Anno domini etc. tricesimo quinto in die sancti Stephani invencionis der erwirdig herr, her Lucas abbt zu Gott(weig) und herr Hanns Neidekchêr habent ainen tag mit einander gehabt zu Spicz von manigerlay Zuspru^ech und stoss wegen, dye sy gegen einander gehabt und in des gotzhaus herchafft zu Rênna und auf andern seinen enden pegeben habent, als das hernach aigenleichen begriffen ist: von erst von des verpots wegen, so her Hanns getan het, do er durch seinen anballt zu Elsarnn meins herrn lêut mit ros und wagen verpoten het und geschehen ist innerhalb der gemerkch meins herrn von Gott(weig) gericht; item von der mu^el wegen zu Aichperg, do er dye wu^eer und den wasserlauf hat abgraben und von der mul wegen zu Langakcher,¹ do er auch gepoten und geschafft het den mulgang daselbs abzeslahen; item von der Landstrass und von des Panbegs wegen hincz den Greymern,² den er auch verslagen und verpoten het daru^eber nichts zu hanndeln; item von des wasserlauffs wegen zu Mu^ercztall und von der rinnen wegen, dy er daselbs abgeslagen und zehakcht het, domit er den wasserlauf in das dorff gebert het, das alles geschehen ist auf meins herrn von Gott(weig) gru^endten; item von der waid wegen zu Mu^eldarff, do er auch meins herrn von Gott(weig) lêut verpoten het zu treiben auf sein gru^end; item von der holden wegen zu Mênharzstarff und von der vogtey wegen zu Meirling; item von der veintschafft und von des unbillen wegen, den er gehabt hat hinz den Pogschu^eczen und hincz dem richter zu Gott(weig) und von aller ander sto^ess zwitrecht und unbillen wegen, dye sich zwischen in uncz auf heutigen tag verlauffen habent, darumb her Georg der Schekch den vorgenanten tag von irentwegen gemacht hat also, das sy an demselben tag yeder tail zwen darczu gegeben habent all ir sach von ainem tail an den andern ze bringen. Von erst hat der von Gott(weig) darczu gegeben Wolfgang den Schauhinger und Christann den Chunttner, mautter zu Emerstarff, so hat her Hans darczu geben hern Wolfgang Neydekcher und Georgen den Prantner, phlegêr zu Rastenberkch. Dieselben vir habent nach allem herko^emen und nach furgab baider tail all zuspru^ech und all sach gênczleich vor hern Georgen dem Schekchen als vor ainem schidman und mittman gelêuttert und zu erkennen geben, der mit baider tail will und bet mitsambt in vleissichleich betracht hat, das sy all sto^ess und all ir zuspru^ech, so vorbenant ist, genczleich nidergelegt und gericht habent also, das hinfur chain meldung noch êsrung von der zwitrecht wegen nymmer schol geschehen, sunder sy sullen allezeit an einander dienen und gu^et frewnt und nachtpauren sein und ainer dem andern sein lêut lassen bepholhen sein, als das vormallen von langer zeit und von allter her geschehen ist. Item es ist beredt und beslossen worden von des verpots wegen, so her Hans getan het, das dieselben verpoten lêut genczleich sullen ledig sein und hinfur nichts daraus werden, aber dye, dy dye wandel scholten verbarcht haben, dy schullen in darumb pegru^eessen, dem er das wil nachgeben. Item von der mu^el wegen zu Aichperg und und zu Langakcher ist auch beredt und beslossen warden, das dy wu^er schol hinbider gemacht werden und das mu^ellwasser schol sein lauf hinbider haben, als es dann vor langer zeit und von allter ist hercho^emen. Item dy Lantstrass oder der Panbeg hincz den Greymern schol auch hinbider aufgetan werden, damit dye lêut iren furmb an irrung daselbs mu^egen geschaffen. Item dy rinnen zu Mu^ercztall schullen hinbider auch gemacht und gelegt werden, damit sy den wasserlauf mu^egen gehaben in das darff, als sy das vormallen lang gehabt habent. Item von der waid wegen zu Mu^eldarff, dy schol peleiben und gehalten werden von baiden taillen mit ainem halltêr ungevêrleich durch einander uncz auf sannd Mertentag. Dann hinfur ob sich dy herrn in der zeit darumb nicht aynigeten oder richteten vor sand Georgentag, ee man das viech wider austreibt, so schol am tail auf des andern gru^end nicht treiben, nu^er er hab das mit willen und gunst derselben herschafft. Item von des Gemayner wegen zu Mênharsdarff, der sol dy zwen gulden, darumb er zu wandel ist gesagt warden, dem Fullensakch ausrichten und dy X lb., dy zu pen darauf gesaczt sind, sullen gancz ab sein und ledig. Item von der vogtey wegen zu Meirling schol und wil her Hans meinen herrn von Gott(weig) mit seinen lêuten nichts irren und mag mit in gehandeln, wes er recht hat. Item von der veintschafft und von des unbillen wegen, so her Hanns wider den Pogschu^eczen und den richter zu Gott(weig) gehabt hat und all ander unbillen, dy auf baiden taillen gegen einander gebesen sind, dy sullen all ab und nidergelegt sein und hinfur chain êsrung noch meidung schol davon geschehen, sunder sy schullen allezeit sein gegen einander in guter frewntschafft und ainer dem andern dienen, als vormallen geschehen ist. Bey dem tag und bey der berichtung auf meins herren von Gott(weig) tail sind gebesen her Wilhalm und her Georg von Topell, Vlreich Eybesprunnêr, Hanns Czellêr von Schonnpu^ehel und ander erber lêut. Datum et actum die et loco ut supra.

Source Fulltext: FUCHS, Göttweig II (=FRA II/52, Wien 1901) S. 279-281