Charter: Urkunden (860-1400) 1330 V 01
Signature: 1330 V 01
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1. Mai 1330
Bischof Albrecht von Passau verleiht dem Capitel zu Mattsee das Recht, über die Verlassenschaft verstorbener Canoniker, wenn diese kein Testament gemacht hatten, zu verfügen und sich gegen etwaige Uebergriffe der bischöflichen Amtsleute, denen hiezu kein Recht zustünde, mit dem Banne zu wehren.Source Regest:
ERBEN, Mattsee (=FRA II/49, Wien 1896) Nr. 43, S. 127
ERBEN, Mattsee (=FRA II/49, Wien 1896) Nr. 43, S. 127
Abschrift des 14. Jahrhunderts im Liber traditionum p. 169.
Original dating clause: an der hl. zwölfpoten Tag s. Phylipp und s. Jacob
Comment
Von bairischer Seite war schon durch die Ottonische Handveste vom Jahre 1311 auf das Spolienrecht, d. h. die Einziehung des Vermögens verstorbener Geistlicher, Verzicht geleistet worden, welche Bestimmung durch den in der Chronik cap. 32 erzählten Vorgang auch für Mattsee Rechtskraft erlangt hatte. Im Jahre 1321 waren dann in Punkt 9 und 11 der Statuten (Reg. 28) ausführliche Bestimmungen über die Verlassenschaft der Chorherren getroffen worden, welche durchaus auf der Vorstellung beruhen, dass, wo kein Testament vorliege, dem Dechant und Capitel das Verfügungsrecht hierüber zustehe; bei dem um 1328 erfolgten Tode des Heinrich von Trum ist es dann dennoch, wie aus Reg. 41 und 48 hervorgeht, zu einem Eingreifen des Bischofs gekommen; dies wird den Chorherren den Anlass gegeben haben, sich das vorliegende Privileg zu erbitten, durch welches wenigstens den Eingriffen der bischöflichen Beamten vorgebeugt wurde.
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