Jorg Schuchler, statrichter zu Wienn, beurkundet, dass vor ihm in der Bürgerschranne her Hanns Koll, korherr zu sand Stephan zu Wienn, capplan und verweser Unserr Lieben Fraun altars, gelegen in sand Philipps und sand Jacobs cappellen im Kollnerhof daselbs, mit Vorsprechen nachgewiesen habe, wie er einst auf weilent Hannsen des Gruber und Margrethen, seiner wittiben, die darnach Andren Gruber auch elichen hat gehabt, haus, gelegen bei den Predigern daselbs zunagst dem Türndlein mit aim tail, umb 4 lb 3 sh. dn. gelts versessens purkrechts und die darauf ertheilten zwispild geklagt und das darauf mit dem rechten erlangt und behabt hiet. Nun habe der Chorherr das Haus nach Aussage der Wiener Bürger Jorgen von Nicolspurg und Thoman Praitenweidacher um 80 lb dn. verkauft, und sei es um diesen Betrag Agnesen, Wolfgangen des Winkler, burger zu Klosterneunburg hausfraun, Thoman des Lienfelder seligen tochter, in geschrift und Andren Schönprugker, burger zu Wienn, anstat und als gerhaben Jacoben Lienfelder, der benanten fraun Agnesen bruder, der noch ungevogt ist, und fraun Kathrein, des jeczgenanten Schönprugker hausfraun, weilent Micheln des Lienfelder, des obgenanten Thomans Lienfelder seligen bruders, tochter, als nächsten Erben ihrer verstorbenen Muhme Mavgreten der Gruberin angeboten worden. Da diese laut eines von dem Klosterneuburger Stadtrichter Mert Krug eingelangten santpriefs und nach Aussage des gesworn fronpoten die Lösung verweigern, so gestattet er die Fertigung des Verkaufes.