Abt Valentin ratifiziert den Vergleich zwischen Dr. Martin Huetter und Richter, Rat und Bürgerschaft des Melker Marktes Ravelsbach bezüglich der Freiheit des von Klosterneuburg zu Lehen rührenden Radlbrunner Hofes zu Ravelsbach: der Hof mit Mauer umfangen bleibt bei aller Freiheit, Quariter- und Mahlfreiheit; der Hofgartendient zum Melkerhof; ein Bluttäter darf 24 Stunden im Hof verwahrtwerden und ist dann gegen Rechnung von 6 Schilling 2 Pfennig an den Hofmeister oder Marktrichter auszuliefern; der Hof hat in solchen Fällen die Bürgerschaft gegenüber dem Landgericht Eggenburg schadlos zu halten; der Hof hat Weinschank, Gemeindeviehweide, Wasser, Ziegelbrennen, Reisgejaid auf seinen Gründen im Fischerei im Bach bis zur Mühle; die beiden Holden mit Inleuten teilen das Mitleiden wie die anderen Bürger, die 2 Inleute im Hof sind aber frei; mehr als diese 2 Inleute im Hof müssen mitleiden; der Marktrichter leistet im Hof Assistenz bei Unbotfällen gegen Huetter; Huetter wird zur Bestreitung der 1645 nach Krems geforderten schwedischen Brandschatzung außer geleistetem Weizen, Getreide, Hafer, Heu, Stroh, Wein und Geld noch 1 Mut Weizen, 15 Metzen Korn, 10 Metzen Hafer, 15 Eimer Wein und 15 Gulden geben; dann aber jährlich, wenn im Markt Quartier gefordert wird, 3 Gulden, 1 Fuhr Heu und 1 Fuhr Stroh; ganze Ablöse ist mit 50 Gulden und je 10 Gulden für die Fuhren möglich; die Bürgerschaft hat im Hof Feuerbeschau; der Schulmeister erhält von Huetter in der Getreide- und Weinsammlung für das Wetterläuten eine freiwillige Gabe; der Nachtwächter erhält 1 Metzen Getreide wie von den anderen 2 Höfen im Markt. Ravelsbach, 10. Juli 1647. Ratifikation durch Abt Valentin. 3 Exemplare. Siegel und eigenhändige Unterschriften: Abt, Konvent durch Prior Paulus, Huetter, Richter und Rat.