Maximilian II., Erwählter Römischer Khaiser, zu allen Zeiten Mehrer des Reichs, in Germanien und auch zu Hungern und Behaimb (Ungarn und Böhmen) Khünig, Erzherzog zu Österreich, Herzog zu Burgundt, Steyer, Khärundten, Crain, zu Würtemberg, in Ober- und Niderschlesien, Markgraf zu Märhern (Mähren), in Ober- und Nider-Lausinz, Graf zu Tyrol - gibt und verkauft aus landsfürstlicher Macht, als Eigentumsherr und obrister Vogt seines Güetl zu Gerlhaimb (Gerlham), das Mosergüetl genannt, in Seebalher Pfarr, wie dann daselb mit seinen vor alter Zeit her zuegehörigen Gründen zu seinem (des Kaisers) Gotshaus Seewalhen dienstbar ist, dieses Güetl seinem getreuen Underthan Jörgen Seßl zu Gerlhaimb und Brigitha, dessen eelicher Hausfrauen, zu Erbrecht. (Es ist nicht ein Verkauf ins Eigentum, sondern nur ins Erbrecht.) Die Eheleute sollen und mügen das Güetl innehaben, auch mit Vorwissen und Bestätigung eines Khirchherrn zu Seewalchen versetzen, verkhaufen, verschaffen (vererben) oder vermachen nach ihrem gueten Wolgefallen, doch daß sie jährlich zu Mariä Geburt daselbst hin einem jeden Khirchherrn dienen 2 Schilling 20 Pfennig, zwo (2) Hennen, 40 Eier, für Brot 1 Schilling 2 Pfennig und für Khaß (Käse) ain Schilling Pfennig und nit mehr, auch mit der gebührlichen Robat und Reichung des Freygeldes in fürfallenden Verwandlungen (Besitzveränderungen) gehorsamb und gewärtig seien, in albeg keinen Dienst versitzen (versäumen).