useridguestuseridguestuseridguestERRORuseridguestuseridguestuseridguestuseridguestuseridguest
Charter: Urkunden (1058-1899) 1439
Signature: 1439
no graphic available
Zoom image:
Add bookmark
Edit charter (old editor)
[1439 vor September 22], Göttweig
Abt Lucas macht seine Eingabe auf die Forderungen seines Richters Thomas Kirchberger.
Source Regest: 
FUCHS, Göttweig II (=FRA II/52, Wien 1901) S. 319, Nr. 1247
 

orig.Concept
Current repository
Stiftsarchiv Göttweig (http://www.stiftgoettweig.or.at)


Material: Papier









      x
      Vermerkcht das widersprechen, so wir abbt Lucas zu Gottweig haben gegen der vadrung, so Taman von Chirchperg, dieweil er des gotzhaus richtêr gebesen ist, zu uns maynet ze haben, als er uns dieselben vadrung in geschrifft hat zu erkennen geben:||
      [1.] von erst so mellt er II lb. d., dy wir im iêrleich schollten schuldig sein auf dy XIIII lb., darumb wir in gedingt haben. Daengegen ist unser widerred, das wir im derselben II lb. nicht phlichtig sein zu geben, wenn wir in nuer umb XIIII lb. d. gedingt haben und nicht umb sechczehne, und derselben XIIII lb. d. ist er jêrleich entricht warden also, das wir iem an seinem jarsold nichts schuldig sein.||
      [2.] Desgleichen mellt er umb 1 mutt habern, den wier im auch jerleich scholten schuldig sein, daran er nuer LIII meczen scholt emphangen haben. Daengegen ist unser widerred, das wier im chain habern in dem geding nye versprochen haben; denn einen halben mutt haben wier im jerleich geben von sundern gnaden und gutem willen, daran wir im des jars scilicet anno XXXVIII schuldig sein VII meczen habern.||
      [3.] Dann von des swêrn traid wegen, als er uns zeicht mit XVI meczen korn, sein wir im nicht mer schuldig denn XII meczen korn de anno XXXVIII.||
      [4.] Item so mellt er, wie wier im noch schuldig sein ain dreiling wein. Daengegen ist unser widerred, das wir in iêrleich aines ganczena dreiling wein entricht haben, als wir im das versprochen haben, und haben im in dem ersten jar geben II dreiling weinb und in anno XXXVII I dreiling und in anno XXXVIII auch nuer 1 dreiling also, das er des weins uberal beczallt ist.||
      [5.] So mellt er von der zwaier fueder hey wegen, die man im zwai jar nicht geben hab. Ist unser widerred, das er sich darinn selb gesawmbt hat also, das er sich des auf den wisen nicht underbunden hat.||
      [6.] Item so mellt er umb das hoffgwant, so er maynet, das man im schuldig sey und zwai jar nicht gegeben hab. Daengegen ist unser widerred, das wir iem des nicht schuldig sein, wenn in dem geding ist imc chain hofgebant nye gemellt noch versprochen warden, aber was wier iem hofgebant gegeben haben, das ist alles beschehen von sundern gnaden und guetem willen.||
      [7.] Item als er mellt von der gerechtikchait wegen des tancz am hoeschen mitichen, die wir im auch scholten schuldig sein die sechs jar, ist unser widerred, das wier im die nye versprochen haben, wenn solhe gerechtikchait unsers goczhaus herleichait alain zugebuerdet und nyembt anders.||
      [8.] Item er mellt auch von des gebants wegen, das der phoch furider in genummen ward, wie wier im das auch scholten schuldig sein und iem zugebueret. Daengegen ist unser widerred, das wir im des nicht phlichtig sein, darumb das es solhe guet unserm gotzhaus zugebuerdt. Darczu hat er sich in denselben sachen nindert mueen wellen und hiet uns und unser gotzhaus darinn lassen in schaden koemen, hieten sich ander unser dienêr darumb nicht angenummen wie darueber, so haben wir den mantel von demselben gebant geben seiner muemên und den huet seiner hausfrawn alles von gutem willen.||
      [9.] Desgleichen mellt er alle wandel, die in den sechs jaren verbracht sind warden, die scholten wir iem auch schuldig sein. Ist unser widerred, das alle wandel unsers gotzhaus herschafft zugebuerdent und nicht iem und davon so hat er noch vil wandel inn und haben iem vil wandelzedel ubergegeben, die er uns noch alle phlichtig ist wider ze raytten.||
      [10.] Er mellt auch, wie wir sigellgellt von fuenf brieffen innehaben, das wir im schuldig sein. Daengegen ist unser widerred, das wir von seinen wegen nichts emphangen haben und ettleich brief noch bey uns ligent, davon aisch er gar wol, wem er gesigellt hab, an denselben vader sein gelt.||
      [11.] Item er mellt auch, wie wier im das fueter auf zwai phêrd haben abgeprochen. Ist unser widerred, das wier iem chain fueter nye haben abgeprochen, sunder wir haben im gleich das fueter geben, als man dann gebondleich lange zeit zu Gottweig auf ein pherd gegeben hat.||
      [12.] Item er mellt auch, wie wier seinem weib ain rokchen genummen haben und den ainer andern frawn geschankcht. Darinn ist unser widerred, das wier zu solher lêperei chain gedankch nye gehabt haben und geburd uns auch nicht zue. Wir haben auch unsern brueeder Larenczen darumb zu red gesaczt, davon wir aigenleich vernummen haben, das im umb die sach nichts wissentleich sey, er hab ir auch chainen rokchen nye gemacht. Dabey ist wol zu versten, das er uns in den sachen und andern gern in ungelimpffen und in spot brêcht, des er uns als ain dienêr seinem herren nicht pflichtig ist von seins selbs eren wegen.||
      [13.] Item so mellt er vil zerung und ander ausgeben, so er an manigen enden scholt getan haben in den sechs jaren, das wir iem auch schuldig wem. Ist unser widerred, das er uns dasselb ausgeben zu yeder seiner zeit scholt verrayt haben, so hieten wier im dann das pilleich beczallt und in unser register ingeschriben. Seidemallen des nicht geschehen ist, so sein wir im nichts phlichtig widerzecheren, denn wes er uns erbeist, das er in unsern diensten und unserm geschêfft zu noettduerfft ausgeben hat, das wellen wir im erstatten.||
      [14.] Sunderbar als er sich ausgeit und ruembt, wie er brief von uns hab, die do lauttent, das wir in unverdarben wellen halden, wellen und begeren wier nicht anders, denn das er uns dieselben brief fuerbring zu sehen und zu hoeren, was wir dann darauf pilleich schullen tuen, daraus wellen wir nicht treten.||
      [15.] Auch melden wir von der zuspruch wegen, so der Erhart von Chrudsteten zu uns hat von des heiratsguets wegen, das seiner tochter von dem richter scholt nachvolgen, das er uns derselben zuspruech von dem Erharten ledig mach, also das wir kunftigs schadens ansprach davon vertragen werden.||
      Vermerkcht das ausgeben, so wir abbt Lucas zu Gottweig getan haben Tamann von Chirchperg, dieweil er des gotzhaus richter gebesen ist, und das wier im gegeben haben uber sein versprochen jarsold:||
      ||
      [1.] item von erst haben wir im geben jêrleich zu newen jar von anfankch uncz her ad annum tricesimum nonum, das wir zusamb grait haben, das bringt ain phunt gross und VIII gross, die haben wir im nicht geben von gerechtikait, sunder nuer von guetem willen.||
      [2.] Item so haben wir iem geben sunderbar III gulden, da wier des Chollinger hof zu Prunn gelihen haben.||
      [3.] Item und haben im ainst geben XV ß. d. und ainst XII ß. d. in grossen.||
      [4.] Item alls man dy zehend jerleich beriten hat, haben wir im alle jar geben bey XII ß. d. und am minnsten bey 1 lb. d.||
      [5.] Item ettbann mer denn ainst haben wir im geben 1 lb. d.||
      [6.] Item zainczigen, wann wir gelihen haben, haben wier im geben bey 1 lb. d., bey V ß. d., bey III ß., bey LXX d. darnach und die lehenschafft hat gelt bracht.||
      [7.] So haben wir sein hausfrawn die und ire vorfadern auch menigermal geert uncz auf heut, das wir auch nuer getan haben von sein wegen.||
      [8.] Item als er am anfankch von uns pegerat, wann seinew kinder heraufkemen, das man im dann vir laibel oder sechse nicht versaget haben, wir im uncz her die sechs jar alle wochen hinab gesandt XIIII herren laibel von gutem willen, des wier im auch nicht phlichtig gebesen wêrn.
      Source Fulltext: FUCHS, Göttweig II (=FRA II/52, Wien 1901) S. 319-323

      Comment

      Aus dem Vermerke über dem Texte anno etc. tricesimo nono geht hervor, dass dieser Streit in das Jahr 1439 fällt. Nach dem Contexte zu schliessen, war diese Eingabe an das Gericht gemacht, bei welchem die Klage des Kirchberger anhängig gemacht war, und sass der Richter an der Schranne zu Furth. Die engere chronologische Begrenzung ist durch den Todestag des Abtes Lucas † 22. Sept. 1439 gegeben.


      LanguageDeutsch

      Notes
      a Das ursprüngliche halben getilgt und ganczen übergeschrieben.
      b Folgt getilgt: also, das er des uberall von allen jaren gancz entricht ist.
      c Getilgt.
      Places
      • Brunnkirchen (GB KR)
      • Göttweig, Benediktinerstift (GB KR)
      • Krustetten (GB KR)
      Persons
      • Erhard von Krustetten
      • Hof in Brunnkirchen (GB KR)
      • Laurentius, Konventuale des Benediktinerstiftes Göttweig
      • Lukas von Stockstall, Abt des Benediktinerstiftes Göttweig (1431 - 1439)
      • Thomas von Kirchberg, vormals Richter des Benediktinerstiftes Göttweig
      x
      There are no annotations available for this image!
      The annotation you selected is not linked to a markup element!
      Related to:
      Content:
      Additional Description:
      A click on the button »Show annotation« displays all annotations on the selected charter image. Afterwards you are able to click on single annotations to display their metadata. A click on »Open Image Editor« opens the paleographical editor of the Image Tool.