Jörg Schüchler, statrichter zu Wienn, beurkundet, dass vor ihm in der Bürgerschranne Sebolt Rothan anstat seins herren Hannsen Kramer, burger zu Nürnberg, und seiner gesellschaft mit vorsprechen vorgebracht habe, wie den jeczgenanten seinen herren Lucas Hulber, burger zu Wienn, nach laut ains geltbriefs schuldig wer 1139 Ungrischer guldein [338] und ainen halben guldein, daran er in erster werung ainen sechstentail derselben summ guldein, der da pringt 150 guldein, zu Weinachten nagstvergangen ausgericht solt haben, welcher Verpflichtung er aber nicht nachgekommen sei. Darauf habe der Kläger auf Lucasen des Hulber drittail hauss, der stat hie zu Wienn grunts, den im sein hausfrau Agatha selige hiet geschafft, gelegen am Alten Fleischmarckt zunagst . . desselben Hulber kinder zwair drittail hauss am ekk neben dem gesslein bei sand Larenczen kloster, als man zu den Hafnern geet, ein Verbot genommen. Nach erfolgter Verständigung habe Hülber sich einen raittag genommen und darnach wern meniger schub mit baider tail willen von ainem rechttag auf den andern geschehen und in die gesworn schranntafl zu gedechtnuss geschriben worden. Da nun nach dem letzten schub an heutigem tag der Beklagte nicht vor Gericht erschienen ist, obwohl Oswalt der Reicholf, burgermaister zu Wienn und der verweser ainer des lannds Österreich, gelubnuss von demselben . . Hulber hat aufgenomen, dem rechten nachzekomen, so macht er Hannsen Kramer und sein gesellschaft als die dritten des vorgenanten drittail hauses gewaltig.