OÖLA, Kopienarchiv, HS 68, Lambacher Urkundenregesten 1459-1499, S. 610 Nr. 3048
Stiftsarchiv Lambach (www.stift-lambach.at)
keine Angabe
Material: Papier
- rubrum:
- Grave Jorig zw Schaumbergk von unnsers allergnedigisten romischen kaisers wegen, anno 1483


Erwirdiger geistlicher andachtiger herr unns besonnder lieber unnser dinst zuvor. Wir machen unns kainen tzweivel euch und meniklich sey unverporgen der vertrag tzwischen unnserm allergnadigisten herrn dem romischen kaiser ains und weilend unnsers lieben vetter und vaters herrn Reinprechts von Wallssee seliger gedachtnuss annders tails umb die slos und herschefft am Karsst und in Ysterreich gelegen beslossen, nemlich das sein kaiserliche gnaden unnserm vettern und vatern seligen vorgemelt das slos Kamer im Atersee gelegen mit aller seiner tzugehorung in einem gegenkauff erblichen nachmals die slos und herschefft Frannkhenburg, Newatersee und Sewsenburg umb ein merkliche summ guldein im und sein erben verpfenndt und verschriben hat inhallt seiner kaiserlichen maiestat verschreibunng brief und sigll, so wir darumb in unnser gewalt haben, wiewol in solher seiner kaiserlichen maiestat verschreibung klerlichen begriffen ist, im des gemelten sloss und herschafft kainer von stundan schaffen abtzetretten und uber tze antwurtten. So hat doch sein kaiserliche maiestat darinn von tag tzu tag gewaigert, dardurch im solh uberantwortten nit gedeichen hat mugen, nachmals auf anlanngen und verwilligung unnsers vetter und vaters saligen sovil furgenomen, dieweil im das slos und herschafft kainer nit eingeantwurtt werde, jarlich ain summ gellts tze geben und darumb auszeschaffen nach lautt einer sundern verschreibung darum verhannden, das auch nit beschehen und im deshalben weder klain noch gross bisher ausgericht ist, der anndern verpfenndten herschefft Frannkhenburg, Atersee und Sewsenburg haben wir unns nach abganng unnsers vertter und vaters seligen als negstgesippt erben unnderstannden, die phleger, ambtlewt und armblewt dartzw gehorend in glob tzu unnsern hannden genomen, als wir dan auf krafft unnser brieff und sigell pillichen tun haben sullen, des sy sich nit gewidert sunder Hanns Pauchinger als ambtman tzu Newatersee darumb tzu unns gen Nydern Wallssee getzogen und unns daselbs gelobt hat, aus was ursachen villeicht auf vermaint kaiserlich geschafft her Pernnhart von Scharffenberg haubtman ob der Enns bewegt ist, unnser ambtlewt und armlewt tzu den gemelten herschafften gehorund tzu der kaiserlichen maiestat hannden in sunder glob tze nemen, sy unnser glubdnuss ze dringen und den tzu verpieten, unns kainerlai gehorsam tze tun weder ranutt zins noch gultt tze raichen, das wir unns auf unnser gnugsam verschreibung und gerechtikait auch der armenleut gelob beswert bedeuhen, schriben deshalben unnserm allergnedigisten herrn dem romischen kaiser, gaben seiner kauserlichen maiestat solh unnser gerechtikait tzu erkennen, bittund darauff des haubtmans hanndlunng gnedigklich ab tze schaffen als wir dan sein kaiserliche maiestat yetz bey newlichen tagen durch unnser mundlich potschafft abermals bitten haben lassen, unns bey unnser verschreibung gnedigklich tze hallten, ob aber sein kaiserliche maiestat ainicherley irrung darinn hiett unns darumb nach aller geburlikait mit sein kaiserlichen gnaden tzu vertragen, wir konnen darauf nit entlich noch gnedig antwurtt als wir unns wol versehen hieten erlanngen nychts dester myender auf unnser gerechtikait haben wir unnser gullt und tzins bey den herschefften durch die unnsern ervordert und begertt, die auf di slos ze antwortten, sy sind unns darinn ungehorsam und widerspanig gewesen, sunderwar Hanns Pauchinger, den wir mitsambt anndern antzenemen bevolhen haben, deshalben unns von dem gemelten von Scharffenberg abermals geschriben und in solhen schreiben unnser gerechtikait und erpieten wenig angesehen wirdet, sunder ernstlich begertt, die gefanngen ledig und die gullt tzu der kaiserlichen maiestat hannden an irrung einnemen tze lassen, darauf wir abermals unnser erber antwurtt getan und unns unnder mer wortten erpoten haben unnser brieff und sigell wann das der kaiserlichen maiestat fugen will fur ein gemaine lanndschafft tze bringen und darumb tzu erkennen auf seiner kaiserlichen maiestat geschafft und des haubtmans hanndlung ob unns gotlichen oder pillichen geschehe in abermals gebeten weiter mit hanndlungen uber unnser erpieten nicht tzu verfaren, und die weil etwovil herrn, ritter und knecht im lanndt sein, die dergleichen verschreibung umb satz von der kaiserlichen maiestat haben sollten nach irm abganng ir erben unerlost davon gedrungen werden, an tzweivel kainer wurd das an ursach gern gedulen, vil mer war unns das unleidlichen gestallt und ursprung der pfanndttunng wievor gemelt ist, angesehen, dardurch wir bewegt werden auch und gmainer lanndschafft ob der Enns unns des tzu beklagen, mit vleiss bittund unnserm allergenadigisten herrn der romische kaiser seiner kaiserlichen gnaden haubtman den von Scharffenwerg auch annder, so unns in disen sachen verhindrung tun, daran tze weisen unns an unnser erblichen gerechtigkait und verschreibung nit zu verhindern, sunder die mit einnemen der gullt und in annder wege ungeirrt unnser notturfft nach hanndeln tze lassen, vermaint dan sein kaiserliche gnaden oder yemandt von seiner kaiserlichen gnaden wegen icht spruch oder vordrung dartzw ze haben, so wir darumben ersuchen werden, erbieten wir unns abermals fur ein gemaine lanndschafft ob der Enns darumb zu entschied tze komen in vertrawen, ir werdett bey ew selbs ermessen solh unnser erpieten mer wann genugsam selbs euch auch daruber nyemand wider unns bewegen lassen, dann sollt das nit beschehen, so wurde wir ye gedrungen, verrer ratt, hilf und beistanndt tze suchen, daraus villeicht merrer unratt erwachssen mocht, das wir ye gern vermeiden vill lieber in gutem willen beleiben wollten. Solhs haben wir auch im pessten und gutem vertrawn nach unverkundt nicht lassen wellen, auch darinn tze hallten und unnsers erpietns ein wissen tze haben. Geben zw Schaunberg an eritag nach Mathei apostoli etc. lxxxiii
Georg grave und Barbara||
gravin tzu Schaunberg
- Schaunberg
Lambach, Stiftsarchiv, Urkunden (992-1600) 1483 IX 23, in: Monasterium.net, URL <https://www.monasterium.net/mom/AT-StiAL/LambachOSB/1483_IX_23/charter>, accessed 2025-04-12+02:00
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