Erwirdigen, wolgebornen, edelen, uns besunder lieben! etc. Als ir uns yetz schreibt und dardurch ze wissen tu^et, wie der hochgeborn furst, unser lieber herr und o^eheim hertzog [Alb]recht^a hertzoge ze O^esterreich etc. sich verwilligt habe mit ew ain tag und rat ze haben ze Judenburg auf des heyligen krêwtz tag nachst komenden mit begerung, daz wir uns auch auf den benanten tag gen Judenburg zu solchem fuegen solten, als dann solich ewr verkunden und begern mit mer la^eutrung und warten begreiffet, haben wir kundlich vernomen und tu^en ew darauf ze wissen, daz wir sicher solichs zemal willig wa^eren, als wir des unserm gna^edigisten herrn dem Ro^emischen kunig etc., unserm benanten lieben herrn und o^eheim, hertzog Albrechten seinem brueder uns selben dartzu la^ennde und lêwten schuldig sein, so ist uns noch darumb von dem benanten unserm lieben herren und o^eheim etc. nicht verschriben, verkundet noch an uns begert worden. Dartzu ist ew allen vast wissenntlich, daz wir laider vast brechenhafft sein unsers leibs und sunderlich unsers gesichts. So ist ew auch kundleich, daz wir yetz noch etwas treffennliche veintschafft und widersachen haben allenthalben dortniden, darumb uns solich raisen alsverr etwas ze swa^er und vast sa^ergleich ist. Doch wie dem, wan wir darinne unsers benanten lieben herrn und o^eheims hertzog Albrechts etc. gevallen und schreiben auch vernemen und uns von solcher unser widersachen wegen ain freis sichers gelait zugefu^eegt und gesant wirdet, auch ob die stat solich ta^eg ze halten icht na^ehnêr fu^eglich ma^echt gelegt werden von obgenanten gebrechens wegen unsers gesichts, so wollen wir yê unsern vleiss dartzu cheren, ob wir uns zu ew fuegen mo^echten oder doch die unsern dartzu senden, und was wir danne darinne unsers tails gedienen raten und helffen ku^enden oder mo^echten, damit solich zwaiung und ha^enndel nach dem besten furhannden genomen und gehanndelt werden, des sein wir zemal [w]illig,^a als das wol pilleich ist. Geben ze Lu^entz am suntag vor Bartholomei anno domini etc. XLII. Hainreich von gottes gnaden pfallentzgrave in Kerrenten, grave ze Go^ertzs und ze Tyro^el etc. den erwirdigen wolgebornen edeln uns besunder lieben prelaten herren rittern und knechten purgern der stete des fu^erstentumbs Kerrenten.

Source Fulltext: FUCHS, Göttweig II (=FRA II/52, Wien 1901) S. 359-360