Wir Albrecht etc. enbieten den ersamen anda^echtigen und den edeln unsern lieben gettraun N. allen prilêten grafen herren [541] ritter und knechten und den von steten und merkten und allen anderen unsern undertenigen und getreuen unsers furstentumbt^a zu Osterreich, den der brief furbracht und geczaigt wirdet, unser genad und alles guet. Alls ew unverprochen ist, solh ungeordent unpilleich und leidleich regierung unsers herren des Romischen kaiser, so sein maÿestat im lant hie getan hat, dadurich solh irrung von der landschaft und der stat hye wider sein miesstat begeben haben, nun haben wir vor und auch ÿetz grosse fursorg gehabt, das daz lobleich haus Osterreich in gancze zuru^ettung und yrung komen mocht, daz wir aber pilleich als ain furst von Osterreich gebegen und zu herczen genonen^a und uns her gefugt haben solhs zu wenndten und dem fu^erzukomen und haben da allen unsern vleis getan die sachen in pesseren weg und ainikait ze bringen und sein maiestat gebenten,^a das er geru^echet sein su^en herczog Maximilianum dem lanndt zu aÿnem fursten ze geben und der regirung und des landes zu sein hannden abzutreten. Das war den nach rat der vir stêndt des landes uncz auf sein beschaiden jare beseczt und fu^ergenomen, wolten damit lant und leut in rub frid gemach und altz herkomen waren, gepracht wirden und dacz in kain weg nŷe haben erlannen^a ku^enen, sunder das sein maÿestat aber ÿecz von neun zu urdrêuben^a lant und leuten merkchleich inladung des landesveind¹ getan hat und ta^egleich tuet, haben wir nach rat unser ret und lantleut furgenomen solhen lanndswennden^a mit der hilf des almachting gocz auch eur und annderer lanndleut wider widerstanndt zu tu^een, damit wir und all fursten von Osterreich davon nicht gedrungen wurden, von dem wir unser herkomen und namen haben, und daz lannd nicht zu fromd hennd von unserm herren dem Romischen kaiser gepracht werd, das ir und all inwaner des lands pilleich zu herczen nembt. Davon gepieten wir ew allen und eur iedem in sunderhait, das ir mit allen euren leuten zu rossen und zu fussen wolgeczeugt und nach dem besten und sterkchisten, so ir imer ku^enet und mu^egt, woll zugericht mit unsern lieben und [542] getraun Bernharten von Dŷrnstain und Gobharten Reuter zu Wokchingen aufseit und an dŷe enndt mit in ziecht, wun und vohin sey euch zu unns und andern unsern lantlêuten ervodern werden, und helffe uns und dem ganczen haus von Osterreich solh zuruttung zu wennden und den lanndesveinten widerstandt zu tuen, als ir des uns dem nomen und lannd von O^esterreich und ew selbs schuldig seit. Das wellen wir guetikleich gen ew erkennen und gegen ew und euren nachkomen zu guet nimen vegessen^a und wellet uns nicht vermerkchen, daz wir ew ŷcz anders dan nach Ordnung und gwonhait des lannds aufervoderten, von das dy merkchleich notturfft erfodert und sovill, weil nich gehaben mag. Geben zu Wien am eritag vor Martini ano domini etc. sextaiesimo^a sexto.²

Source Fulltext: FUCHS, Göttweig II (=FRA II/52, Wien 1901) S. 541-542