Ich Ruedger von Starhenberg, lanndmarschalich in O^esterreich, bekenn, das an heutigen tag, da ich zu rechte sas, fu^er mich kam der ersam geistleich brueder Hanns kelnner des gotshaws zum Go^ettwey anstat und mit gewalt der erwirdigen geistleichen herren, hern Thamans abbt und des convents daselbs zum Go^ettwey und klagt nach innhalt abschrift der ladung hincz Wolfgangen dem Missingdorffer, wie Hanns Weÿgel sein ambtman zu Gu^ekking von sein wegen Merten den Fidler irs goczhaws holden daselbs gesessen von abgang wegen ains kaufs ains haus, das derselb ir hold von Hênnslein dem Aigner, der auch ir hold wêr, kauft hiet, zu seinen hannden und von sein wegen nêmen und darumb ain phunt phenning abno^etten solt und darumb, das in derselb Mert nicht zu heren haben wolt, zehen phunt phenning hiet aufgesaczt zu val von im ze nemen, wie auch der benant sein ambtman von sein wegen ir holden ain genant Steffel Gru^eeller auch daselbs zu Gu^ekking gesessen von der heurigen lanndstêwr wegen, die auf denselben holden gelegt wêr von dem benanten abbt darumb, das derselb ir hold solich lanndstêwr zu des yczgenanten abbts und convents als zu seiner gru^enntherren hannden geraicht hiet, und umb solich hanndlung des Missingdorffer ambtman den vorgenanten iren holden von sein wegen in vennknu^ess geno^emen und den in seiner behawsung so lanng behalten, das er sich mit seinen trewn von im ausgeborgt hiet auf widerstellen, das alles in von im an recht beschehen wêr, des sy schaden nêmen, und lies horen ain gewaltzbriff und bat gerichts. Daentgegen der vorgenant Missinger fu^erkam und durch sein redner antwurt, wie die zway gu^eeter in der obgemelten ladung begriffen im mit andern gu^eetern von heren Jorgen von Ror umb ain sum gelts versaczt weren, und lies horen ein saczbri^eff von demselben heren Jorgen daru^eber gegeben, der under anderen gu^eetern zaigt auf fu^enfczehenthalben emmer most gelegen zu Gu^ekking auf dreyczehen behausten guetern, der der obgemelten gu^eeter zway weren und darin gehorten. Er meldt auch durch sein redner, wie her Jorig von Ror als sein gaber und scherm des sacz gegenwu^ertig vor gericht wêr, auf den erwaigt er, wann in der darumb antwu^erten wurd. Darauf daczemal her Jorg fu^erkam und ain kaufbrief horen lies lauttund Ulreichen vom Ror und sein erben under andern gu^eetern fumf und zwainczig emmer weins gelegen auf behausten holden, auf lehen und auf^a hofsteten, die er fu^er freys aygen kauft hiet, und her Jorig meldt dabeÿ durch sein redner, wie die obgemelten zway gu^eeter in der ladung begriffen zu denselben behausten gu^eetern geho^erten, und sein vater und er hieten dieselben gu^eeter in stiller berubtter nu^ecz und gewer lennger dann rechttêg an all rechtleich anspru^ech besessen zu stifften und ze sto^ern gehabt, als aigens und lanndsrecht ist, die er auch mit solhen eren und wirden dem egenanten Missingdorffer versaczt hiet, dadurch der Missingdorffer von dem vom Go^ettwey solher klag pilleichen wu^erd vertragen. Dawider der kelnner durch sein redner fu^ergab, die obgemelten zway gueter in der ladung begriffen wêrn nicht des Missingdorffer, sunder sy geho^erten zum go^eczhaus zum Go^ettwey und wêren auch die lewt auf denselben gu^eetern mit anlait und ablait irs goczhaus amtbleuten willen albeg ab und aufgefaren. So hieten auch sew und ander mer gu^eeter daselbs zu Gukking und darumb das der gu^eeter mer da wêrn, dann dem Missingdorffer versaczt sind, begert er in kuntschafft ze schikchen, darinn sich erfinden solt, das die zway gu^eeter des goczhaus zum Go^ettwey wêren und nicht des Missingdorffer. Dawider der vom Ror und auch der Missingdorffer maintten, das wider solh ir briffleich urkund unpillichen in kuntschafft geschikcht wu^erd; wann sy mit denselben Urkunden genugsamlichen hieten beweist, das die zwaÿ gu^eeter ir wêren, nachdem und der kelnner dawider nichts anders dann unbewayste wart furbrêcht. Und nach solher und meniger irer red und widerred fragt ich bayd tayll, ob sy der sachen wolten beÿ recht beleiben, das sy willigleichen getan habent. Dorauf habent herren ritter und knecht, die daczemal bey mir zu gerichte sassen, nach meiner frag zu recht erkannt und gesprochen, als der Missingdorffer hab horen lassen ain briff, dorinn im von herren Jo^ergen vom Ror dreyczehen gu^eeter versaczt sein und her Jorig als sein gaber auch ain brief hab horen lassen lauttund u^eber die gu^eeter, die er ze Gukking hab, und dieselben bayd briff die gu^eeter mit namen nicht bestŷmen und, seyd der gu^eeter mer zu Gu^ekking sein, dann her Jorig dem Missingdorffer versaczt hab, dorumb sull ich in kuntschafft schikchen und ervaren lassen an lewten, die kains tails sein, ob die zwaÿ gu^eeter in der ladung begriffen der dreuczehen gu^eeter zway sein, die dem Missingdorffer versaczt sind und dann dieselb kuntschafft und ervarnu^ess von heut u^eber virczehen tag her fu^er mich oder mein undermarschalich bracht, die auch baÿd tayl geho^ert werden sullen und darnach verrer beschehen, was recht ist. Mit urkund des briffs geben ze Wyenn an montag vor sannd Vlreichstag anno domini millesimo quadringentesimo quadragesimo tercio.

Source Fulltext: FUCHS, Göttweig II (=FRA II/52, Wien 1901) S. 369-372