Ich Chunrat der Geyselhaimer vnd ich Agnes sein hausvrow wir veriehen, - daz wir mit gutem willen - geschafft vnd gegeben haben ab vnser sael vnd ab aller vnser voruodern sel hail willen ze rechtem selgraet in daz pitanczampt gan Wilhering ain phunt geltz auf vnserm haus ze Ottenshaim, daz gelegen ist pei den fleischpenkchen zwischen des Ro^etleins vnd Vlleins dez Pechen haus zden zeiten -- daz weilent der Taeuristinn ist gewesen vnd irr voruodern. Vnd welhes ee vnder vns zwain mit dem leben abget, so sol dan von dem selben ain halb phunt phenning dem gotzhaus ledig sein. Wann wir bede nicht mer sein, so sol man jaerchlichen raichen an sand Jorgentag gan Wilhering dem pitantzner, wer ie daz ampt inn hat, ain pfunt alter wienner phenning vnd nach sand Jorgentag vber acht tag sol man vnsern iartag begen mit vigili vnd mit selmessen nach irs ordens gewanhait, vnd dez selben tags sol der pitantzer raichen von dem phunt phenning ain gut mal den herren im chloster ze pezzrung irer phrunt ygleichen drew stukch vissch vnd ain semel, daz si dester willichleicher vnd andaechtichlicher vnser gedenchen. Waer awer daz den selben herren vnd dem selben gotzhaus daz selb phunt phenning geltz nicht wider fu^er an sand Gorgentag - so sol in wer ye zder zeit richter im marcht ist, phant ingantwurten - vnd die phand sullen di herren so lang inn haben vntz daz si irs dinst auf dem haus gancz vnd gar gericht vnd gewert waern. - Vnd daz in daz also staet vnd vntzebrochen beleib, darvber gib ich in vor genanter Chunrad der Geyselhaimer in den brif versigelten mit meinen anhangunden insigel, vnd ze einer pezzern zeugnuzz mit dez erbern manns insigel Stephans des Hotzlman, der zu den zeiten was purgraf vnd richter ze Ottenshaim -. Der brif ist geben - drewzehen hundert iar darnach in dem sechtzkigistem iar an dez heyligen chrautztag im herbst.

Source Fulltext: OÖUB 7 (Wien 1876) S. 720f., Nr. 717