Ich Larenntz der Pannhalbm vnnd ich Khunigundt sein hausfrau Chunrats des Reutter sälligenn tochter veriechen füer vnns vnnd all vnnser erbenn vnd thuen khundt allen leutten, den der brieff fürkhumbt lebentigen vnnd khunfftigen, das wier wolbedächtlichen vnnd mit guettem willen geben haben vnnd geben auch mit dem brieff dem ehrwüerdigen closter zu Pulgarn vnnsern hoff zu Pesching genannt der Peunthoff jnn Hersinger pfarr mit aller seiner zuegehörung zu ainem ebigen seellgereth vnns vnd vnnsern voruordern vnnd nachkhomben zu vnnser lieben dochter Anna der Reutterin, die wier jnn dasselb closter dem heilligen Geist gegeben habenn, also beschaidtenlich, das wier obgenant paide Larentz vnnd Khunigundt des obgenannten hoffs gwaltig wellen vnnd sollen sein mit allem hanndel, die weill wier baide oder vnnser ains lebt, vnnd sollen auch wier alle jahr dauon raichen vnnd gebenn der ehegemelten vnnser tochter ain pfundt pfening geltes wienner münss ann vnnser Frauenntag zu der diennstzeitt ann alles verziechen. Gieng aber dye genante vnnser dochter ab mit dem dott ehe dann wier, so sollen wier das ehegenanndt pfundt pfening dan gebenn vnnd raichen järlich, als vor verschribenn ist, zu dem closter gehn Pulgarn der maisterin oder wer verweser da ist vnnd soll man dan hinfür vnnserer dochter vnnd aller vnnserer voruordern seell all jahr seell messen lesen^a). Wär aber, das vnns die ehegenannt vnnser dochter baide vberlebt, so soll ier der ehegenant vnser hoff mit seiner zuegehörung vnnd ganntzem diennst alle jahr geuallenn ann alle ierung vnd hindernuss aller vnser erbenn vnnd ier diennen zu ieren handten inn das closter zu ainer pesserung ierer pfrüent vnnd soll sie dann darumb hinfüer alle jahre vnnser vnnd aller vnnserer voruordern seell gedächtnuss haben mit ainem jartag nach ieren treuen. Vnnd wann wier alle dreu Larenntz Khunigundt vnnd Anna vnnser dochter mit dem dott gar abganngen sein, so soll erst hinfüer der obgenandt Peundthoff mit diennst vnnd aller zuegehörung vnnd dauon khumben mag nichts aussgenumben mit styfften vnnd mit störn zu ainem ebigen aygen freyen guett geuallen dem ehegenanten closter zu Pulgarn herrn vnnd frauen dem ganntzen conuent gemainclich, allenn ieren frumben damit (zu) schaffenn nach ieres khlosters frum vnnd notturfft, vnnd soll man vnns vnnd vnnsern voruordern vnnd nachkhomben dan dauon inn demselben closter zu Pulgarn herrnn vnnd closterfrauen alle jahr järlich begehen Gott dem allmechtigen vnnd der Khunigin vnnser Frauen vnnd allen heilligen zu diennst zu lob vnnd zu ehrn vnnd vnnserer seellen vnd allen glaubhafften seelen zu hilff vnnd zw drost des nagsten Sontag nach vnnser Frauen tag zu der diennstzeitt ain gesungene vigilly mit zwelff prynendten khertzen vnnd am Mantag des morgens ain gesungen seellambt mit zwayen gesprochenen seellmessen vnnd auch mit zwelf khertzen immer vnnd ebigclich zu ainem ebigen jartag, dieweill das closter stett. Wär aber, das vnns die closterherrn vnnd frauen vertzugen vnnd des jartags nicht begienngen, als an dem brieff verschriben ist, so mag sich vnnser gnädiger herr herr Eberhart von Capelln sein erben oder nachkhomben des obgenanten hoffs woll vnnderzyechen vnnd den dienst darob nemen vnnd den jnne haben als lanng, vntzt das sy den jartag begehen vnnd auch erstatten, was sy daran vertzogen oder versaumbt hetten, der des closters rechter styffter vnnd vogt ist vnnd von dem auch der obgenannt hoff lechen gewesen ist vnnd inn zu dem closter geaygent hat. Vnnd des zu ainem ebigen wahren sichtigen vhrkhundt der sach gebenn wier obgenant Larentz vnnd Khunigundt füer vnns vnnd all vnnser erbenn der ehegenanten vnnserer lieben dochter Anna der Reuterin vnnd dem ehrwüerdigen closter zu Pulgarn vnnd dem conuent herrn vnnd frauen daselbs den brieff mit vnnser baider anhangunden innsigeln vnd mit des obgenannten vnnsers gnädigen herrn herrn Eberharts von Capelln anhanngundem innsygel, der den hoff durch vnnser vleissigen bett willenn vnd auch durch sein vnnd aller seiner voruordern vnd nachkhombenn seellhaill willenn zu dem closter geaygent hat zu ainer ebigen gedächtnuss wolbestätt. Der sach sind getzeugen die erbarn leut vnnser nagst freundt Harnolt der Reuter, Sighardt der Panhalbm vnnd Mert der Panhalbm all drey mit ieren anhanngunden innsygelln inn vnnd ieren erbenn ohne schaden. Der brieff ist geben, dan man zallt nach Christus gebuerdt dreytzechennhundert jahre darnach inn dem achtvnndachtzigisten jahre ann sannt Jacobs tag inn dem snidt.

Source Fulltext: OÖUB 10 (Wien 1933) S. 505-507