Ich Hans Chamrer von Reichersperg puriger zu Obernperig mein hawsfraw vnd vnser erben tun chunt vnd vergehen offenbar mit dem brief allen lewten, die in sehend hörent oder lesend, daz vns vnßer gnädiger her probst Dyetmar zu Reichersperig recht vnd redleich lazzen hat die hofstat, die emalen der Schalichaimerinn gewesen ist vnd die gelegen ist dacz Obernperig czwischen Hannsen dez Albrantz hawz vnd czwischend Walthers dez Leczelter hawz vnd die dem obgenant vnserm herren probst Diemar zu Reichersperig vnd dem goczhawz da selbst sumleichew ze selgerät geben worden ist, sumleichew haben si auch geschaufft vmb berait phenig, vnd hat vns die lazzen mit allen ern rechten vnd nuczzen, die dar zu gehorend oder chomen mügend, also mit der beschaiden daz wir darauf pawn vnd zimmern sullen nach unsern statten, so wir pest mügen, vnd waz wir dann auf der obgenant hofstat zimmernd mawren oder pawn, welicherlay das ist, so hat der obgenant vnser herr probst Diemar sein nachchomen vnd ir goczhawz zu Reichersperig dar vmb vollen gewalt von vnz hin wider ze lözen alle iar iärleich auf die Phingsten in den nächsten acht tagen vor oder hin nach in den nächsten acht tagen. Wir sullen in auch auf die Pfingsten iärleich da von dienen vnd cze rechtem hofzinns geben ein halbs pfunt winner phening, die gib vnd gäb zu den zeiten sein, vnd ain weisat daz vier vnd zwainczik winner phening werd sey. Tätten wir dez nicht, so haben si aber vollen gewalt vns dar vmb zu ze spern, also hofzinns vnd der hofmarich recht ist zu Obernperig. Wir sullen auch die obgenant hofstat verwachen verstewrn vnd vergraben vnd mit allen sachen auzrichten an all ir mue. Wär aber nu daz si die obgenant hofstat in ir gewalt springen wollten vnd von vnz lözen wolten mit sampt dem paw, vnd wir darauf gepawn hietten, so sullen si vnz den obgenant pawn wider chern nach vier mann rat, die ze Obernberig hawsgenossen vnd puriger sein in dem markt, der wir vnz zwen sullen nemen vnd si zween vnd waz die vier darvmb gesprechent py irn trewn vnd py irm ayd, da sol ez fürbaz py beleiben auf paiden tailen. Auch han ich obgenant Hanns Chamrer gelobt vnd gehaizzen, ob ich vnd mein hawsfraw abgingen an leipleich erben, so ist auch allez daz paw, daz darauf gepawn ist, dem obuerschriben goczhawz ze Reichersperig ledig an all widerred aller vnßer f rewnt vnd sol daz sein ain selgerät vnd ain hilf vnser selen. Wär auch daz vnz durfft vnd not geschah, daz wir daz obgenant paw versetzzen verchumern oder verchauffen müzzten, daz sullen wir den obgenant vnsern herren probst Dietmarn oder sein nachchomen alleweg an pieten, wöllen si oder mügen si dann von vnz nicht lezen, so haben wir vollen gewalt alew vnsrew obuerschribnew recht auf dem obgenant paw ze versetzzen vnd ze verchauffen, wo oder wem vnz verlust. Vnd daz in vnd vnz allew obuerschriben red vnd hanndel also war stät vnd vnzeprochen beleib, geben wir dem obgenant vnserm gnädigen herren probst Dietmar seinen nachchomen vnd irm gotzhawz ze Reichersperig den offenn brief versigelten mit Chunratz dez Stockhaimer vnd mit meins lieben swäher Hainreichs dez Pettinger paider anhangunden insigeln, die sie paid durich vnßer vleizzigen pet willen vnd auch zu ainer guten zewgnuzz der obuerschriben sach an den brief gehangen habend in vnd irn erben an schaden, dar vnder ich mich obgenant Hanns Chamrer mit sampt meiner hawsfrawn vnd erben vns verpinden mit vnsern trewn an aidez stat allez daz war vnd stät ze halten vnd trewleich ze folfürn, daz obuerschriben stet an dem brief, der geben ward nach Christi gepurd dreczehen hundert iar dar nach in dem ain vnd achczickgösten iar an der einlif tawsend Mayd tag.

Source Fulltext: OÖUB 10 (Wien 1933) S. 65-66