Charter: Urkunden (1058-1899) 1416 VI 11
Signature: 1416 VI 11
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11. Juni 1416, Göttweig
Ludwig der Schlierbek zu Pixendorf verkauft dem Abte Peter II. und dem Source Regest: FUCHS, Göttweig II (=FRA II/52, Wien 1901) S. 141, Nr. 1061
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Stiftsarchiv Göttweig (http://www.stiftgoettweig.or.at)
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An Perg.-Streifen 5 Siegel.I. S. d. Ludwig Slierbekk rund (27), grün auf Sch., IV A 2. U.: † S. lvdbeig • slierbekch. Ein links gewendeter Mohrenkopf. - II. S. d. Peter Magenst rund (28), grün auf Sch., IV A 2. U.: † S. PETRI • DCI. MAGVSEn. Drei Kugeln. - III. S. d. Hans Mattsewer rund (27), grün auf Sch., IV A 2. U.: † IOhIS. MATSEER. Abb. bei Duellius, Exc., Taf. 13 nr. 165. - IV. S. d. Hans Pielacher rund, grün auf Sch., IV A 2. U.: † S. IOhAnnIS • PIELAChER. Abb. bei Duellius, Exc., Taf. 26 nr. 346. - V. S. d. Hans Tyeminger rund (28), grün auf Sch., IV C. U.: s. hans • dieminger. Den Schild vgl. bei Hueber, Austria, Taf. 28 nr. 8. Stechhelm. Cimier: der wachsende Löwe. Hanthaler hält es für den wachsenden Wolf (Rec. dipl. II, 283). Material: Pergament
Copie in Cod. C f. 217' f.
Ich Ludweig der Slierbekk diezeit gesezzen zu Puegsendorf bechenn offenlich mit dem brief fueer mich und all mein eriben und tuen kund allen lauten lebentigen und kunftigen, dass ich mit wolbedachten muet, guetem rat und mit meiner nachsten und pesten froendt gunst und guetlichem willen zu der zeit, do ich das mit recht wol getuen mocht, recht und redleich verkauft hab meinen hof gelegen zu Hoerenpach oben an dem Puechel, der mein rechts vaetterlich erib gewesen ist, alls der dann mit aller zuhorung und hernach geschriben rechten und gueetern von alter herkomen ist und hie auch in dem gegnburtigen brief aignlich begriffen werdent und der auch von dem erbirdigen gotshaus zu Kottweig ze lehen ist. Und das sind die gueeter, die in den egenanten hof gehorent von erst: acht und dreizzig jeuchart akcher gelegen in Horenpekchêr velld, der gerait sind dreizehen jeuchart gelegen in Aichperigerveld1 und dreiczehen jeuchart gelegen in Hungerperigerveld2 und zwelif jeuchart an dem Sperkenperig.3 Item so gehorent auch zu demselben hof ain holcz gelegen hinder dem Maiperig, und stozzet an das Ofenholcz des egenanten gotshaus, alls das doselbs auch aigenlich ausgemaricht und umbfangen ist. Auch gehört zu dem egenanten hof zwen weingarten und ain pawngarten ingefridet hinder demselben hof. Auch gehorent zu dem egenanten hof zehen viertail most, drew viertail purkchrecht sind und acht viertail dienstmost sind, die man jêrlich dorinn dinet in dem lesen gelegen auf den hernach verschriben weingêrten: von erst so dinet Janns der Mueschnrigel ain ernper most von dem weingarten gelegen im Chrental zunagst Andren dein Haewstadel; item Vlreich Smid und Jorig Oberndorfaer dinet drew viertail most perkchrecht von dem weingarten gelegen zunächst Jorigen dem Vierek; item Vll im Graben dient ain viertail most von dem weingarten im Krental gelegen zunächst dem egenanten Smid; item Stephan Vierkk dient auch ain viertail most von der umkerstat gelegen in der Chellen. Auch dient die Hachlin ain viertail most von dem weingarten in der Chellen gelegen zunachst Elspeten der Maewrerrinn und nicht mer; item so gehorent auch in den egenanten hof segs und funfczig Wienner phenning gelts purkrecht von alter und jerlich dorinn ze dinen an sand Michelstag, der ainer und dreizzig pfenning gelegen sind auf vier chrautgêrten und gelengent an den pawngarten zu Wiczleinsdorf;4 derselben ist ainer Niklein des Jennêr und dinet zehen Wienner phenning, der ander Kristan des Chuettingêr dient alsvil, der dritt Hainreich des Oberndorfaer dinet auch alsvil und der vierd ist Jansen des Mueschenrigel gelegen ob des wegs neben Kasparen des Schueestêr krautgarten dinet ain Wienner phenning zu purkrecht zu dem egenanten tag und nicht mer. Dann die andern funf und zwainczig phenning purkrecht, die auch dinent in den egenanten hof zu sand Michelstag. So dienet Kaspar der Schuester doselbs hin ain Wienner phenning von ainem fleklein gelegen an dem Seczgraben, item dreÿ phenning purkrecht dinet Kristan Oegsel vom halben jeuch akcher zu Aichperig an die Chamrerinn; item fünf phenning purkrecht dinet Janns Wieert von dem aker genandt der Stolhofêr gelegen zunächst Liendlein dem Vierek, item so dienet Fridel Oberndorfaer ain Wienner pfenning purkrecht von dem raynn gelegen in der Chellen und zwen pfenning purkrecht vom aker am Sperkenperig; item Kathreÿ Kamraerinn dinet von ainer jeuchart aker gelegen in Aichperigvelld zunachst Kristan dem Schaittêr dreÿ Wienner pfenning zu purkrecht, so dinet auch in den egenanten hof Jorig Hahel vom weingarten genandt Schoendel gelegen an dem Aichperig und stosset an Jorigen den Jennêr, zehen phenning purkrecht an sand Michelstag und nicht mer. Auch so hab ich egenanter Slierbek gehabt und mitsampt verkauft die hernach geschriben purkrecht, der ettleichew dinent zu dem egenanten gotshaus in die abbtey gen Kottweig an sand Mertentag: von erst ain weingarten genandt der Chruemel ingefridet hinder dem egenanten meinem hof, dinet drey Wienner phenning; item ain jeuchart am Sperkenperig gelegen zunachst Jannsen dem Herren, dienet drey Wienner phenning und ain jeuchart aker gelegen in dem Seczgraben,5 der auch stosset an des egenanten Jansen aker, dienet dreÿ Wienner phenning; item ain jeuchart aker in der Chellen gelegen zunachst Sigelmendlein, dinet drey Wienner phenning; item ain jeuch akcher in dem Panholcz,6 dinet acht Wienner phenning purkrecht und nicht mer; item dinent auch zway jeuchart aker gelegen in Ekchendoerferveld und stozzent an den Markweg, dovon man dinet in Ottleins guet zu Ekendorf zu purkchrecht fünf Wienner phenning an sand Michelstag, und zwai jeuchart aker gelegen zu Hinderleitten7 und stozzet an Krutstetaerweg neben Ottleins aker, dovon man dinet zu purkrecht dem Stifelhardêr zehen Wienner phenning zu unser frawntag der schidung und nicht mêr. Auch ist gelegen ain ewren in der Chellen, der vor ettleichen jaren aufgesaczt ist warden, ain viertail most ze dinen in den egenanten hof in dem lesen. Denselben egenanten hof mit aller zohorung aller gueeter dinst, perkrecht und purkrecht, alls dann aignlich oben geschriben stet, es sein weingêrten ekcher krautgêrten holcz perkrecht weindienst oder phenningdinst und auch darzu besunder mit allen rechten eren gulten und nueczen, so dorzu von alter gehoert und dovon bechomen mugen ze velld ze dorf bestift unbestift versuecht und unversuecht nichts ausgenomen, sunder alles inbeslozzen und alls der von alter herkomen ist und den in lehensrecht und auch dorzu die egenanten purkrecht in purkrechtsrecht, perkchrecht in perkchrechtsrecht, weindienst in weindinstsrecht unversprochenlich und unverkumbert bis auf den heutigen tag herbracht hab, also hab ich egenanter Slierbekk den egenanten hof und gueeter nucz und recht recht und redlich verkauft und ze kaufen geben dem erbirdigen gaistlichen herren abbt Petern, seinem convent und gotshaus zu Kottweig umb ain sum gelts, der ich gancz bezallt pin zu rechten tagen an schaden in der beschaiden und also, das der erbirdig egenante abbt Peter, sein convent und nachkomen zu Kottweig fuerwazz lediglich und freÿleich allen ieren frumb domit sullen und muegen schaffen mit einander oder zu aynczing mit verseczen verkaufen oder geben, wem sew wellen, wie in das dann zu peste fuegt an mein und aller meiner eriben mêniklichs widersprechen irrung und hindernuezz angevêrd. Auch pin ich egenanter Ludweig der Slierbek des egenanten hofs und aller der obgeschriben gueeter ir rechter gewer fuerstand und scherm, alls lehens lehensrecht ist, weindiensts weindinstsrecht ist, perkchrechts perkchrechtsrecht ist, purkrechts purkrechtsrecht ist und des landes recht in Osterreich. Wêr awer, das in fuerwazz mit recht icht ansprach oder krieg auferstueend hincz den egenanten gueetern, von wem das waer, wietann schaeden sew des nêmen, denselben schaden krieg und ansprach sol und wil ich in den allen ausrichten ablegen und widerkeren an alle widerred und sullen sew das haben hincz mier, allen meinen eriben unverschaidenlich und auf allem meinem guet, das ich hab in dem lannd zu Osterreich oder wo ich das hab, versucht und unversuecht, wo sew dorauf koment oder zaigent, das ist mein guetlich will, ich seÿ lebentig oder tod. Und das der kauf und die handlung fueerwazz also stet gancz und unzerbrochen beleib, so gib ich egenanter Ludweig der Slierbek fueer mich und all mein eriben dem vorgenanten gotshaus, convent und nachkomen zu Kottweig den brief besigelten mit meinem und meines liebens vetteren, des edelen Peteren des Magnst baiden anhangunden insigeln. Auch zu besser sicherhait hab ich dorzu vleizzich gepeten die edelen mein vetteren Hansen den Mattsewêr, Hansen den Pielachêr und mitsampt den edelen Hansen den Tyemigêr, das sew der sach zeug sind mit ieren drein anhangunden insigillen in und allen ieren baiden eriben an schaden. Geben ist der gegenburtig kaufbrief zu Kottweig am phincztag der quottemper in phingstveirtagen nach Kristi gepuerd vierczehenhundert jar darnach in dem sechczehenten jare.
Source Fulltext: FUCHS, Göttweig II (=FRA II/52, Wien 1901) S. 141-144
Original dating clause: am phincztag der quottemper in phingstveirtagen
Language:
Notes:
1 Eichfeld, östl. v. Höbenbach.
2 Hungerfeld, nordöstl. v. Höbenbach.
3 Spikenberg, nordwestl. v. Höbenbach.
4 Ein verschollener Ort südl. bei Höbenbach, am Ursprunge des Höbenbaches einst gelegen, später mit demselben vereinigt.
5 Ein Ried nördl. v. Höbenbach wird jetzt noch Setzen genannt.
6 Ried östl. v. Göttweig in der Thaleinsenkung zwischen Eggendorf und Furth.
7 Ein Ried südwestl. v. Tiefenfucha, in der Gemeindefreiheit v. Tiefenfucha u. Höbenbach gelegen.
Places
- Eggendorf (GB KR)
- Eichfeld, Flur östlich von Höbenbach (GB KR)
- Göttweig, Benediktinerstift (GB KR)
- Höbenbach (GB KR)
- Oberndorf in der Ebene, Herzogenburg (GB P)
- Pielach (GB ME)
- Witzleinsdorf, abgekommener Ort bei Höbenbach (GB KR)
geographical name
- Chrental, Krental
- Regular Form: Flurbezeichnung bei Höbenbach (GB KR)
- Chrumel
- Regular Form: Weingarten bei Höbenbach (GB KR)
- Hinderleitten
- Regular Form: Ried südwestl. von Tiefenfucha (GB KR)
- Hungerperigerveld
- Regular Form: Hungerfeld, Flur nordöstlich Höbenbach (GB KR)
- Maiperig
- Regular Form: Flur bei Höbenbach (GB KR)
- Panholcz
- Regular Form: Panholz, Riede östlich von Göttweig zw. Eggendorf und Furt (GB KR)
- Schondel
- Regular Form: Weingarten am Eichfeld bei Höbenbach (GB KR)
- Seczgraben
- Regular Form: Setzen, Riede nördlich von Höbenbach (GB KR)
- Sigelmendlein
- Regular Form: Flurbezeichnuntg bei Höbenbach (GB KR)
- Sperkenperig
- Regular Form: Spikenberg, nordwestlich von Höbenbach (GB KR)
- Stolhofer
- Regular Form: Acker bei Höbenbach (GB KR)
- lannd zu Osterreich
- Regular Form: Herzogtum Österreich
Persons
- Andreas der Heustadel
- Christian Ogsel
- Christian der Schaitter
- Elisabeth die Maurerin
- Flur bei Höbenbach (GB KR)
- Friedrich Oberndorfer
- Georg Hachel
- Georg der Jenner
- Georg der Vierek
- Hachlin, Frau des Georg Hachl (?)
- Hans der Mattseer, Siegler
- Hans der Pielacher, Siegler
- Hans der Tieminger, Siegler
- Heinrich der Oberndorfer
- Jans Wirt
- Jans der Muschnrigel
- Kaspar der Schuster
- Katharina Kamrar
- Liendlein der Vierek
- Ludwig der Schlierbek zu Pixendorf
- Otto, Inhaber eines Gutes zu Eggendorf
- Peter der Magenst, Siegler
- Petrus II., Abt des Benediktinerstiftes Göttweig (1404 - 1431)
- Pixendorf (GB TU)
- Stefan Viereck
- Ulrich Schmid
Göttweig, Stiftsarchiv, Urkunden (1058-1899) 1416 VI 11, in: Monasterium.net, URL </mom/AT-StiAG/GoettweigOSB/1416_VI_11/charter>, accessed at 2024-11-17+01:00
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