Christoph Heuner (Hewner) und Leonhard Alantsee (Alanntsee), Bürger von Wien und Testamentsvollstreckers des Kaufmanns Mathias Hauer (Hawer) aus dem Markt Türnitz (Margktdürnitz), stiften gemäß dessen Testaments vom 30.06.1515, das im Stadtbuch eingetragen wurde, vier Wochenmessen in der Sebastianskapelle des Spitals der Artistenfakultät vor dem Stubentor im Gereut (Ghrewat) gegenüber dem sogenannten Paradeisgarten (garten das Paradeis genannt). Das dafür vorgesehene Kapital von 550 Pfund Wiener Pfennige, das jährlich 22 Pfund Pfennige abwirft, liegt als Burgrecht auf dem Haus des Bürgers Philipp Steinbruckner (Stainprugkhner) auf dem alten Fleischmarkt zwischen den Häusern des Dr. Martin Steinbeiß (Mert Stainpeiss) und des Bäckers Kaspar Reschl (Reaschl). Die Messen sollen jeweils am Sonntag, am Montag für alle Gläubigen, am Freitag für die Leiden Christi und am Samstag für die Jungfrau Maria gehalten werden. Die Testamentsvollstrecker ernennen den Balthasar Trautman (Walthazar Trawtman), Priester und Achter zu St. Stephan, zum Meßpriester; das Ernennungsrecht soll aber künftig bei der Artistenfakultät liegen, die den Senior oder einen älteren Kollegiaten des Herzogskollegs, der Priester ist oder falls hier kein geeigneter Kandidat vorhanden ist, einen Priester, der Fakultätsmitglied ist, auswählen soll.  

Language: Latein