Charter: Urkunden (1058-1899) 1462 XI 05
Signature: 1462 XI 05
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5. November 1462, Wien
Wolfgang Hasler benachrichtigt Abt Martin von Göttweig von den Friedensverhandlungen zwischen Kaiser Friedrich III. und dessen Bruder Albrecht VI. und den Landständen.Source Regest: FUCHS, Göttweig II (=FRA II/52, Wien 1901) S. 539, Nr. 1521
Copie in Cod. E f. 89' f.
Hochwirdiger etc.! Ich las ewr gnad wissen, das an heutigem tag des freitags zwischen des kaisers auch seines brueders und der lanndlêut ain frid1 gesaczt ist vor mittag von siben uncz auf zwelffe. Zu daiding mit dem kaiser ist von dem herczogen und den lanndtleutten im fuergehalten, das sein gnad der reigierung des lanndts abtret auf zwai iar und was dan die vier partey, die nun ganncz verbriefft und versigelt ist und zu der stat handen geantwurt, zwischen dem kaiser und seines brueders von der prelaetten stetten merchkten gesloessern, so der herczog yczo pey seinen hantten in den kriegen mit zuesagen und mit werhaffter hannd gewunen und in sein gwalt pracht hat, des well der herzog gern pein den vier partey beleiben, dadurch das lannd wider gannzes zu einander gepracht werde ausgenomen des lanndes ob der Enns, als es von alter gwesen ist, des aber der kaiser kains nit tuen wil. Darauf ain anttwurt durch die kaisserin, herczog Albrecht moeg wol oder uebel an seinem brueder tuen, er wiss wol, wes er sich verschriben hab. Des secz sy zu seinen fuerstlichen wierden und eren auch den von Wienn ain anttwurt, sy haben ir henndt an irrn herren und gemaechel, auch an irm sun auch an ir geneczt und mueessen ir henndt in irem unschuldigen pluet waschen, ee wan sy sich in der purkch begeben und darumb ir leben aufgeben wellen. Nun verste ich icht annders nach dew, und is an heutigem tag verlassen ist, man werd in mit gwalt fuernemen und die purchk gewinen und mit allew zeug und lewtten gancz darzue gericht. Vil mer sind verhannden, die ich ewrn gnaden yecz nicht geschreiben mag. Gnêdiger her, der kunig von Pehaim, sein sun der von Sternberchk habent der stat Wien abgesagt. Mein her der herczog hat den Eyzinger, herren Niklassen den Trugsaeczen, den Frawnhoffer zu dem kunig gesannt, das villeicht die absag understanden wirt. Gnêdiger her, wir sein in der stat in den haewsern noch auf der gassen vor des kaisers puechssen schussen und wuerfen aus der purchk nimmer sicher weder bey tag noch nacht nicht. Davon rat ich ewren gnaden yecz nicht her, uncz die sach umb die purchk geaint wirt, wen die kaiserin den von Hochenburgk vast verdeucht, das er in den sachen ain daeidinger ist, darumb das er ain briester ist, wen die sach berueer leib und leben. Geben zu Wienn am freitag in der nacht vor Lienardi anno domini etc. im LXII. jare. Wolfganng Hasler, ewr dienner etc.
Source Fulltext: FUCHS, Göttweig II (=FRA II/52, Wien 1901) S. 539-540
Original dating clause: am freitag in der nacht vor Lienardi
Language:
Notes:
1 Der endgiltige Friede wurde durch Georg v. Podiebrad erst am 2. Dec. 1462 zu Korneuburg vermittelt (Chmel, Reg. Fridrici IV., S. 397 nr. 3951).
Places
- Sternberg (Český Šternberk, Böhmen, GB Prag)
- Wien (GB W)
geographical name
- Enns
- Regular Form: Enns
- Pehaim
- Regular Form: Böhmen
Persons
- Albrecht VI., Herzog von Österreich (*1418, +1463)
- Eleonore Helena von Portugal, Frau des Friedrich III., röm.-dt. Kaiser, (*1436, +1467)
- Friedrich III., röm.-dt. Kaiser (*1415, +1493)
- Gamaret Fronhofer
- Georg von Podiebrad, König von Böhmen (1458-1471)
- Nikolaus, Truchsess
- Sohn des Georg Podiebrad, König von Böhmen
- Ulrich von Eyczing
- Wolfgang Hasler, Aussteller
Göttweig, Stiftsarchiv, Urkunden (1058-1899) 1462 XI 05, in: Monasterium.net, URL </mom/AT-StiAG/GoettweigOSB/1462_XI_05/charter>, accessed at 2024-11-25+01:00
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