Hanns Steger, ritter, burgermaister und münsmaister, und der rat gemain der stat ze Wienn beurkunden, dass Jacob von Eslorn, gesessen im Werd, ihnen vorgebracht habe, wie dass Thoman Olm, sein vetter, ain haus, in der Weihenpurgk hie gelegen, gehabt und hinder im gelassen hiet, darumb er und Elspet, sein hausfrau, mit gesambter hannd nucz und gewer stunden, die baide mit tod verschaiden wern. Da Jacob, frau Magdalen, weilent des Wagenhelbling hausfrau, und Kathrei, sein swester, rechte geswistreid enenkchel mit einander gewesen wern, erhebt er Anspruch auf die Hälfte des bezeichneten Hauses. Die andere Hälfte beanspruchen frau Barbara, Wolfgangs Reispekchen hausfrau, und Anna, ir swester, Merten Knolln, des sneider, hausfrau, da ihr verstorbener Vater Mert Kaiser, der stekchenkleuber, und der egenant Olm rechte geswistreidkinder mit einander gewesen wern. Ihnen gegenüber tritt her Niclas Sturm, pharrer zu Grossen Enczestorff, anstat sein selbs, Annen, seiner swester, Simons des Pauchdremel witiben, und Kathrein, Stephans des Prunner witiben zu Mulleiten, seiner mumen, mit dem Nachweise auf, dass er, seine Schwester und seine Muhme mit dem egenannten Thoman Olm rechte geswistreidkinder gewesen und ainer sippt nehender gefreundt wern, denn die obgenannten klager. Bürgermeister und Rath entscheiden zu ihren Gunsten und sprechen ihnen das halbe Haus unter Wahrung der von etwa noch auftauchenden näheren Erben zu erhebenden Ansprüche zu.