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Charter: Urkunden (1058-1899) 1470 II 08
Signature: 1470 II 08
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8. Februar 1470
Abt Lorenz und der Convent zu Göttweig theilen die stiftliche Steinpoint zu Furth unter benannte Unterthanen auf und verleihen die einzelnen Theile zu Drittelbau auf zehn Jahre.
Source Regest: FUCHS, Göttweig III (=FRA II/55, Wien 1902) S. 26, Nr. 1760
 







    cop.
    Copie in Cod. F f. 33.




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      Wir Larencz von gottes gnaden abbt unnser lieben fraun goczhaus zu Gotweig und wir der convent gemain daselbs bekennen offennlich mit dem brief, das wir unser Stainpewnt1 zu Furt, der zwelif ieuch an ainem rain sind, auflassen haben den beschaiden hernach geschriben: Jennsel Poltzel ain halbs ieuch, Steffan Poltzel ain halb ieuch, Mert Hertzog ain halb ieuch, Hanns Peckh ain halb ieuch, Steffel Jaudinger ain halb ieuch, Erhart Peckh zway drittail, Michl Fleischackher ain drittail, Michel Mullner ain halb ieuch, Janns Altman ain halb ieuch, Janns Schuster ain halb ieuch, Jorg Lechner ain halb ieuch, Peter Enfel ain halb ieuch, Mert Hertzog ain halb ieuch, Janns Wachtter ain halb ieuch, Steffan Fleischackher ain ieuch, Jorg Kray ain ieuch zu zehen iaren, das sind zehen iar nucz oder zu zehen lesen nacheinander, umb drittail wein, der vor den weingertten maischgweis sol getailt werden mit potigen oder zubern, als des stat wirdet also, das wir unnsern tail vechsen sullen auf unseren aigen wegen. Dann von irem tail sullen si uns den zehnt gebn also, das derselb zehnt vor dem weingartten geschaczt sol werden mit unsern anwaldn und zwain erbern mannen, di umb den perg gesessen sind, wellich si darzu erbitten mugen, und das diselb schaczung dann treulich geschech, damit si uns den zehnt gewislicher an alle widerred ausgerichten mugen ungeverlich. Si sullen uns ierlich di vorgeanntten weingertten vor sannd Jorgentag zugearbait haben mit schnit und haween oder was zu der weingartarbait vor sannd Jorgentage zugehort und recht ist ungeverlich. Dann di gruen arbait, wie di genannt ist, sol gancz und gar zugearbait sein vor sannd Margrethntag und die arbait zue waichm wein acht tag vor unser frauen tag zu der geburde genczlich volbracht werden und sullen furbas in den weingerten nichts mer zu schaffn haben hincz, bis das man lesen wil. Sy sullen auch in denselben weingertten ee nicht lesen, nuer sy lassen uns das dreÿer tag vor wissen, das wir unser anballd darzu geschickhen muegn, und nach dem lesen sullen sy di vorgenantten weingertten vor sannd Merttntag ganncz und gar verczogen haben, doch das alle arbaÿt zu ainer yeden zeÿt gennczlich volbracht werde ungeverlich. Es sol auch ain yeder, der ain halb ieuech in den vorgenantten weingerten hat, sechs tagberich darinn grueben also, das yeglicher wesunder sein grueeb ierlich in den herbst wol misste, als gewondlich ist. Es sol auch ÿeder sein tayl weingartten zu baÿder seyt alczeit in gutm frid halltten an all unns muee, damit uns im und seinen nachbauern icht schad ergee. Geschach aber darueber ynndert ain schad, von dem, der nicht zugefridt hiet, der sol das puessen und voraus alle seine recht darumb verlorn haben. Wir sulln in auch albeg an dem andern iar in ain yedes halbs ieuch geben ain halbs tausent steckhen. Di sulln sŷ dann tragen in dy weingertten und darin lassen und nyndert anderswohin bringen. Wir affen auch besunder, wellicher sein tail weingertten in den zehen iaren nicht gepauen mocht, von welhen sachen das geschach, der sol uns den zu unsern hannden mit allen seinen rechten aufgeben oder aber ainem anderen frummen nachpaueren an sein stat schickhen, der uns darzu gefellt. Desgeleichen wellicher sein tail weingarten verkauffen wolt, der sol das tuen mit unnsern hannden willn und wissen auch mit ainem nachpauren, der uns darzu fuglich sey. Demselben sulln wir dann leichn die vorgenanntten weingertten mit allen rechtn, so vor geschribn ist. Und der da kaufft, der sol von ainem halbn ieuch geben zu anlat zwen phenning und der hingeber zu ablat auch zwen phenning an widerred. Si sulln auech in dy abgeschriben weingertten nichts paueen noch phlanczen, es sein pauem krauet oder wellicherlay das sey, das den weingarten geschaden mueg ungeverlich. Darauf sulln und wellen||
      wir all weingarten zum mynsten ainstn im iar beschauen lassen vor dem lesen oder wenn uns das gevellt, mit zwain erbern mannen, dy umb den perg siczent, di wir zu beder seÿt darzue gehaben muegen und mit unnsern weinzurlen von Furt und von Pauengartten, dy sullen dann dŷ weingertten nach iren treuen angever an dem paue schetzen. Welher dann nach solher schaczueng nicht rechtlich gepauet war oder annder prechen hiet wider dy puent und artikel, so vor geschriben stenndt, das von den beschauern bey irn treuen angever bekundt wirdet, desselben weingertten sullen wir uns dann, wŷe wir den dŷe zeÿt ligkund vinden, underbinden und derselb, der in gepauet hat, sol alle recht daran verloren haben an alle gnad. Auch ist zue melden, wann dy zehn iar vergennd und aus sind, das dy nuecz gevechsnt sind warden, so sind uns dy vorgenantten weingartten gancz und gar wider ledig warden an allen krieg und widerred ungeverlich. Des zu urkuend geben wir in den brief besigellten mit unserm des abts zuruck aufgedruchten insigel. Gebn nach Cristi geburde MCCCC LXX. jar an phincztag nach unser lieben frauen tag der liechtmess.
      Source Fulltext: FUCHS, Göttweig III (=FRA II/55, Wien 1902) S. 26-28

      Original dating clausean phincztag nach unser lieben frauen tag der liechtmess

      Comment

      Im selben Jahre wurde die Mauerpoint im Ausmasse von 16 Joch an 29 Pächter und die Jungepoint auf zehn Jahre vergeben (Cod. F f. 34).


      LanguageDeutsch

      Notes
      1 Steinpoint, ein Ried östl. v. Furth.
       
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