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Charter: Schlägl, Prämonstratenser (1204-1600) 1466 II 03
Signature: 1466 II 03
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3. Februar 1466 (Montag), o. O.
Bernhard Jörger zu Reut befreit als Herr von Lichtenau auf Bitten des Propstes Andreas und des Konventes von Schlägl das Gut zu Exenschlag, das von Pfarrer Martin Gräsler zu einem Jahrtag in der Stiftskirche gewidmet worden war, von der Lehenverbindlichkeit nach Lichtenau; dabei erinnert er an die Stiftung der Hugenberger, die eine ewige tägliche Messe und einen Jahrtag mit Gütern zu Laimbach bei St. Oswald, sowie zu Lehen und zu Winden (Windorf) bei St. Martin i. M. angeordnet hatten.
Source Regest: Pichler, Isfried H., Urkundenbuch des Stiftes Schlägl, Aigen i. M., 2003, Nr. 408 (S 290), S. 445
 

orig.
Current repository
Stiftsarchiv Schlägl (www.stift-schlaegl.at)

Seal: Siegel an Pergamentbändchen hängend: 1) Bernhard Jörger zu Reut. Braune Schale, schwarzes Siegel, rund, 30/55 mm Dm. Wappen: Schild mit zwei Pflugscharen, darüber Helm und ausladende Helmzier (ausgebreitete Flügel) Umschrift: "Pernhart ~ Joriger" (?)
Seal: 2) Ortolf Trenbek von Trenbach zu St. Martin i. I. Braune Schale, schwarzes Siegel, rund, 30/55 mm Dm. Weder Wappen erkennbar noch Umschrift leserlich!
Seal: 3) Hilprant Jörger zu St. Georgen im Attergau. Braune Schale, schwarzes Siegel, rund, 30/55 mm Dm. Wappen: Schild mit zwei Pflugscharen, jedoch ohne Helm und -zier. Umschrift: "S * Hilpr ~ ant ~ Joriger" (?)
Material: Pergament
Dimensions: 220/230 x 440 mm, Plica 50 mm.
  • notes extra sigillum
    • Rückseite: Vber Lainpach etc. / 1466 / No: XVII. / A. Clas: V: Eccles: Rub. a. / Sig: 1 / L 31.
Graphics: 

cop.
Kopialbuch A (1593) 80r-81r.


    cop.
    Kopialbuch B (1597) 118r-119v.


      cop.
      1 Kopie 17. Jh.

        x
        "Ich Pernhart Joeriger zw Rewtt(1), bechen fuer mich, mein eribenn vnd all vnser nach choemenn vnd tuen chundt mitt dem offenn brieff allenn, dy jn hoeren, sehen oder lessenn, das ich wolbedaechtleich vnd mit guetter gunst vnd wissen zu den zeytten, do ich des wol recht vnd macht cze tuen het, an allermaenikleichs jrrung vnd hindernuess vnd nach vleyssiger pet des erwirdigen jn Got vnd geystleichen herren Andre(2) brobst vnd des ganzen conuent der wirdigen stift zw vnser frawen Slag, anders zum Slegel genant, des ordens von Premonstrat jn Passawer bystumb gelegen, gefreyt hab das guet zw Ochssenslag(3), das jn der ersam briester herr Mert Graeslaer(4), dy zeyt vicari zw Peylstain, des egenantten bystumb vnd in Veldnaer lantgericht gelegen, das dan lehen rueert vnd lehen gewessen ist von mir vnd mein voruodern zu meinem geschloss Liechtenaw(5), auf dem selben guet dan dy zeyt gesessen ist Hanns Freytag(6), davon man dan jaerleich dient an zehen phfenning, aindliff schilling phfenning vnd nichz mer, in vnd jren nachkomen in jr gozhawss vmb ain ewigen jartag jm vnd sein voruodern vnd nachkomen in jrem gozhawss ze pegen gegeben hat. Darauff haben mich dy egenantten brobst vnd conuent angelangt durich sich selbs vnd ander erber lewt, geystleich vnd weltleich, durich Goz willen, auch meiner voruodern der Hugenperger(7) stift vnd grebnuess willen ermont, so wir pey jn, jrem gozhawss haben in ainer cappellen mit ainer taegleichen ewigen mess(8) vnd ain jartag mit zweliff messen, darvnder vigili vnd selambt gesungen vnd ain spenndt mit vleysch vnd prot auff zwo vnd dreysk person, albeg des mantag vor dem heyling phfingstag zu der selbigen vorgeschriben ewigen mess vnser voruodern, dy Hugenperger, zu dem egemelten gozhawss vnd cappellen gestift haben drew guetter zu Lainpach(9), da yez dient zwelif schilling phfenning mit sambt ander vodrung vnd robat, so von alter her chomen ist, vnd zu dem jartag vnd spent sybenzechen schilling phfenning auf zwain gueetteren, das ain genant am Lehen(10), davon man dient zehen schilling phfenning, das ander genant zum Winden(11), davon man dient syben schilling phfenning, in sand Mertten phfar(12) gelegen, dy in ain ambtman, wer dy zeyt ambtman gewessen ist zu Liechtenaw, zu vnser frawentag der dienstzeyt anuerziechen geantburt vnd gegeben hat, vnd zu ainem liecht in die selb vnser cappellen gestift sechss schilling phfenning, zway huen am foytten zu sand Merttentag ze geben, als das dy stiftbrieff aygentleicher ausweyssen vnd inhalten, vnd von alter herkomen ist, vnd darauf vleyssikleich gepetten, in vnd jrem gozhawss vnd nachkomen das vorgeschriben lehen oder guet zu Ochssenslag ze frein vnd der lehenschaft auff den vorgeschriben lehen oder guet ze pegeben fuer mich, mein eriben vnd nachkomen, auch meins nambs vnd wappen vngeuerleich. Nu hab ich der obgenanten brobst vnd conuent gepet vnd ander von jren wegen erhoert, vnd mein vnd meiner voruodern stift vnd gozdienst angesehen vnd pillich pewegt pin, solich meiner voruoderen fuesparer in solichem nach ze uoligen, auch solichen gozdienst vnd mein vnd meiner voruoderen stift ze pestaetten vnd ze meren, damit ich solicher meiner voruoderen stift vnd gozdienst vnd andrer gueten werich auch tailhaftig wurde, vnd in jrem gozhawss solich meiner voruoderen stift vngeuerleich, wie die stift ist, vnd si zw dem egenantten gozhawss bestaet herbracht vnd genossen haben, vnd der lehenschaft auf dem obgeschriben guet zu Ochssenslag fuer mich, mein eriben vnd nachkomen meins nambs vnd wappen ewigkleich pegeben vnd in jrem gozhawss vnd nachchomen ewigkleich gefreyt, vnd pegib vnd frey sy vnd bestaet vnd chreftig auch aller meiner voruoderen stift auch wissenleich vnd ewigkleich in chrafft des briefs jn solicher weschayden, das dy obgenanttenn brobst vnd conuent mein vnd meiner nachkomen albeg an dem obgeschriben mantag vor phfingsten jnsunderhayt mit drein gesprochenen messenn zu dem obgeschriben gozdienst ewigkleich chtnuss schullen haben. Auch in der gemain auff der chanzel des selben jartags vmb mich, mein eriben vnd nachkomen pitten, wir sein lebentig oder tod. Wir sein auch nun fueran, jch mein eribenn vnd nachkomen der vorgenantten guez, vnd wer dar auff sizt, albeg vogt vnd scherm herr. Darvmb man vnss dan nun fueran, wer auf dem guet sizt, jarleichenn zw vogtrecht gibt zway huen zu dem geschloss Liechtenaw zu sand Mertten tag vnd nicht mer. War aber, das solicher gozdienst vnd vogtrecht zw rechter zeyt nicht ausgericht wurd, als oben verschribenn ist, dan so mugen wir so vil der guter, als der gozdienst dy drey mess pringen, auff dem guet zw Ochssennslag nyderlegen vnd verpiettenn, pyss das der versawmbt gozdiennst gaenczleich ausgericht vnd erstat wirt, dan so sein dy nuz vnd guelt an allenn abgangk ledig. Dann vmb dy zway huen vogtrecht, so das verzogenn wurdt, darumb so schol ich oder mein eribenn sew anlangen vnd ze red sezen, so schuellen sy dar ob sein, das dasselb vogtrecht anuerzyhenn jnder acht tagen verrekt werdt, geschaech aber des auch nicht, so hab ich vnd mein eribenn auff dem egemeltenn guett darvmb ze phfendtenn als vil, als das vogtrecht pringt vnd werdt ist etc. Des zw vrchundt besidelter mit meins aygenn Pernnharttenn Joriger zu Rewt insydl, vnd zu pesser bestattumb vnd czeugnuss hab ich gepettenn dy edlenn vnd vesten mein lieben vetterenn Artolffen Trenbek von Trenbach(13) zu sand Mertten, vnd Hylprant Joeriger(14) zu sand Joerigen, das sy jre insidl zu sambt meinem insidel an dissem brieff gehangen habent, in, jren eriben vnd insidel an schadenn. Das ist beschechenn am mantag ann sand Blaessenn tag, als man zalt von Christi gepurdt taussent vierhundert vnd darnach jn dem sechsvndsechczigistenn jar etc."
        Source Fulltext: Pichler, Isfried H., Urkundenbuch des Stiftes Schlägl, Aigen i. M., 2003, Nr. 408 (S 290), S. 445-447

        Original dating clauseam mantag ann sand Blaessenn tag

        Editions
        • Erstveröffentlichung.
        Secondary Literature
        • Pröll, Geschichte (1877) 84.


        LanguageDeutsch

        Notes
        (1) Bernhard Jörger, ansässig zu Reut (Gmunden-Roith) und Herr von Lichtenau; vgl. Urk 365, A 1.
        (2) Andreas Rieder, Propst (1444-1481)
        (3) Exenschlag; vgl. oben Urk 357, Anm 3.
        (4) Martin Gräsler, Pfarrer von Peilstein seit 1456: Ebd. Anm 5.
        (5) Schloß Lichtenau; vgl. Urk 365, Anm 7.
        (6) Hanns Freytag, Bauer zu Exenschlag: Ebd. Anm 5.
        (7) Hugenberger: Diese hatten 1344 ihre Kapelle mit Grablege rechts des Chores der Stiftskirche erbaut; vgl. oben Urk 144, Anm 5.
        (8) Die Stiftung einer ewigen täglichen Messe und des Jahrtags mit zwölf Messen und Almosen für 32 Personen sind urkundlich nicht bezeugt; sie sind um 1343/44 anzunehmen; vgl. Pröll, Geschichte 54, A 3.
        (9) Lainpach oder Lampach: Laimbach, Dorf zwischen Lichtenau und St. Oswald; die Stiftung dieser Güter ist hier erstmals erwähnt; zum Dorf vgl. Schiffmann 2 (1935) 101 (urk. 1262)
        (10) Lehen, wohl ein Bauernhaus bei/in St. Martin i. M.
        (11) Winden: Windorf, Pfarre St. Martin i. M.; vgl. Urk 296 (1439)
        (12) St. Martin im Mühlkreis (?)
        (13) Ortolf Trenbek zu Trenbach: Das Schloß St. Martin im Innkreis und das Stammhaus des späteren Bischofs Ulrich von Trennbach: Baumert-Grüll, Burgen 2 (1985) 50f. - Leidl, Passau (1993) 97. - Vgl. unten 1562 Urk 623.
        (14) Hilprant (Hildebrand) Jörger (1437-1496), zu St. Georgen bei Grieskirchen , ansässig im Schloß Tollet; Sohn des Leonhart und Vater des Wolfgang IV.; vgl. Siebmacher, Wappen OÖ 144. - H. Wurm, Die Jörger von Tollet (1955) 288. - Baumert-Grüll, Burgen 2 (1985) 93-95, 187.
        Places
        • o. O.
           
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