Charter: Urkunden Herzogenburg (1112-1852) 1300 VI 03
Signature: 1300 VI 03
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1300 Juni 3
Gottfried, Richter zu Krems, setzt auf Befehl des Marschalls von Landenberg das Stift Herzogenburg wieder in den Besitz von zwei Donauinseln bei Marchwartsurfar ein, die vormals der Falkenberg innegehabt und Irnfrid, Gozzos Sohn, als Leibgeding gehabt hatte.Source Regest: FAIGL, Herzogenburg (Wien 1886) S. 23, Nr. 29
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Stiftsarchiv Herzogenburg (http://www.stift-herzogenburg.at)
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1 Siegel anh. (Richter von Gottfried von Krems) Material: Pergament
Ich Gotfrid Richter ze Chrems ver gich an disem prief vnd tuen chunt allen den, die den prief haerent, sehent oder lesent. Daz ich den probst von Herzogenburch vnd daz Goteshaus, han gewaltich gemachet der Werde datz marchartesvrvar, die der valchenberger hat inne gehabt, vnd di hern irnfrids leipgedinge waren, hern Gozzen suns, vnd han auch daz getan von meins herren gescheft des Marschalichs von Landenberch. vnd dar ueber gib ich in meinen prief mit meinem insigel. Da der prief gegeben ist, do war von Christes gepurd Tausent lar. Drev hundert lar. An dem nechsten freitach nach Sande. Erasems. tach.
Source Fulltext: FAIGL, Herzogenburg (Wien 1886) S. 23
Original dating clause: An dem nechsten freitach nach Sande Erasems tach
Comment
Altbestand.Vgl. H.n.68 (Faigl n.28).
Die Herren von Falkenberg, deren Einer hier als ungerechter Inhaber eines Herzogenburger Stiftsgutes erscheint, hausten auf der gleichnamigen Burg, deren Ruinen heute noch eine malerische Zierde des sogenannten Falken oder Strasserthales, in der Nähe von Hadersdorf am Kamp, bilden. Sie waren ein angesehenes Geschlecht Oesterreichischer Ministerialen, das um die Mitte des 14. Jahrhunderts ausstarb. siehe darüber Wisgrill, III. S. 4—10.
Die zwei Urkunden XXVIII. und XXIX. scheinen übrigens, wenn man Inhalt und Ausstellungszeit derselben berücksichtigt, im Zusammenhange zu stehen mit jener Katastrophe, wodurch die Burg Falkenberg zur Ruine geworden ist, und welche von Abt Link (Annal. Zwettl., I., p. 521) nach einer handschriftlichen Chronik also erzählt wird. Es lebten damals zwei Brüder, Hadmar und Rapoto von Falkenberg, welche durch ihre Räubereien und Gewaltthätigkeiten die Umwohnenden sehr belästigten. Auf die Klagen der Beschädigten (wozu besonders das Stift Zwettl in seinen Besitzungen zu Hadersdorf und Kammern und nach obigen Urkunden auch Herzogenburg gehörte) trug K. Albrecht I. seinem Sohne, dem jungen Herzoge Rudolf von Oesterreich auf, die Frevler zu züchtigen. Albrecht hatte dazu noch einen besonderen Grund, indem ihm Hadmar von Falkenberg in seinem Kriege gegen K. Adolf von Nassau nach dem Leben gestrebt haben soll (Horneck, Chron. DCXCI). Rudolf zog gegen Falkenberg: Hadmar war auf die Nachricht davon nach Böhmen geflohen und hatte es seinem Bruder überlassen, die Burg zu vertheidigen. Die Belagerung dauerte von Ende September 1299 bis März 1300. Da ergab sich Rapoto, und erhielt mit den Seinen freien Abzug. In die eroberte Burg aber erhielt dann Jedermann freien Zutritt; und wer von den da vorhandenen geraubten Gütern Etwas als sein Eigenthum erweisen konnte, erhielt es zurück; worauf die Burg zerstört wurde.
Wahrscheinlich war es nun eine Folge dieses Ereignisses, dass auch das Stift Herzogenburg wieder zu seinem ihm entzogenen Eigenthume kam.
Language:
Places
- Herzogenburg, Augustiner Chorherrenstift
- Krems (GB KR)
geographical name
- Werde datz marchartesvrvar
- Regular Form: Donauinseln bei Marchwartsurfar
- valchenberger
- Regular Form: Falkenberg (Ruine, Gde. Straß im Strassertale, GB KR)
Persons
- Gottfried, Richter von Krems, Aussteller
- Hermann von Landenberg, Landmarschall von Österreich
- Irnfried, Sohn Gozzos von Krems
Herzogenburg, Stiftsarchiv, Urkunden Herzogenburg (1112-1852) 1300 VI 03, in: Monasterium.net, URL </mom/AT-StiAHe/HerzogenburgCanReg/1300_VI_03/charter>, accessed at 2024-11-20+01:00
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