"Ich Hanns Groshawbt(1) zu Peystain, vnd Anna mein hawsfraw, vnd all vnser paider eriben, die wir yeczund haben oder hinfur kuenftiklich gebinen, bekennen vnd tun kund mit dem offenn wrieff allen den in sehen oder horen lesen, das wir mit woll wedachtem mut, jn gueten willen, zu der zeit, da wir es mit rechtt wol getun mochten, recht vnd redlich verkawfft vnd zu kawffen geben haben dem edlen, meinem lieben svager Andre Aychperger(2) die zeit gesessen zu Wegschaid, Thorote(3) seiner hawsfrawn vnd allen iren paiden eriben vnd nachkomen, vnsern zehent, den wir haben zu Kueemrechting(4) auf dem gut, da yczund der Vnaugk Wll(5) auf siczt, gelegen jn Rorbekcher pffarr vnd jnn Veldner landgericht, vnd ist auch ffreis, ledigz aygen, vmb ein sum gelcz, der wir vonn jnn gancz vnd gar ausgericht vnd wezalt sein worden zu rechter zeit an schaden. Also haben wir jnn den vorgenanten zehentt vber geben vnd ein geantburt, auch darzu den brieff, den wir von Dankchbarten dem Herleinsperger(6) dar ueber gehabt haben, aus vnser nucz vnd geber jnn ir nucz vnd geber, mit allen eren, rechten, nuczen vnd gesuechen, alls vor allter her komen ist, vnd als wir jnn selbz ingehabt vnd genossen haben, vnd mugen auch nu hinfur mit dem obgenantten zehennd auf dem obgenanten gut zu Kuemrechting allen jren frumen nach all ir notturfft wol handeln mit verseczen, mit verkawffen, schaffen, machen vnd geben, wem sew wellent, an vnser vnd all vnser eriben vnd aller maniklichs von vnsern wegen jrrung vnd hindernuesse. Wir sein auch des obgenanten zehencz auf dem obgenanten gut ir rechter geber vnd furstand fur all ansprach, wo jnn des nott weschiecht mit dem rechten, als solichz kawffz vnd freys aygen recht ist jnn dem land ob der Enns. Ging jn aber an der geberschafft icht ab, vnd das wir jn nicht fur stuenden mit dem rechten, was schaden si des naemenn, vill oder wenig, den sullen si haben vnd wekomen zu vns, vnsern trewn, vnd darzu auf aller vnser hab vnd gut, wo wir die vnuerschaidenlich jndertt haben, gebinen oder lassen, der mugen sie sich wol vnder binden, mit gericht oder an gericht, vnd was wir oder ander jemancz von vnsern wegen wider das allz, so oben verschriben ist, auf erhueben chriegen oder rechten wolden, geistlich weltlich oder an recht, wie sich daz fueget oder wegaeb, das geben vnd wekennen wir vnserm lieben sbager Andre dem Aychperger, Torothe seiner hawsfrawn, vnd allen jrren payden eriben vnd nachkomen gancz recht wehabt vnd gebuennen, vnd vns gancz vnrecht vnd verloren, wo das ffurkaeme. Des zu einem waren vrkund gib ich jnn obgenanter Hanns Groshawbt den brieff, versigellt vnd wolbestaett mit meinem aygen anhangunden jnn sigill, vnd zu eineren pessern sicherhaid der sach vnd des kawffz zu geczeugnuesse haben wir gebeten den edlen Jorigen Streitbicz(7) vnd Hannsen Prewmaister(8) purger jn der Zell(9), das dew irew jn sigell durch vnser vleissig gebett willen an den brieff gehangen haben, jn, iren eriben vnd jn sigill an schaden. Dar vnder ich mich obgenanter Hanns Grosshawbt vnd Anna mein hawsfraw, vnd all vnser eriben vnd nachkomen verpinden mit vnsern trewn jn aydes weis, alles das war vnd stat zu wehalden, das oben an dem prieff verschriben ist, der geben ist an vnser lieben frawn abent jn der vasten, nach vnsers lieben herren Christj geburd vierczehn hundert jar, vnd darnach jn dem sechsunduierczisten jare."

Source Fulltext: Pichler, Isfried H., Urkundenbuch des Stiftes Schlägl, Aigen i. M., 2003, Nr. 308 (S 202), S. 333-335