Wir hernach benennt Cristoff Grabmer zu Zakhing, Panngrecz Oder zu Nuszdorff, Jorg Parssenprunner, phleger zu Viechoffen, Jorg Staiger phleger zu Wasserberg.¹ auf des erbirdigen herrn herrn Erharden abbt zum Gottweig tail ains, Wolfganng Frodnacher zu Gotzesdorff, Hanns Potschalher zu Guttenprunn, Jacob Grabmer zu Pebrarn und Toman Pirichfellder zu Chueffarn auf des edlen Steffan Awer, diezeit phleger zu Nidern Renna, tail spruchlewt des anndern tails bekennen und tun khund mit dem brief, das wir auf derselben baider tail vollmochtigen gewallt uns von in gegeben und ir vleissig gebet ain abred und gannczliche bericht zwischen in bey puntten und peenn gemacht haben, wie hernach follget: item wir sprechen am ersten ainhelliklich in krafft des briefs, das der Steffan Awer dem vom Gottweig sein hof und ambt zu Nidern Renna mit aller irer zugehorung, die er in phlegweis ingehabt hat, zu dem ÿeczkunfftigen sannd Jorgentag abtret und eingeb nach lawt irer baider phlegbrief darumb aussganngen. Wir sprechen auch, das der benannt Awer soll dem vom Gottweig die schuldbrief, so sein hausfrau von dem gotshaus innhat, nach innhallt ainer beredung vormals darumb aussganngen heraus anttburtten und geben an allen schaden. Do enntgegen soll der vorbenannt abbt die schuld nach lawt derselben brief zwischen hie und dem nagsten sannd Jorgentag beczallen auf dem Gottweig. Item der benannt Steffan Awer sol sich verraitten gen dem vom Gottweig seines innemen und aussgeben von wegen des egemellten ambts nach innhallt des phlegbriefs. Item wir sprechen auch, das der vom Gottweig dem benannten Steffan Awer für sein spruch und vordrung, die er zu dem vom Gottweig und sein lewtten gehabt hat und hewt vor uns obgemellten spruchlewtten furbracht und gemellt sein auf den nagsten sannd Merttentag verrichten und geben sol annderthalb hundert Reÿnischer gulden an all ausszug und eintrag, dafur sein porgen ich vorgenannter Cristoff und Jacob die Grabmer gebrueder; item das der vom Gottweig dem benannten Steffan Awer sol der herberg vergunnen in dem hof zu Nidern Rênna auf des Awers selbs zerung darlegen und schaden von dem nagstchomenden sannd Jorgentag auf ain ganncze quotember. Nun wir sprechen auch ainhelliklich., welher tail den gegenburtigen unnsern spruch und bericht nicht statthiellt und in ainem oder mer artikln daraus trat, derselb ist dem anndern halltunden tail seiner spruch und gerechtikhait gannczlich verfallen und dem lanndsfursten hunndert Hungrisch gulden. Des zu warer urchund geben wir vorgenannt spruchlewt iedem tail unsern Spruchbrief in gleicher lawt unnder unnsern zerukh aufgedrukhten pettschaden doch uns und allen unnsern erben an schaden. Geben zu Herczogenburg am sambstag vor sannd Jorgentag anno domini etc. im siben und achtzigissten jar.

Source Fulltext: FUCHS, Göttweig III (=FRA II/55, Wien 1902) S. 222-224