Dem ersamen, unsern andechtigen . . abbt des gotshaus auf dem Gottweig Fridreich von gots gnaden Romischer kaiser etc. Ersamer lieber andechtiger! Uns zweifellt nit, du seÿest bericht, wie der hochwirdig in got vater her Georg, der heiligen Romischen kirchen cardinal titulo Sannd Lucien in Silice. unnser lieber fru^ende, durch unsern heiligen vatter babst mit dem stifft Passaw fursehen und darauf von seiner heiligkeit confirmirt und als ein bischove zu Passaw geweicht, auch wir und menigklich beÿ bêbstlichen pann und anndern swêren penen ersu^echt sein ine ungehindert darzu chomen zu lassen und dabeÿ zu hannthaben. Hat uns derselb unser fru^endt der cardinal menigerlei irrung und peswa^erung, so ime desselben stiffts halben beschehen, berichtet und dabeÿ gebetten ime darinn auf solh sein ba^ebstlich gerechtickheit und ersu^echung gnedig hilffe und hannthabung zu tu^ende und wann unns nu^e als vogt und beschirmer der kirchen solh bebstlich gerechtickheit zu hannthaben gepu^eret, darumb so begeren wir an dich mit eren bevelhennde, ob der genannt unnser frewndt der cardinal dich zu hannthaben der gemellten seiner gerechtikeit umb enicherlei hilfe und beystannde ersuchen wurde, das du im dann darinn dein getrew hilf rate zuschub und beistand pebeisest und dich gegen ime und den seinen guttwillig erczaigest, als wir dir vertrawen. Daran etc. Geben zu Wienn an erichtag nach sannd Juliantag¹ anno etc. LXXXI, unnsers kaiserthumbs im XXVIIII. jare.

Source Fulltext: FUCHS, Göttweig III (=FRA II/55, Wien 1902) S. 183