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Charter: St. Paul, Benediktiner (1099- 1499) 1368 XI 30
Signature: 1368 XI 30
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30. November 1368
Chuonrat der Pfeffinger, seine Frau Anna und ihre Erben bezeugen, dass ihnen Abt Konrad, Prior Oswalt und der Convent von St. Paul einige Güter verliehen, andere versetzt habe. Es sind die Güter: ,der Ampthof daz Gaemtz‘ mit allen Rechten und Nutzungen, jedoch sollen sie den Hof, welcher sehr baufällig ist, wieder herstellen und erhalten dafür bei der Wiedereinlösung zwölf Mark alter Grazer Pfenninge. Im Falle, als sie den Hof behalten wollten, haben sie dafür jährlich am Martinstage eine Mark alter Grazer Zinspfenninge zu dienen. Sie erhielten in Versatz ,den hof datz Gaemptz, den weilen der Prueler inn gehabt hat vnd der Chuenratz des Payr satz gewesen ist‘, um fünfundzwanzig gute Goldpfenninge mit Vorbehalt der Wiedereinlösung um dieselbe Summe. Sollten sie den Hof behalten wollen, so seien dafür jährlich am Martinstage zwei gute Goldpfenninge als Zins zu zahlen. Sie erhielten ferner ,den hof an der Bresing1 in den Tannen gelegen, der vnser rechtes chaufrecht ist, gentzlich frey vnd ledig‘, um jährliche 25 alte Grazer Zinspfenninge. Sie erhielten ,den zehenten an dem Waltz,2 den sew vormaln gelost habent von dem Paewrlein vm sybentzig guldein phenning‘, in Versatz um 60 Goldpfenninge mit Vorbehalt der Wiedereinlösung. Sie bekamen ,ain hueben ze Jelientsch,3 die V\elreich der Goldern vnd sein voerdern inne gehabt haben vnd ierm gotzhaus ledig worden ist‘, verliehen um den jährlichen Zins von 40 neuen Zinspfenningen. Sie erhielten als Lehen ,die zwo hueben, die in von Janskon seligen weibn ierm perchmaister an der Brising ledig worden sind, die aine gelegen ist an dem Tzriedem, da Nicla der Briesnig aufgesezzen ist, die ander hueben, da Lienhart aufgesezzen ist‘. Sie bleiben auch im Besitze der Weingärten, welche sie vom vorgenannten Jansko erwarben, und welche im Bergrechte des Klosters gelegen sind, mit den Rechten, wie dieselben Jansko besass. Sollten sie diese versetzten Güter und die Lehen nicht mehr behalten wollen, so haben sie dieselben zuerst dem Kloster zur Wiedereinlösung anzubieten und dürfen dieselben erst versetzen oder verkaufen nach Lehen und Satzesrecht, wenn das Kloster dieselben nicht zurücknehmen wollte. Würden Konrad und seine Frau ohne Erben sterben, so bleiben die Güter nach dem Tode des Einen Leibgeding des Andern und fallen nach dem Tode beider dem Kloster anheim. Sollte Konrad der Pfeffinger seine Frau überleben, so kann er diese Güter, wenn er wieder heiratet, seiner zweiten Frau vererben. Der Abt versprach auch, von ihnen keine Steuer und keinen Dienst zu verlangen, als die in der Urkunde bezeichneten, und sie zu schützen nach dem Satz und Lehensrechte in Steier.
Source Regest: SCHROLL, Urkundenbuch St. Paul (= FRA II/39, Wien 1876) S. 247--249, Nr. 258
 

orig.
Current repository
Stiftsarchiv St. Paul (http://www.stift-stpaul.at)

2 Siegel (das erste fehlt). Siegel Konrads des Pfeffinger und Hartneids von Weizzenek. Material: Pergament








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      Original dating clauseGeben 1368 an sand Andres tag.



      LanguageDeutsch

      Notes
      1 Bresing lag nordwestlich von Marburg, indem es in der Urkunde vom 14. Juli 1374 (Nr. 269) heisst: ,Die Güter – – auf dem Vyrst gelegen bei Marburg vnd stossent an die Bresing‘.
      2 Waltz erscheint in den Urbaren von 1290 und 1371 in officio Zelntz und ist eine Berggegend nördlich von Zelnitz an der Drau.
      3 Jelientsch erscheint im Urbare von 1630 als Jellentschenperg und liegt östlich von der Eisenbahnstation Pessnitz.
       
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