Charter: Bürgerspital - Urkunden (1264-1843) 206
Signature: 206
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1361 I 07, Wien
Seifrid der »Reicholf«, Spitalmeister des Bürgerspitals und Mitglied des Rates, setzt folgendes in seinem Testament fest: Er stiftet 1) für das Marterl bei St. Stephan 20 Pfund Wiener Pfennig 2) für den Bau der Marienkapelle (»unser vrown chapelln«), einer Stiftung des verstorbenen {Ottenhaim}, gelegen im Rathaus, 80 Pfund Wiener Pfennig 3) für die »werich« bei Maria am Gestade (»unser vrown auf di stetten«) 10 Pfund Wiener Pfennig 4) für die Minoriten, die Prediger zu Wien, Maria Magdalena, St. Laurentius, St. Jakob, St. Nikolaus und die Himmelpforte (»himelparten«) jeweils 10 Pfund Wiener Pfennig, damit die genannten Orden für sein Seelenheil beten 5) für die Pfarrkirche von Heiligenstadt (»Heiligenstat«) 10 Pfund Wiener Pfennig zur Abhaltung eines ewigen Jahrestages jeweils am 15. August (»an unser vrown abent ze der schidung«) 6) seinem Beichtvater Ulreich, Chormeister von St. Stephan, und den anderen Herren auf dem Chor jeweils 5 Pfund Wiener Pfennig 7) für die »werich« bei St. Stephan 20 Pfund Wiener Pfennig, 8) Priester Jans, Sohn Andreas des »Meschleins«, 6 Pfund Wiener Pfennig. 9) Er vererbt seiner Frau Kathrein 100 Pfund Wiener Pfennig, wovon sie 50 Pfund zu seinem, ihrem und aller Gläubigen Seelenheil stiften soll, und dafür auf alle anderen Güter, seien es Erbgüter oder bewegliche Güter, keinen Anspruch haben soll. Bei einem vorzeitigem Tod seiner Frau soll die Morgengabe an ihn zurückfallen. 10) Er bestimmt auch, daß 1/4 der Burgrechtsablöse seiner Besitzungen in Wien und vor der Stadt zu seinem Seelenheil gestiftet werden soll. 11) Seine Muhme Margarete zu Grinzing 20 Pfund Pfennig 12) ihrer Schwester 10 Pfund 13) dem Meier seines Hofes in Grinzing und dessen Kindern 20 Pfund Wiener Pfennig, - 14) seinem Diener Michel 10 Pfund, 15) seinem Diener Ernst 4 Pfund 16) seinem Meister 2 Pfund 17) seiner Schafferin« 3 Pfund 18) seiner Dienerin Margarete 1 Pfund 19) seinem Renner 1 Pfund und 20) seinem Wagenknecht 1 Pfund. 21) Den Rest seiner Güter, Erbgüter und beweglichen Habe vermacht er seinen Kindern Chunrat, Lamprecht und Kathrein aus erster Ehe mit Margarete, der Schwester Lucas des »Popphinger«. Weiters erben die drei Kinder seinen Hof in Grinzing mit dem dazugehörenden Weingarten und mit allen Holden und 1 »fueder« Weins Bergrecht. Falls Chunrat, Lamprecht und Kathrein Nachkommen haben, soll nach ihrem Tod der Weingarten mit allem was dazugehört an ihre Kinder übergehen und nach deren Tod schließlich an das Bürgerspital. Seine Kinder und gegebenenfalls ihre Nachkommen sollen jährlich 1 »fueder« Wein von dem geerbten Hof an die Priester des Bürgerspitals abgeben zur Aufbesserung ihrer Pfründe, damit sie alle Jahre an jeweils dem ersten Tag der Jahresviertel (»chottemmern«) für das Seelenheil des Ausstellers beten. Weiters sollen sie von dem Hof der Meisterin des Bürgerspitals jährlich 5 »dreyling« Wein abliefern, damit sie mit dem Wein die Bedürftigen versorge. Als Testamentsvollstrecker setzt er Ulreich, Chormeister zu St. Stephan, Jacob den »Polln«, Kaplan der Marienkapelle im Rathaus, einer Stiftung des verstorbenen Ottenhaims, und seinen Schwager Lucas den »Popphinger«, Bürger zu Wien, ein. Sollte einer von ihnen sterben, haben die anderen einen geeigneten Nachfolger zu bestimmen. Für seine drei Kinder und deren Güter setzt er seinen Schwager Lucas den »Popphiger« bis zu deren Volljährigkeit als Vormund ein, der auch jährlich den beiden anderen Herren über die Verwaltung der Güter seiner Mündel Rechenschaft ablegen soll. Aussteller: {Seifrid der Reicholf}Source Regest: Wiener Stadt- und Landesarchiv, Regesten Bürgerspital
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Wiener Stadt- und Landesarchiv
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Siegel 1 an PS, beschädigt; Siegel 2 und 3 angefallen, Siegel 4 aus rotem Wachs an PS
Sigillant: 1) {Seifrids des Reicholf} 2) {Jacobs des Hansgrafen} 3) {Niclas des Drittlaufs} 4) {Ortolf mit der geuzeln}
Material: Pergament
- notes extra sigillum:
- 1) Geschäfftbrief von Herrn Seyfriden reicholf, Spitlmaistern der Burgerspitall vorn Kärnerthor umb den Spitlhof zu Grunczing, krafft dessen gemelter hof, nach seiner Kinder vnd Enickhl ableiben, sambt denen darein gehörigen weingärtten, vnderthanen vnd P
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Stiftung zur marter bei St. StephanStiftung zum Werk von St. StephanStiftung an die CurherrenCurherr ChormeisterHimmelpfortkloster PriesterOriginal dating clause: des nasten phintztags nach dem prehen tag
Places
- Wien
Keywords
- General:
- Stiftung zur marter bei St. Stephan
- Stiftung zum Werk von St. Stephan
- Stiftung an die Curherren
- Curherr
- Chormeister
- Himmelpfortkloster
- Priester
Wiener Stadt- und Landesarchiv, Bürgerspital - Urkunden (1264-1843) 206, in: Monasterium.net, URL </mom/AT-WStLA/HABsp/206/charter>, accessed at 2024-11-25+01:00
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