"Wir Nicolas(1), aus gotlicher schigkchung brobst, Pangracius(2) prior vnd gemaine besambung des klosster zu vnnser fraw Slag: Bekennen für vnns vnd vnnser nach komen offennlich mit dem brief, wo der für kimbt, als der erwirdig in Got vater vnd herr, herr Andre(3), loblicher gedachtnus, weylend des bemelten klosster herr vnd verweser mit vnnserm willen vnd wissen in ein verainigung vnd vertrag bewilligt mit Matheus Magerlmülner(4) vnd ersame freundtschafft des namen vnnd stams der Eppinger(5) berurund, halben zehand in Haslinger veld(6); weyl aber solh vertrag bisher durch ausgeund brieff nit bestat, sein wir genaygt, die zu bestattn, in mass wir vormall durch den bemelten erwirdigen herrn brobst Andreen in beywesen erber lewt gehandlt vnd gelassen ist in solhem beschayd, das hinfür ain yetzlicher pfarrer zu Rorwach(7), der yetzt ist, künftigklich wirt, den bemelten halbenn zehand frey ledigs aygen in Haslinger veld hindisshalb der Mühel in Rorweckher pfarr, Veldner landgericht gelegenn, soll vnd mag nützen, geniessen, handlen, damit thun vnd lassen wie mit andern gestifften kirichgüetern, an bemelter freundschafft der Eppinger manigklichs widersprechen, jrrung vnd hindernuss, solhs sy vnns bey jren trewen an ayds stat gelobt habenn, stat zu halten. Dargegen soll ain pfarr[er] zu Rorwach, der yetzt ist oder künfftig wirt, ainen ewigen jartag halten bey der pfarrkirichen zu Rorwach, in der andern vasstwochenn, den sellen aus dem geslächt verschayden vnd allen gelawbigenn seellen zu hayl vnd trosst, des abents mit ainer gesungen vigili, des morgens mit ainem gesungen seelambt, darunder biten vmb das gemelt gesleacht Eppinger vnd darnach mit dreyen gelessen messen; es sol auch der pfarr[er] vier brinund kerczen zu der par [stellen], vnd briestern vnd schulmaister ires sold entricht, vnd jm jar vmb das gedacht gesleacht vnd freundschafft, lebentig vnd tod, auff dem leckher bittenn, so man vmb ander stiffter bit. Geschäch aber solhs nit, der gotsdinst in massen wie vorgemelt ist nit verpracht würd, als dan ist ain yetzlicher pfarr[er] zu Rorwach, als offt er in solhem vnvleys vnd abgäng gefunden, betrettenn, vnd von der freundschafft oder welh das von jren wegn thuent, zu red gesetzt wird, dem gotshaus zu Rorwach veruallen vnd schuldig zu gebenn drew pfund wachs, vnd was versawmbt ist zu erstaten trewlich ongeuerlich. Des zu ainem waren vrkund, das alles wie oben geschribenn ist, stat gehaltenn werd, gebenn wir, obengestimbt brobst vnd conuent zu vnnser frawn Slag den brief, bestat vnd beuesstigt mit vnnser brobstey gewönlichen anhangunden jnsigel besigelt. Der geben ist an erichtag nach sand Larentzntag, als man zelt nach Cristj gepurt fünfftzehen hundert jar."

Source Fulltext: Pichler, Isfried H., Urkundenbuch des Stiftes Schlägl, Aigen i. M., 2003, Nr. 552 (S 390), S. 623-624