Niclas pharrer ze sand Jorigen aufem Ibsueld, Erhart pharrer ze Kirichdorf, Vlreich Geltinger vnd Wolfgang Hvmbrechtzrieder Richter ze Kremsmünster, die von Wernhart Lueger pharrer ze Pharrkirchen vnd Chorherr ze Matzsee einerseits und Hanns Sintzendorffer phleger zu Newn Wallse andrerseits von Stifft begen der ewigen Mezz auf dem anger ze Hall, die des letzteren Bruder Fridreich Sintzendorffer selig pharrer ze sand Jorigen aufem Ibzuelde dahin geschafft hett ze Stifften, zu Spruchleuten mit Abt Stefan von Krensmünster als eventuell dirimierenden Obmann gewählt worden sind, treffen in dieser Angelegenheit folgende Verfügungen. Der jeweilige Kaplan soll all Suntag, di vier vnser frawn teg vnd all zweliff poten teg in Pfarrkirchen Mezz sprechen; desgleichen, wenn ein pfarrlicher Wappen genos oder ein Bürger oder deren Hausfrauen aws dem Markcht ze Hall oder ze pharrkirchen begraben wird, darvmb schol in der pharrer desselben tags ze Haws laden; er soll zu vespern zu Metten zu Ampten vnd zu Vigilien geen wan in des got ermant; wan man der Sintzendorffer Jarteg begeet, soll er dem Pfarrer helfen zu allem gotzdinst; er darf sich keinerlei Eingriffe in die Rechte des Pfarrers erlauben und ohne dessen Zustimmung in der Pfarre keine Messe lesen awsgenomen der Mezz auf dem Anger; das Opfer das zu des kapplan Mezz in der kappeln auf den alter geophert wirt, gehört dem Pfarrer, der dem Kaplan davon nach Gutdünken mitteilen kann; die Rechte und Pflichten des Kaplans der Stifterfamilie gegenüber sollen durch gegenseitige Briefe, von Abt und Konvent von Kremsmünster und vom Pfarrer von Pfarrkirchen besiegelt, festgelegt werden; die Messe soll täglich vollbracht sein ee das man pei der pharr zu dem Ampt vnd zu den Messen ze sammen geleutt hat; wolt ain kaplan nicht ordenlich leben, so soll ihn der Pfarrer mahnen, bei Widersetzlichkeit soll er es an den Abt von Kremsmünster, schließlich an die Maisterschaft bringen; der Kaplan soll in dem Dorf zu Pfarrkirchen wohnen, wa Im da der Sintzendorfeer ain behawsung chauft, und davon dem Abt mit aller vordrung gewertig sein; der Pfarrer soll der Gegenpartei des Abtes willbrief geben an den Bischof ze pazzaw, das ihm dar vmb genug geschechen sey; der Kaplan soll dem Pfarrer jährlich am Michaelstag 12 Schilling W.Pf, reichen und bei Dienstverzug der Messe verlustig werden; wer sich an die Entscheidung nicht hält, soll dem Bischof von Passau und dem Kloster Kremsmünster je 50 fl. Strafe zahlen