Barbara, Wolfganngs Ruettinger sa^eligen wittib und ytz Hartman Dornn eliche hawsfraw, bekenne offenlich mit dem brief von aller der stoss und zwitracht wegen, so da gewesen sein zwischen mein an ainem und meiner kinder Hannsen, Kathrein und Barbaran am anndern tail, fur den benanten Hannsen, nachdem der noch seine vogtpa^erige jar nit ennhat, sich der edel Hainreich Stainacher als nagster frewndt angenomen hat und maister Linhart Rauchseysensmid, mitburger zu Klosternewnburg, sich anstat der obenanten Kathrein seiner hawsfrawn meiner tochter auch hat angenomen, von der er ainen verschriben gewallt furbracht und horen hat lassen von wegen aller der hab und gut, so weilend der obenant Wolfgang Ruettinger, mein elicher hawswirt sa^eliger, gehabt und hinder sein lassen hat, es sein ho^ef gutter sellden hewser zehent erib anligkund und vorund gut; wie dann ain yglich gut genant, wo oder wellend das glegen ist, des nichts ausgezogen, darauf und daran ich dann von wegen ains gescha^efftbriefs mir von dem benanten Ruettinger gegeben und nach lawt ettlicher annder brief anfordrung und gerechtikayt gehabt hab und vermaint hab zu haben, das unns edel vesst erber und fru^emb lêwt mit unnser baider tail willen und wissen darumb und umb all annder unnser zuspruch, so ye ain tail zw dem anndern unnczt auf hewttigen tag dato des briefs gehabt hat und gehaben hiet mugen auf ain ganntz sta^etz enndt mit einannder gericht und abgeschaiden haben in der beschaiden: von erst so ist mir obenanten Barbaran des Ruettinger wittib mit willen und wissen des benanten Dornn meins manns fur all mein anfordrung und gerechtikayt, so ich in allem des bemelten Ruettinger gelassen gůt gehabt hab und gehaben hiet můgen. ledigklich zugesprochen ain haws zu Krembsmůnster glegen im dorff am ort mit seiner zůgeho^erung, das des erwirdigen gotzhaws Krembsmunster urbar und dinstper gůt ist, und der zehent auf dem Enngelhof, der lehen ruert vom fůrstentumb Osterreich in Kempnater pharr glegen, und alles vorund gůt, so der bemellt Ruettinger lassen hat. es sey gewesen in parschafft pett petgwant hawsrat nichtz ausgenomen, auch alle geltschuld, ich habs eingenomen oder nicht, und alle eingenomene und gefallne gullt bis auf hewttigen tag dato des briefs sol mir und mein erben nachfoligen, damit ich zu handeln und ze thun hab als mit annderm meinem aigenhafftem gut an irrung der obenanten meiner kinder irer erben und ma^eniklichs ausgenomen, ob sy bei dem obenanten Stainacher icht gerechtikayt hietten, darein hab ich nit zu reden und sullen diselben meine kind, ir erben furan zu mir nichts zu sprechen haben, ausgenomen in ga^eb der tod icht rechtlich. Daengegen sein den obenanten meinen kinden und iren erben gesprochen und zuegeaigent die hernach geschriben stukh gutter und zehent mit allen iren zugeho^erungen nichts davon ausgenomen: von erst den Aichhof, den ich von dem edlen Hannsen Vorster kawfft und darumb ain kauffbrief gehabt hab und der auch zu lehen ruert von dem furstentumb Osterreich, denselben brief mitsambt dem benanten hof ich obenante Barbara des Dornn hawsfraw aus gutem freyem willen den vorberurten meinen kinden ubergeben hab in krafft des briefs. Es ist auch den benanten meinen kinden zugesprochen zway gutter, ains genant am Puchspa^emperg, das annder an der Ho^esellewtten in Schonnawer pharr glegen, ain gůt zw Wurgeldorff¹ in Tawfkiricher pharr, ain gůt am Enndt² in Kalhaimer pharr, ain gůt auf der Pawkenhayd in Petenpekcher pharr glegen, die benanten funf gutter seins freys aigen. Item der zehennt im Po^edlspach auf drein hêwsern in Grieskiricher pharr, ist auch freys aigen; item zway hewser zu Steyr in der stat glegen, soll alles den obgenanten meinen kinden und iren erben nachfoligen an irrung und widersprechen mein und ma^eniklichs von meinen wegen und haben damit zw hanndeln und ze thůn als mit irem aignhafftem gůt und sullen und wellen ich noch nyembt von meinen wegen zu denselben meinen kinden und allen iren erben nichtz mer zu sprechen haben in kainen wegen, ob auch icht gutter von dem Ruettinger herka^emen verhallten und an hewttigem tag mit furko^emen oder hie innbegriffen. wie die genannt oder wo die gelegen waren, sullen auch meinen kinden nachfoligen. Auch ist mit meinem wissen und willen abgeredt, ob ich auf den obenanten stukchen und guettern ainem oder mer verkawfft oder verphantung tan hiet, es wa^er auf den hewsern zw Steyr oder anndern kains ausgenomen, dieselben stukh und guetter sol und wil ich den benanten meinen kinden wider ledig machen und an ir engelltnůss zw iren hannden und in ir gewallt bringen zwischen hie und des nachstkunfftigen sannd Jorgentag. Verrer ist gesprochen, ob ich den gegenburttigen spruch und bericht nit ganntz sta^et hiellt in ainem oder menigerem artikel ubertra^eten, so war ich oder mein erben unnserm allergena^edigisstem herren. dem Ro^emischen kaiser als herren und lanndesfurssten oder seinen nachko^emen hundert phundt phening und den obenanten meinen kinden aller irer zuspruch gerechtikayt und scha^eden, so daraus ka^emen und gen mo^echten, verfallen und mugen des von unns allem unnserm gůt beko^emen. Dannoch sol der spruch und verschreibung an ir selbs bey krefften beleiben und gehallten werden angever mit urkund des briefs besiglten mit des obenanten edlen Hartman Do^ernn meins lieben hawswirt anhangundem insigel, den ich obenante Barbara sein hawsfraw mit vleys darumb gepeten hab, unnder das insigel ich mich und all mein erben verpindt alles das war und sta^et zu haben, so an dem brief geschriben stet. Und zu pesser sicherhayt und zeugnuss der sachen hab ich mit vleys gepeten den edlen Wolfgangen Ra^enher, an der zeit richter zu Hall in der hofmarich, auch mit seinem anhangunden insigel doch im und sein erben an schaden. Geben an freyttag vor sannd Margrethentag nach Kristi gepurd vierczehenhundert und in dem newn und subentzigisstem jare.

Source Fulltext: FUCHS, Göttweig III (=FRA II/55, Wien 1902) S. 134-136