Wolfgang Gruntner, burger zu Enns, stiftet für sein und seiner hausfraun Margrethen Seelenheil einen ewigen Jahrtag auf seiner hub, genant die Vischhub, im Vischdorf und in Ebelsperger pharr gelegen, die rechts freis aigen ist, und auf seinem Weingarten, genant der Hochrain, zu Wesendorf in der Wochau gelegen, von dem man in des Maurer haus zu Wesendorf 15 dn. zu Burgrecht dient. Nach seinem Tode sollen seine Erben des Namens Gruntner die Hube und den Weingarten innehaben und von dem Ertrag den Jahrtag ausrichten und lassen an dem suntag, daran man singet Letare, zu Mittervasten in sand Larenczen pharrkirchen zu Enns, des abends mit ainer gesungen vigily und des morgens mit ainem gesungen selambt und darzu mit ainem gesungen ambt von Unser Lieben Frauen Schidung und 12 gesprochen messen darunder, ausserdem solle für sein, seiner Frau, seiner Vorfahren und Nachkommen Seelenheil mit ainem pater nuster und Ave Maria gebetet werden. Zu entrichten sind für die Vigilie 60 dn., für das Seelamt zu oblai für wein und prot 3 sh. dn., für das Amt 60 dn., jedem der zwölf Priester, welche die Seelenmessen lesen, 7 dn., dem Messner 4 dn., dem Messner am markt gen vigily ze leuten 2 dn., ferner werden 40 dn. zur Betheilung von Armen auf dem freithof nach der vigily mit je 1 dn. bestimmt, wovon der etwaige Ueberrest in das kobel den sundersiehen menschen gereicht werden soll. Derselbe Jahrtag soll auch bei den Minornbrüdern zu Enns begangen werden, welche dafür 7 sh. dn. zu erhalten haben. Es werden dann noch andere Bestimmungen über die Stiftung getroffen. Falls die Erben sie nicht ordentlich durchführen oder keine Erben des Namens Gruntner vorhanden sind, so soll der Spitalmeister zu Enns sich der Fischhube und des Weingartens zu Besorgung der Stiftung unterwinden.