* Anno a nativitate domini millesimo trecentesimo octuagesimo quinto, die vero tercia mensis augusti, que fuit dies beati Stephani, hora IXa vel quasi, indicione VIII., pontificatus sanctissimi in Christo patris et domini nostri Urbani, divina providencia pape VI., anno VIII., in Gegenwart des öffentlichen Notars und der Zeugen übertragen Herr Erhard, Rector der St. Philipps- und Jacobskapelle zu Wien, und der Wiener Bürger (oppidanus) Johannes dictus Ry/emer die Entscheidung in ihrem Streite auf Herrn Wolfhard, Canonicus von St. Stephan und Rector der Marienkapelle auf dem Gestade (in Littore), Jakob Oler, Johann Merttinger und Johannes Suevus, Bürger zu Wien, und bestellen zum Superarbiter Herrn Peter, commissarius officialatus curie Pataviensis. Die Spruchleute lassen durch Jakob Oler folgende Entscheidung bekannt geben: Rymer soll Herrn Erhard 55 lb dn. aus eigenem Gelde leihen, welche dieser mit den 45 lb dn., die der Wiener Bürger Nicolaus dictus Schebniczer zu zahlen verpflichtet ist, zum Nutzen der Kapelle anzulegen und dem Rymer innerhalb der nächsten Jahre zurückzuzahlen hat. Nach Empfang dieser Beträge soll Herr Erhard einen Caplan aufnehmen und erhalten, ausserdem für die Entlohnung der vier zum Kirchengesange verwendeten Schüler (linistae et scolares) sorgen und dem Rymer eine Abschrift des Registers, in dem die Güter der Kapelle eingetragen sind, übergeben. Wer den Spruch nicht hält, hat dem Bischofe von Passau 30 lb dn., dem Officialatscommissär und dem [448] den Vergleich einhaltenden Gegentheile je 10 lb dn. zu entrichten.