Ich Fridreich der Zi^estel, purger zu^e Newnbu^erg chlo^esterhalben, und ich Elzpet sein hausfraw^e und unser erben veriehen und tun kunt mit dem prief allen leuten, daz wi^er mit unser erben guten willen und gunst und mit gesampter hant und mit unsers pergmaister hant dez erbern mans Simon Sindrams, dizeit statrichter und Judenrichter zu^e Newnbu^erg chlo^esterhalben und auch pergmaister doselbs hern Eberharcz von Chapellen, mit rechter fu^ercziht verchauft haben zehen Schilling Wienner phenning gelcz purchrechtes, di wi^er gehabt haben auf aim halben jeuch Weingarten gelegen zu^e Newnbu^erg^a am Puechperg¹ zu^enächst dem weingarten, der der Ernstin pei der Tu^enaw ist gewesen, do man alle jar von dient hern Eberharten von Chapellen fu^enf vi^ertail weins zu^e perchrecht und drey Wienner phenning zu^e vo^eytrecht zu^e dri^en etaiding im jar, alz es mit alter hercho^emen ist, und di egenanten zehen Schilling gelcz zu u^eberczins, alz der urchu^end prief daru^eber sagt, und nicht mer. Di egenanten zehen Schilling gelcz purchrechtes haben wir verchauft auf dem egenanten Weingarten all^a di recht, di wi^er daran haben gehabt noch unser urchu^end prief sag, und geben umb zehen phunt Wienner phenning, der wi^er gar und gancz verriebt und gewert sein zu rechten ta^egen der erbern pu^ergerzech darcz^b sant Merten zu^e Newnbu^erg chlo^esterhalben fu^erbas ledichleich und vrey^eleich zu^e haben, allen iren frumen domit zu^e schaffen verchauffen verseczzen und geben, wem si wellent, an allen i^ersal, alz es derselben zech allerpest fu^egunt ist. Man sol der egenanten pu^ergerzech darcz^b sant Merten di egenanten zehen Schilling gelcz dienen all jar an sand Cholmanstag in allen dem rechten, alz man ander purchrecht dient in dem lant zu^e o^esterreich. Man sol anheben mit dem ersten dienst an sant Cholmanstag, der nu^e schi^erst chu^empt und noch unsers prief sag und zu welchem tag der dienst versezzen wi^ert, daz sol gepezzert werden mit der zwispild ÿe zu^e vi^erczehen ta^egen, alz anders versezzens diensts recht ist in dem lant zu^e o^esterreich. Man hat auch recht und vrey^e wal, wer den Weingarten innhat, daz egenant purchrecht abzu^echauffen newr mit ainlif phunten und mit sechczig phenning allez Wienner mu^encz, wenn man wil oder mag, di schallen di zechmaister derselben zech nemen an allen chrieg und widerred. Wi^er haben der zech ingeben mit dem prief ain versigelten prief, der sagt, daz ich Fridreich der Zi^estel mit gesampter hant di egenanten gu^elt hab gechauft von den geistleichen vraw^en von sant Jacob zu^e Wienn und ain zu^epro^echen saczprief, der sagt, wie die gu^elt auf dem Weingarten in daz egenant vraw^enchlo^ester cho^emen seÿ. Und denselben prief het der egenant Fridreich der Zi^estel verlar^en mit ändern priefen also, daz di insigel darab cho^emen sint, alz er daz pesta^ett hat in offen rat zu^e Newnbu^erg, und daz also in dem statpuech geschriben stet, daz sein der pergmaister und wer di gu^elt innhat, fu^erbas unengolten peleiben. Ob daz wa^er, daz si icht chrieg oder ansprach gewu^enn di egenant zech an der egenanten gu^elt, von wem daz wa^er mit recht, so schu^ellen si uns di egenanten prief wider in geben zu^e rechter zeit, domit seÿ wi^er i^er recht gwer und scher^em fu^er alle ansprach, alz purchrechtes recht ist und dez landes recht in o^esterreich. War aber, daz di prief verlaren wu^erden, so sey^e wi^er und unser pergmaister dez scher^em unengolten und waz in fu^erbas mit recht daran abget, daz schi^ellen si haben auf uns und unverschaidenleich auf allen dem gu^et, daz wi^er haben, wi^er sein lebentig oder to^ed. Und dez zu^e urchu^end der sach, so gib ich Fridreich der Zi^estel mit gesampter hant der erbern zech darcz^b sant Merten den prief versigelt mit meiin aigen insigel und mit meins pergmaister insigil Simon Sindram s, dez statrichter, und mit dez erbern mann insigel Vlreichs im Tu^eren, di zeit ainer dez rats der stat zu^e Newnbu^erg, wann ich si paid darumb gepeten han, daz si der sach zeug sein mit iren insigilen an unser aller stat. Der prief ist geben nach Christi gepu^erd drewczehen hundert jar darnoch in dem fünf und achczigistem jar acht tag vor phingsten.

Source Fulltext: vFUCHS, Göttweig I (=FRA II/51, Wien 1901) S. 687-689