Ich Wernhart Reinolt zu Gutenekk, di zeit pfleger vnd richter zu Scherding bekenn mit dem brief, das fur mich kam in offner schrann, da ich saß an den rechten zu Scherding, der erwirdig herre her Greif probst des klosers zu Reichersperg vnd sein anwalt mit vorsprechen vnd pat gerichtz an die Prukkmül vnd auf den Antesenperg auf zwey höff vnd was dartzu gehört, es wär vbertewrung oder was Ott der Hawtzinger sälig lassen hiet oder was die Hawtzingerinn vnd ir eriben noch hieten vm geltschuld, darumb der obgenant herre von Reichersperg gut brief von im hiet, vnd pat mich, darumb zu fragen, was recht wär. Do fragt ich, was recht wär. Do sagt volg vnd das recht, es solt der Hawczingerinn chunt getan werden, ob si sich gein meinem herrn von Reichersperig oder gen seinem anwalt wöllt verantwurtten, das si dann komm auf das nächst recht. Des ward also verfolgt. Darnach kam der obgenant probst von Reichersperg mit seinem anwalt herwider fur mich in die schrann mit vorsprechen vnd pat mich zu fragen, was nu recht wer. Da fragt ich, was recht wär. Da sagt volg vnd das recht, ich solt dem ambtman zuesprechen, wie es mit recht herkomen sei vnd ob er es der obgenanten Hawtzingerin also chunt getan hab, als das recht vorher gesagt hat; darnach sol gericht werden. Dem sprach ich also zue, der sagt auf seinen aid, der obgenant her von Reichersperg mit seinem anwalten hab als lang mit recht gechlagt allew seinew recht enfoln vnd hab es auch der Hawczingerinn zu rechter zeit chunt getan, das si sich auf hewt solt verantwurtten, Vnd nach des ambtman sag pat man mich zu fragen, was nu recht wer. Da fragt ich, was recht wer. Da sagt frag volg vnd das recht, es solt der obgenant herr von Reichersperg mit seinem anwalten beleiben bei der schrann, die weil ich an dem rechten säzz, ob yemand kam, der di obgenant gut wolt verantwurten oder ein beredpot, der ehafft not mocht bereden. Darnach geschach was recht wer. Cham aber nyemant, wann ich dann vngeuerlich an dem rechten aufstund, so solt ich meinen obgenanten herren von Reichersperg vnd seinen anwallten aller der vbertewrung, di Ott der Hawtzinger salig lassen hiet vnd die auch noch di Hawtzingerinn vnd ir erben auf der obgenannt Prukkmül vnd auf dem Antesenperg zwain hofen hieten, geweltigen mit dem Stab vnd der ambtman zwe haws vnd zu hof vnd darvber der herschafft rue vnd scherm vnd einen brief von gerichtz wegen ob er sein begert. Des ward also an dem geding verfolgt. Also cham im niemand in antwurt noch der ehafft not mocht bereden, die weil ich an dem rechten sas, vnd da ich vngeuerlich an dem rechten aufstund, da han ich alles das getan, als folg frag vnd das recht gesagt hat. Vnd zu einem waren vrchund gib ich dem obgenannt herren von Reichersperg vnd seinen anwallten irs behabten rechens den brief von gerichtz wegen besigelten mit meinem anhangunden insigel, als er in des tags mit dem rechten ertailt ist worden mir meinen eriben vnd insigl an schaden. Vnd an dem rechten ist gesessen Hainreich Ödenwiser, Hainreich von Anger Niclas Salchinger Chunrat Snitzer Steffan Leittel von Passaw Ulreich der Krietzinger Liendel Vokchinger vnd Vlreich Snitzer vnd ander erberig läwt genug, di des tags an dem rechten gesessen sind vnd di auch das recht auf ir aid ertailt haben; so sind sein vorsprechen gewesen Wernhart Spruchl vnd Ililprant Vorsprecher. Der brief ist geben am nachstn Mitwochen nach sand Jakobstag des hl. zwelfpoten, da man zalt von Christi vnsers hern gepurdt drewtzehen hundert jar vnd darnach in dem newn vnd newnczigistem jar.

Source Fulltext: OÖUB 11 (Wien 1983) S. 846-847