Ich Dietrich der Aiglspeckh und ich Siglind sein hausfraw und all unser erben veriehen offenbar mit dem brief und thuen khund allen den, die in sehent oder horent lesen, dass mein vater sellig Jorg der Ayglspeckh geschafft und gegeben hat mit willen und mit gunst aller seiner erben und zw der zeit, do er es wol getun macht, ein guet, das geligen ist bei dem Gu^enespach¹ zwischen Weicharts an dem Lehen² und des guets in der Hu^elben³ und haist an dem Pu^ehl,⁴ do man alle jar von dient dreyzehen Schilling phening Wienner muntz an sand Jo^ergentag. Das vorgenant guet mit alle dew und darzue geho^ert ze veld ze dorf ze holtze ze wismad gestifft und ungestifft, wie so das genant ist, also hat er es geschafft und gegeben herren Perichtolden die zeit pharrer zw Hofsteten⁵ und demselben seinem gotshaus zw Hofsteten und allen seinen nachko^emen zw einem ewigen iartag zu hilf und zw trost seiner seel und allen seinen vorvodern seien also beschaidenleich, dass derselb iartag alle iar ja^erleich schol werden begangen an sand Jorgentag des abents mit vigili singen und des morgens mit IIII^a messen mit dem rechten ambt, ain selampt und II mess gesprochen und sol man gen altar tragen ze oblay vier weckh fu^er XXXII phening und vier ka^es fu^er LX phening ze opferpfening erbern leiten 1/2 lb. phening und VI schilling phening umb almosen armen leiten, III schilling umb prod und III schilling umb vleisch. Ich soll auch vorgenanter Dietrich der Aiglspeckh oder wer der eltist erb ist under meinen erben das obgenant guet innenhaben und den jartag alle jar ia^erleich dovon wegen mit allen den rechten als vor geschriben stet. Wer aber das, daz man daran saumig wer und den jartag also nit begieng, als vor geschriben stet, zw welchem jar das wêr, an dem vorgenanten tag oder darnach inner XIIII tagen, wer dann die zeyt pfarrer ist zu Hofsteten, der soll sich desselbigen guets an dem Puhl underziehen und innenhaben mit allen den rechten und nutzen, und der zue geho^ert und soll desselbigen guets furbas stiffter und steuer^b sein und soll es innehaben und den jartag alle jar davon wegen, als vor verschriben stet. Man geit auch von demselbigen guet nicht mer denn ain pfund wags ze ablait und alsvil ze anlait. Wir sein auch des vorgenanten guets dem gotshaus zw Hofsteten voigt und scherm fur all ansprach, als aigens recht ist und des landes gwanhait ist in Osterreich. Das daz also stet und dazselb meines vaters selligen geschefft furbas ewigkleich unczebrochen beleib, gib ich vorgenanter Dietreich der Aygilspeckh, Siglind mein hausfraw und all unser erben den brief versiglt ze einem waren urckhunt und gezeug des vorgenanten meines vaters geschefft mit meinem insigel und mit meines aydems Wolfgangens des Stainweeger insigel und Jansen Gunespechen insigel, dy ich des gepeten han, daz si irew insigel an den brief gelegt habent. Der brief ist geben, do man zalt von Christ gepurd dreyzehenhundert iar und darnach in dem vier und fu^enfzigisten jar an sand Erhartstag.

Source Fulltext: FUCHS, Göttweig I (=FRA II/51, Wien 1901) S. 477-479