Ich Nicklas Gelbaicz weilent des durichlewchtigen fürsten hertzog Albrecht in Österreich etc. kamerschreyber ich Chunigund sein hausfraw vnd all vnser erben vergehen offenbar an dem gegenwurtigen brif vnd tun kund allen kristenlewten, den er fürkumt, wann menschleich natur talich ist vnd des menschen gedechtnuzz hinfliessund vnd zergenchlich^a) ist, so ist pilleich vnd recht, was man ebiger sach haben wil, das man di mit schrift vnd briffen beschol vnd bestetig, vnd wan ain ischleicher christenmensch schuldig ist vnd gepunden ist, den gocz dinst ze fudern vnd ze meren, haben wir mit willen (vnd) gunst vnsers naschten frewnt vnd nach rat vnd weisung erber lewt zu der zeit, do wir es woll vnd rechtlich getun machten, geschaft vnd geben^b) in das glaster der Minnerbrueder ze Enns zwelif schilling winner phenninge ebigs gelcz auf kchawften gestiften holden das Vidorf gelegen in Sand Valteins pharr vnd das vnser frews aigen ist vnd dew lewt, (di) gueter doselbs inne habent vnd besiczent, mit namen hernach verschriben sind vnd wievil yschleicher dint von erst dacz alten Rewt Chunrat Plassel von ainem gut zwainczig phenning vnd derselb von ainem andern gut daselbs czehen phenning, darnach Hainrich Scharen von seim gut czwainczig phenning vnd Hainrich Chreuczer zwainczigk phenning, Chunrat Hews von dem gut an der Öd Wolfenöd 1 ~d, Dietmar von dem gut var dem holtz xl(^), Thaman von dem gut auf dem WoifsÖd xl (~d), Niklas von dem gut an der Prannstat xl ~d Hainrich von dem gut auf der Öd 1 ~d, Hanns sein nachtpawr daselbs xl d, Reicher auf der Öd xxx ~d. Di vorgenanten XII ß ~d geltcz auf den genanten gütern haben wir willichleich vnd lautterlich durich Got geschafft in das vorgenant chlaster in der beschaiden, das dew hinfür ain zechmaister zu Enns, wer ye dizeit der ist, ewichlech jarlichen invessen scholl an vnserer Frawn tag zu der dinstzeit vnd di den raichen vnd geben dem gardian vnd der sammung der bruder des obgenanten chlasters, also das sew anygen ebigen jartag var vns pegen vnd verpringen schullen Got vom himel ze lob (vnd) ze hilf vnd ze trost vnsrer sellen vnd allen vnsern vadern vnd nachkomen vnd allen gelawbigen sellen vnd auch sunderlich zu hilf allen der sell, der gut wir ye yngenomen vnd enphangen haben, virstund in dem jar ze Weinachten ze Ostern zu Phingsten vnd zu vnsrer liben Frawntag zu der schiedung albeg vber acht tag nach den obgenanten hochzeiten darnach des Eritags^c) an dem abent mit ainer gesungen vigilig des margens an dem Mitichen mit ainem gesungen selamt vnd mit ainer gesprochen mös vnter dem amt vnd schullen auch pitten vmb dew obgenanten sell, darvmb der obgenant czechmaister zu den vorgenanten vir hachczeiten van dem vorgenanten gelt als offt geben scholl dem gardian vnd den brüdern achtvndsubenczig^d) phenning, davan si auch ausrichten schullen (das) licht mit ainem virdung waschs vnd dem herrn von der gesprochen mes vnter dem ampt drew phenning vnd dem chunder, der vmb di sel pit, auch als oft drew phenning vnd gehald der zechmaister für sein mue virvndzwanczig phenning, das er dester williger vnd vleissiger sey cze vadrist durich Got vmb seiner sel haill willen, das di vorgenant stift vnd das sellgerät ausgericht werd, so vor genant ist. Wir haben auch di stift vnd das gescheft ainem zechmaister cze Enns enpholichen, darvmb das es hinfür dester ewiger vnd welaibleicher sey. Wär aber, das die vorgenanten brüder das selgerät vnd dy stift zu ygleichem tag, so vor benant ist, nit ausrichtäten vnd sawmyg dar yn weren, so schol der zechmaister das obgenante gelt, als oft das geschech, tailen in drew taill nach seiner gewissen vnd weschaiden trewn ain tail^e) den armen dürftigen in das Spittal den andern tail den armen ausmerkigen lewten, das drit taill gehalt der zechmaister in der zech der phar zu dem paw oder czu anderer natturft des goczhaws. Es schullen auch dy obgenanten XII schilling gelcz auf den gutern, so var genant ist, czu anderm dinst, vnd sy auch dint (haben) varhin, belewbleich vnd ewig sein vnd auch gericht werden zu der vorgenanten stift vnd wer dy gütter nach vns in hat, es sein vnser erben oder andere lewt, vnd den obgenanten gelt järlich ainem czechmaister czu Enns an dem obgenanten dinst da czu der egenanten stift nicht raichet vnd dienet vnd des wider wolt sein, es wer von feintschaft^f) oder von gebalcz wegen, wie sich das füeget, der hat allew seinew recht verlaren an den vargenanten gutern, es sey chaufrecht (oder) eribrecht, an alle gnad vnd schullen sich dy ersamen purger czu Enns, di dew czeit des rat sind, der guter aller vntercziechen vnd inhaben vnd das gescheft vnd selgeret davor selb ausrichten, so var genant ist, vnd mit dem vbrigen dinst tun nach iren beschaiden trewen vnd gewissen durich der obgenanten vnser sel haill in czech zu goczheussern armen lewten, wie ir weishait vnd erberchait das allerpest fugund ist. Vnd das di stift vnd das gescheft, so var beschriben ist, hinfür ebig vest vnverchert beleyb, darvber cze ainem waren vrkchund vnd guter sicherhait gib ich vargenanter Niklos Gelwaicz für mich mein hawsfrawn vnd all vnsere erben den brif in der czech der pharr cze Enns besigelt vnd bestet mit meinem aigen insigel. Der sach sind geczeugen durich meiner vleissigen gepet mein lib paid prüder Chunrad vnd Michl di Gelbaicz pürger czu Wels mit iren aigen anhangunden innsigel. Geben nach Kristes gepurd drewczehenhundert iar darnach in dem fümvndnewnczigisten iar an sand Laurenczen abent.

Source Fulltext: OÖUB 11 (Wien 1983) S. 423-425