Die Kärntner Landstände vergleichen sich mit Anton, Ludwig und Johann Widmann, Grafen zu Ortenburg, sowie Gräfin Cäcilia Widmann-Bettoni, Tochter des verstorbenen Johann Paul Widmann, bezüglich des Kapitals von 25.000 Gulden, das Martin Widmann im Jahr 1662 als Fideikommiss bei den Landständen angelegt hat: Die Brüder haben im Archiv in Venedig einen Schuldbrief gefunden, in dem stand, dass die ursprünglich festgeschriebenen 6 Prozent Verzinsung im Jahr 1685 per Landtagsbeschluss auf 5 Prozent reduziert wurden (wogegen der damalige Fideikommissregent Ludovico nicht protestiert hat), worauf sie sich im Jahr 1712 bei den Landständen beschwerten, Ludovico habe den auf Deutsch verfassten Schuldbrief nicht richtig verstanden, verbunden mit der Drohung, das eigentlich unkündbare Kapital aufzulösen. Daher kommen die Grafen und die Landstände zu einer Einigung: 1. Der Vertrag von 1662 bleibt bestehen; ab Ausstellungsdatum der jetzigen Urkunde gelten wieder 6 Prozent Zinsen. 2. Anton, Ludwig, Johann und Cäcilia Widmann sollen jene 8.750 Gulden, die die Differenz zwischen 5 und 6 Prozent Verzinsung in den Jahren 1685 bis 1712 ausmachen, erhalten, nicht aber die 2.000 Gulden aus dem Zeitraum 1712 bis 1721. 3. Dafür dürfen die Grafen von den Steuern und Rüstgeldern aus der Herrschaft Paternion jährlich 500 Gulden als Regress einbehalten, bis die 2.000 Gulden ausgeglichen sind. 4. Die Grafen müssen den Landständen nach Beendigung des Regresses eine Hauptquittanz geben. Dazu wurden zwei gleichlautende Urkunden ausgestellt. (Siegler: 1. Am Exemplar für die Grafen: J. Friedrich Graf von Orsini-Rosenberg, Burggraf; Franz Otto Dompropst und Erzpriester von Gurk; G. Ernst Freiherr von Hallerstein; Polykarp Joseph Graf von Platz; Franz Andreas Graf von Grottenegg. 2. Am Exemplar für die Landstände: Anton, Ludwig, Johann und Cäcilia Widmann)