Charter: Urkunden (1058-1899) 1481 VIII 27
Signature: 1481 VIII 27
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[1481 nach August 27], Göttweig
Abt Lorenz von Göttweig bittet Kaiser Friedrich III. um Hilfe gegen den in der Nähe des Stiftes stehenden Feind.Source Regest: FUCHS, Göttweig III (=FRA II/55, Wien 1902) S. 195, Nr. 1973
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Stiftsarchiv Göttweig (http://www.stiftgoettweig.or.at)
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Material: Papier
Allerdurchleuchtiger kaiser, allergnedigister herre! Als ÿetz der kunig von Hungern die stat zu Sannd Pollten und Mauttarn, daselbshin er nue sein haubtlêut geschikt hat. vermaint inzehaben und da besess zu machen, daraus dann lannd und lewten und nêmlich meinem gotshaws zum Gottweig als in der nêhent und dazwischen gelegen verrer unratt aufersteen moecht, nachdem ich aber auf hueet desselben ineins gotshaws und pergs den gannczen sumer gross darlegen tan und in den verganngen kriegslewffen sunderlich in dem nagsten velld vor Meirling1 auch in annder weg von taeglicher fuetrung und robat der unsern grossen schaden genomen hab und die armenlêwt, desgleichen alles annder des gotshaws vermuegen darunder gennczlich erschoepht und dargelegt also, das wir nue dŷ jarlichen zinns und rênnt nicht zuesteen noch nachfolligen muegen, deshalb ich zu widerstand den lanndsveinten mit notturfft nêmlich mit holcz wasser und speis gar klain furgesehen bin, noch fursehen hab muegen und zu besorgen ist, das die bemellten veint meinem gotshaws und gesloss als im weg ligunden mit gebalt nachsteen und hart unangesueecht beleiben werden lassen. Darauf bitt ich e. k. m., e. k. m. welle genêdiklich weg gedenkhen helffen und raten, dadurch daselb mein gotshaws von den bemellten lanndsfeintten nicht uberdrungen und in ir gewaltsam nicht gebracht werde und der loblich gotsdinst gennczlich beliegen mueesse, auch deshalb lannd und lewt weitter schaden vertragen sein. Das etc. E. k. m. diemuetig gehorsam caplên, brueder Laurencz abbt, Michael prior und der gantz convent zum Gottweig.
Source Fulltext: FUCHS, Göttweig III (=FRA II/55, Wien 1902) S. 195-196
Comment
Die chronologische Einreihung ist durch den Hinweis auf die Kämpfe um Meidling theilweise gegeben. Da das Aufgebot Kaiser Friedrich's III. an den Abt von Lilienfeld am 27. Aug. 1481 (Chmel, Reg. Frid., S. 704 nr. 7482) auf diese Kämpfe als bereits vergangen hinweist, so ist damit der Terminus a quo gegeben. Anderseits bildet der Todestag des Abtes Lorenz. 1481 Dec. 26, den Terminus ad quem.Language:
Notes:
1 Stephan von Hohenberg lieferte den Ungarn, die er herbeigerufen hatte, seine Burg bei Lilienfeld aus, von wo aus dann dieselben Wilhelmsburg und die Burg Meirling (Meidling) bei Göttweig durch List einnahmen. Als letztere hierauf auf Befehl des Kaisers belagert wurde, wurden die Belagerer durch die Hohenbergischen Freibeuter in der Zahl von 801 Mann zurückgeschlagen (Link, Annales II, 264). Hierauf wandte sich Kaiser Friedrich III., um diese Niederlage wettzumachen, an die Stände, an die Aebte von Zwettl und Lilienfeld (Chrnel, Reg. Frid., S. 704 nr. 7472, 7481, 7482), ihre Reisigen nach Herzogenburg zu senden, um den Feind unter dem Oberbefehle des kaiserl. Feldhauptmannes Georg v. Pottendorf ehemöglichst anzugreifen. Die Vertreibung des Feindes von Meidling fällt wohl in den Monat Sept. 1481.
Places
- Göttweig, Benediktinerstift (GB KR)
- Konvent des Benediktinerstifts Göttweig
- Mautern (GB KR)
- Meidling im Tal (GB KR)
- Sankt Pölten (GB P)
Persons
- Lorenz, Abt des Benediktinerstifts Göttweig (GB KR)
- Matthias Corvinus, König von Ungarn (1443 - 1490)
- Michael, Prior des Benediktinerstifts Göttweig
Göttweig, Stiftsarchiv, Urkunden (1058-1899) 1481 VIII 27, in: Monasterium.net, URL </mom/AT-StiAG/GoettweigOSB/1481_VIII_27/charter>, accessed at 2024-11-22+01:00
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