Charter: Hauptarchiv - Urkunden (1177 -1526) 3955 (= Privil. Nr. 45)
Signature: 3955 (= Privil. Nr. 45)
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1460 VII 05, Wien
Kaiser Friedrich III. transsumiert die ihm von dem Bürgermeister Jacob Starich und dem Rathe vorgelegten hantvest und brief: f. 1. Herzog Albrechts II. vom 24. Juli 1340 (Urk. n° 221), f. 7’. Herzog Albrechts I. vom 12. Februar 1296 (Urk. n° 22), f. 11’. Herzog Albrechts I. vom 24. Juli 1281 (Urk. n° 15), f. 12’. Herzog Friedrichs vom 8. September 1312 (Urk. n° 53), f. 13. Herzog Albrechts III. vom 30. April 1375 (Urk. n° 853), f. 14’. Herzog Rudolfs IV. vom 12. April 1364 (Urk. n° 625), f. 15. Herzog Albrechts III. vom 13. December 1391 (Urk. n° 1224), f. 15’. Herzog Albrechts III. vom 29. September 1369 (Urk. n° 763), f. 16. Herzog Albrechts V. vom 4. Juli 1439 (Urk. n° 2705), verleiht den Wienern die Mauth zu Stadlau unter Vorbehalt eines jährlichen Dienstes von 42 lb dn. an das Kloster zu sand Dorothe, welche mit 400 lb dn. abzulösen sind, und gestattet ihnen den Bau von Getreidekasten und Mehlgruben in der Stadt. Und des zu urkund geben wir in disen brief und register von pergamen mit ainer praunen seidenn snur durchzogen und unserr kaiserlichen majestat anhangunden guldein bull.Source Regest:
Quellen zur Geschichte der Stadt Wien, Bd. II/3, Nr.
Quellen zur Geschichte der Stadt Wien, Bd. II/3, Nr.
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Wiener Stadt- und Landesarchiv
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An violetter Seidenschnur anhangende Goldbulle.
- notes extra sigillum:
- Eigenhändig: Nos Fridericus prelibatus prescripta recognoscimus, profitemur et aprobamus.
(1r) Wir Fridreich von gots gnaden Romischer Kaiser zu allentzeiten Merer des Reichs, zu Hunngern, Dalmacien, Croacien etc. Kunig, Hertzog zu Osterreich zu Steir zu Kernnden, und ze Krain Herr auf der Windischen Marich und zu Portenaw Grave zu Habspurg zu Tirol zu Phiert, und zu Kiburg Marggrave zu Burgaw und Lanntgrave in Elsasse. Bekennen fur uns unnser erben und Nachkomen Hertzogen zu Osterreich und tun kund mit dem brief allen lewten Ewicleich. Als weilennt die durleuchtigen, und hochgeborn Fuersten Romisch Kunig und Hertzogen zu Oster-reich unnser Stam und Vorvordern, loblicher gedechtnuss unnser Burger und Stat hie zu Wienn umb Ir diennst nutz und aufnemen mit hohen und treflichen freyhalten, Gnaden Rechten Wirdi-kaiten Satzungen und gebo-ten begabt und mit Iren briefen daruber gegeben furgesehen habent . Seinn fur unnser kayserliche Mayestat komen die Erbern weisen unser lieben getrewn Jacob Starich, unser Burgermaister und der Rat an stat Ir und der Burger gemainc-lich daselbs zu Wienn und brachten unns fur, die Nachge-nannten Hanntvesst und brief, mit Iren freyhaiten, Gnaden und Rechten darInn begriffen, die Ir vordern von unnsern obgenannten vordern erworben hieten. Von erst zwo Hannt-vesst, daran Ire Burgerrecht und Statrecht geschriben steen und umb annder Ir freyhait Syben brief, die lauttennd ainer das die Niderleg umb allerlay kaufmanschaft zu Wienn sol sein. der annder das Gast mit Gast zu Wienn, nicht handeln sol. der dritt, ain Bestettbrief mit begabung mer gnaden. der vierd, das alle geschefft, die vor dem Rat und erbern lewten hie geschehent, und alle Recht, die in Irem Rat, und Irer Schrann mit frag und urtail gevallent, kraft sullen haben. der funft das all die so mit der Stat hanndeln, gewin und nutz aufheben, in Schatz-stewrn, und anndern gwondlichen notdurften, mitleiden sullen. Der Sechst brief, das man kainn fremb-den Wein, weder Malwasy Hunngrischen noch Welhischen Wein in der Stat Purgkfrid nicht furn sol. Der Sibent brief, uber die Recht der Tunawprugken . Und wan dieselben Ir Hanntvesst und brief, meniger artikl und Stuckh Innehaltent und vil geschrift beduerffen. Haben wir In die in dises Register von Pergamen setzen, schreiben, und bestymmen lassen, als die nacheinannder hienach geschriben steen, und lautten von wort zu wort also. Des ersten die zwo Hanntvesst und darnach die anndern brief volgund. Der erst. (Es folgen 9 ältere Stadtrechtsprivilegien) 1.) WStLA-HA-Priv_45_01–Priv_45_08; f. 1r-7v. Herzog Albrechts II. vom 24. Juli 1340 (Urk. n° 221), Tomaschek, Rechte und Freiheiten I, 104-116, no 37. 2.) WStLA-HA-Priv_45_08–Priv_45_12; f. 7v-11v. Herzog Albrechts I. vom 12. Februar 1296 (Urk. n° 22), Tomaschek, Rechte und Freiheiten I, 69-75, no 23. 3.) WStLA-HA-Priv_45_12–Priv_45_13; f. 11v-12v. Herzog Albrechts I. vom 24. Juli 1281 (Urk. n° 15), Tomaschek, Rechte und Freiheiten I, 64-66, no 19. 4.) WStLA-HA-Priv_45_13–Priv_45_13; f. 12v-13r. Herzog Friedrichs vom 8. September 1312 (Urk. n° 53), Tomaschek, Rechte und Freiheiten I, 88-89, no 26. 5.) WStLA-HA-Priv_45_13–Priv_45_15; f. 13r-14v. Herzog Albrechts III. vom 30. April 1375 (Urk. n° 853), Tomaschek, Rechte und Freiheiten I, 188-189, no 90. 6.) WStLA-HA-Priv_45_15–Priv_45_15; f. 14v-15r. Herzog Rudolfs IV. vom 12. April 1364 (Urk. n° 625), Tomaschek, Rechte und Freiheiten I, 156-157, no 66. 7.) WStLA-HA-Priv_45_15–Priv_45_16; f. 15r-15v. Herzog Albrechts III. vom 13. December 1391 (Urk. n° 1224), Tomaschek, Rechte und Freiheiten I, 202-203, no 101 8.) WStLA-HA-Priv_45_16–Priv_45_16; f. 15v-16r. Herzog Albrechts III. vom 29. September 1369 (Urk. n° 763), Tomaschek, Rechte und Freiheiten I, 176-177, no 81 9.) WStLA-HA-Priv_45_16–Priv_45_19; f. 16r-18v. König Albrechts II. vom 4. Juli 1439 (Urk. n° 2705), Tomaschek, Rechte und Freiheiten II, 43-45, no 137 aus dem Eisenbuche. ------------------- 1.) WStLA-HA-Priv_45_01–Priv_45_08; f.1-7v. Herzog Albrechts II. vom 24. Juli 1340 (Urk. n° 221), Tomaschek, Rechte und Freiheiten I, 104-116, no 37. (1r) Wir Albrecht von gots gnaden Hertzog zu Osterreich zu Steir und zu Kernnden Herr zu Krain auf der Marich und zu Portenaw Grave zu Habspurg und zu Kiburgk Lanntgrave in Obern Elsasse und Herr zu Phiert. veriechen und tun kund allen den die dise hanntvesst, ansehent lesent oder horn lesen . daz fur unns komen unser getrewn der Burgermaister der Rat und die Burger zu Wienn und baten uns ernstlich und mit ganntzem vleiss, daz wir In Ir Statrecht als hernach von wort ze wort geschriben steet verschriben und bestetten als In und der Stat zu Wienn des not-durft wer, des haben wir dieselben Ir vleissig bete an den sachen gueticlich uns anedicleich an-gesehen und haben In Ir Statrecht in aller der mass als (1v) hernach geschriben stet, verschriben und bestaettett und bestaetten ouch mit disem brief. Des ersten haben wir gesatzt, ob dhain Burger der ynnerhalb der Maur und des Graben hat funftzigk phunt wert, eines totslages wirt getzigen, oder ob er hat Manslegk an ainem ainvoltigen Mann getan, der bedorf fur sich selben dhayner Burglschaft, aber der Richtter sol In furladen, zu drein tagen nach dem allten Recht der Stat, so das er zu dem vierden tayding enndlich anttwurtt. Kumbt aber der geladen fuer, und wil sich zaigen unschuldigen, der Intzicht, der sol sich bereden, als der frid ist ist gesatzt. Den frid der Stat setzen wir auf, also gegen wem ain klag erscheint, und wirt angesprochen von dem klager, nach dem frid, umb ainen Todslag oder umb ain Wunnden, oder umb welich annder tat, die an die Echtt geet, dem sol der Statrichtter, seiner beredung gunnen. also wer sich umb ainen totslag wil bereden, der sol der Genannten zwen haben, und darzue annderr erberr Mann zwen, und mit den viern und mit sein aines ayd bewer sein unschuld und sey ledig. Wil sich yeman bereden, umb ein wunnden, oder umb annder sache, die an die Echtt geet, der sol der Gennan-ten ainen haben, und darzue annderr erbeerr Mannen drey, und mit den viern, und mit sein ains ayd bewer sein unschuld, und sey auch ledig. Und umb die beredung, sol der Richtter nichtes nemen, wann man Im darumb nichts schuldig ist noch gepunden ze geben. Wer aber, daz sich yemannt wolt bereden, umb einen totslag, der ausserhalb der Stat, in dem Purgkfrid geschiecht, der sol haben der Pessten vier, aus dem aigen, da die tat ist geschehen, und mit den viern und mit sein ains ayd bewer sein unschuld, und sei auch ledig und sei dem richter auch nichtes schuldig. Wir setzen auch und wellen von Wanne ain Man kuembt, und wunnt ainen andern Man in der Stat, oder was er darInne tuet, da an die echtt geet, das sol daselbes werden gericht, da die tat ist geschehen. Wir wellen auch welh Man umb ainen totslag wil klagen, das der vor der klag selb ander ainen ayd swer, das er weder durch lieb noch durch layd noch durch dhayner phrangsal willen auf nyeman danne auf den recht schuldigen klage. Ist aber ain fraw klagunde, so sullen Irer nagsten frewnt zwen swern, als vor geschriben stet, daz Sy auf nyeman dann auf den rechtschul-digen klagen. Ist aber ain Gast, oder ain armer mensch klagunde, es sey fraw, oder Man, und hat nicht frewnt, die mit Im swern, so sol den Richtter sein ains aid genuegen. Wir setzen auch, und wellen, ob sich der klager erfuer, das er auf ainen unschuldigen hiet geklagt, der sol selbdritter ainen ayd swern, ee das der beklagt in die aechtt kom, das er den ersten ayd und auch die klage, an alles gever hab getan, und damit sullen Sy baidenthalben dem Richter nichts sein verfallen. Und das haben wir darumb aufgesatzt, das man auf nyemant, denn auf den rechtschuldigen klage, es sol auch der Richterr den klager nicht verrer noeten, denn der klager, mit seinem ayd hat bestettet, taet er es darueber, das wellen wir hintz Im pessern. Und wirt aber ain Manslagk begriffen an der hannthafft mit plutigem swert, oder Messer, oder mit was anders gezewgs, und der Richterr, oder klager das bewern mag mit zwain erbern glaubhafftigen Mannen, die das sagent, daz er die Manslagk habe getan, man puess In (2r) mit dem Haupt, kumbt aber ain Manslagk ungefanngen in sein haws und sein waffen ............... etc. .............. siehe weiter: WStLA-HA-Priv_45_02–Priv_45_08; f.1-7v / Tomaschek, Rechte und Freiheiten I, 105-116, no 37. (7v) Die annder sache alle, die dy an dem markcht des gerichts erscheinent, die man pillich richtten und pessern sol, und die an diser hanntvesste nicht beschaiden sint, noch gesatzt, die sol man richtten nach dem allten Recht und der Stat gewonhait. In disen Setzen allen und punnden, als in diser hanntvesste geschriben ist, Nemen wir aus unns, unnser erben, und unser vettern Hertzog Fridreichen und Hertzog Lewpolten und unserr nachkomen hofgesind und unser dinst-herren, die darInne nicht gepunnden sullen sein, wann Sy bey den Rechten beleiben sullen, als von allter herkomen ist. Wir nemen auch den obgenanten unsern Burgern zu wienn mit der hannt-vesste nicht ab Ir Recht, die In Irer allten hanntvesst geschriben steent. Und das disew gesetzt und Recht also stet und untzebrochen beleiben, darueber so geben wir den vorgenannten unsern Burgern zu Wienn disen brief zu ainem offenn urkund, versigelt mit unserm grossen anhanngun-dem Insigl, der geben ist zu wienn, Nach Kristi gepurd Tausent drewhunndert und in dem vierzigisten jar, an sand Jacobs abend des heiling zwelfpoten. (1340 Juli 24) 2.) WStLA-HA-Priv_45_08–Priv_45_12; f.7v-11v. Herzog Albrechts I. vom 12. Februar 1296 (Urk. n° 22), Tomaschek, Rechte und Freiheiten I, 69-75 no 23. (7v) Wir Albrecht von gots gnaden Hertzog zu Osterreich und zu Steir, Herre zu Krain, der Marich, und zu Portenaw, allen den die nu lebent und hernach kunftig sind, ewicleich Wann die gemaine unnserr lieben getrewn Reicher und armer der Burger zu Wienne mit rechtten trewen und mit ganntzer stetikait Ir Herschaft Fuersten Hertzogen und zu voderist unserm herren und unserm vater kunig Rudolfen, dem Roemischen kunige und auch uns undertenigk ist gewesen dar umb Sy des wol wert ist, daz Sy gepriset und gefurdert werde nach den gearnden Irer trewe, von unns, und von unsern nachkomen, als Sy mit wierden und mit eeren von unsern vodern geeret und gefreyt ist als ein haubt, und ein behalterinne unsers furstentumbs. Darumb sullen wissen die gegenwurtigen, und auch die kuenftigen, das wir haben gedacht, wie getrewlich, und wie andechticlich unser getrewe Burger zu Wienne, alle miteinannder, hoch und nyder, uns habent liebleich umbefanngen, so das Sy mit beraiten, und mit lauttern trewen habent sich uns erzaigt. Wann auch das unser ist ze tun, das wir das volkche sullen schermen, als wir umb Ir hayle mit gemainer rechtikait, und offennlich unserm herren (8r) Fur Sy sullen anntwurtten. Davon so nemen Wir die vorgenannten Stat ze Wienne in unser gnad gunsticleichen und genntzleichen, als wir schuldich seinn unsern lieben getrewn, und bestetten In allew dero Recht, und dero guten gewonhait, dew dieselbe Stat zu Wienne herbracht hat. Wir setzen auch zu dem ersten, und zu dem vordristen, daz der Richtter, den wir setzen, nicht tun sol, daz der Stat schedleich sey, als lieb Im unser huld sey, und sol dehaynen Newen Satz aufsetzen, und wa der Richter der Stat Recht und Iren freytumb dew Sy von uns habent, und herbracht habent angreiffen, oder uber-greiffen wolte des sullen wir In pezzern nach dem Rate des Rats zu Wienne, doch sol der Rat dem Richter zugesteen seines Rechtens und sullen In nicht hynndern an seinem gerichtte, er sull richten als pilleich und Recht sey zevoderist umb die beredunge, daz der Richtter nicht darumbe neme . Dew Ebentewre dew die Stat von allter und von guter gewonhait, her hat pracht, dew sol Sy behalten, als mit allter gewonhait her ist komen. Wer aber das ain mensch ebentewre nicht gehaben mochtte, noch den frewnt der sich fur es satzte, so sol der Rat von der Stat durch beschaidenhait und durch altes Recht die lewt hoeren, den kunt sey die sache. Sey sy danne wissenntlich, und daz man das bewern muge mit erbern lewten, so sol man es richtten an ewen-tewre. Wir wellen auch, daz dehain unserr Marschalh, oder wer an seiner stat ist, nynndert hintz dehainem Burger gestt herbergen sulle, an wo Im der Richtter hintzaige der mit Im reiten sol, und sullen auch bede, der Richtter und der Marschalh dehain myet darumbe emphahen Sy herwergen, als zymleich, und pillich sey. Sy sullen auch nicht herwergen datz den witiben, und datz den hawsgenossen. Chumet yemannd Gesste in die Stat, die ains burger varn, wolten, und mit eysen gewannte in der Stat gienngen den sullen die burger, und der Richter, das Eysengewant verpieten, wolten Sy es darueber tragen, so verpiet man In die Stat, nement Sy darueber dehainen schaden, da tu man In dehain Recht umbe. Dartzu daz wir ervollen dew tail kristenleichs furstentumbs getreweleich, so vertreiben wir die Juden von der phlegnusse der ambt zu Wienne, darumb daz Sy under den eeren der herscheffte, oder des offenne ambts die Kristen nicht beswern Seid rechter gwalt von alten zeiten ze rache der beganngen judischen sunnden denselben Juden ewigen dienst hat aufgesetzet. Daruber setzen wir auch vessticleichen ze behalten, wer der ist der ainen Burger von Wienn anspricht, dehainer sache, dew Im an sein ere und an sein trewe geet, das er dehainen zewch darumb dulden sol gegen Im, sunnder er sol sich der sache bereden mit seinem ayde nach der Stat recht. Umb welh sach ein Burger angesprochen wirt, es Sy umb aygen, oder umb purgkrecht, das in dem purgkfride leit, der sol das veranntwurtten vor dem Statrichtter. Es sol auch der purkchfrid geen, an das zil da der Stat gerichtt hingeet, als es mit allter gewonhait herkomen ist. Ob dehain Burger wirt angesprochen umb einen kamph, mag sich der des bereden mit siben hennden erberr lewte solher sache, die gegen Im gesprochen ist, den sagen wir ledig von der ansprach des kamphes. (8v) Seit das von allter gewonhait der Fuersten in Oesterriche also herkomen ist daz wir die Schuel zu Wienn verleiben solten, doch wellen wir, und bestetten das vessticleichen zu ainen sunderlichen genaden, den Burgern, und dem Rat von der Stat, dew schuel zu Wienne furbas ewicleich zu verleiben, wann Sy allen nutz und alle ere in der Stat schaffen sullen. So sullen Sy auch Iren kynnden ainen Schulmaister schaffen, des Sy nutz und ere haben an kunst und an eren, so Sy In aller pessten ymer vinden, und gehaben mugen, als Sy umb Ire frewnt kunftige lernunge, Got anntwurtten sullen, ob von der saumunge Ir dehainer misseriet. Wir wellen auch die lernunge der lernten, gemainclich beruchen, davon dew weishait gekunndet wirt der Cristenhait, und das ungelert alter von kinthait wirt geweiset, und geleret. So geben wir vollen gewalt dem Schulmaister, datz sannd Steffan, der Pfarrechirchen, der von dem Rate der Stat da wirt gesetzet, zu Schulmaister annder Schul, under sich ze stiften in der Stat, und doch da Sy erleich und gewondlich seinn. Alle die Schuele, die in der Stat seind, die sullen dem selben Maister undertenig sein, mit zinse, und mit zucht, kunfticleicher bewarung. Wer dawider dehain Schul, zu seiner kirchen, oder in seinem haws hiet wider des maisters willen, und der Burger, das sullen die Burger wennden mit allen sachen. Wer daruber frevelichen tete, den wellen wir pussen, an leib und auch an gut. Derselb Schulmaister von sannd Steffan sol richtten von seinen Schuelern alles das under In geschiecht, an das da get, an den tod, und an die Lem, kintleich tumbhait, uebt offt unzimlich poshait, doch so wachssent witze mit den Iarn, davon wellen wir, ob ain Schueler, der under dem pesem ist, seinen frewnten, bey den er ist, haymleich icht emphuret seines guts, oder ain Schueler dem anndern, das sol der maister richtten mit starkchen pesem slegen. Wer aber dew getat so gros, das sich der Maister, des Schueler ewssennt, so man In danne begriffe, das solt man gen Im richtten, als dann Recht ist. Welh Schueler ungefurigk, und ungevolgig, dem Schulmaister wolde sein, der sol dew Stat rawmen, oder er werde ain laye, wer in daruber behaltet, der sol dem Richtter, geben zway phunt, und an dew Stat zway phunt, also ob er In frevelichen, und wissenntlichen behaldet drey tag, wider den Maister und wider die Burger. Tret ain Schuler Swert, oder Messer, den sol der Schulmaister darumb pessern, wolt er der pesserung nicht fur gut haben, so sol In der Schulmaister dem Richter antwurtten, der sol In danne puessen nach Recht. Welh Schueler spilt in der Tabern, der sol nicht mer mugen verliesen, danne er beraiter pfening, bey Im habe, sein gewant, seine pucher, oder annder seiner phannt, sol Im nyeman nemen, wievil er verleuset, damit wellen wir erwern, das nyemant, mit In spil, und Irer lernunge dester vleissiger werden, wer Ir pfannt daruber nymbt, den sol der Richtter pussen, also daz er Im gebe zway phunt, und an dew Stat zway pfunt. Das wir behalten, und bestetten, altes Recht und gut alt gewonhait. So gepieten wir, das alle, die in die Stat komen, und Burger darinne werdent, und jar, und (9r) tag unversprochen-lich darinne sind furbas ledig seinn vor aller ansprache. Wir setzen auch nach altem Recht der Stat, was guts ain man entnymet, des er in der stat schuldig wirt, das sol er auch in der Stat gelten, oder man phennde darumbe als Recht ist. Wann got von hymel, und die heiling allermaist werdent gescholten an den pletzen, da die topler, und die freyhait zufart habent, die weilent in das gerichtt dienten, die wir durch unser seel hayl, und durch der Burger bete suder taten, die verpieten wir vessticleich und ewicleich an allen steten in der Stat. Seid das Recht ist nach got, das ain yesleich mensch sein gut, das Im emphuret oder entragen wirt, wo es das vindet, mit Recht wol behaben mag, so ist noch pillicher, wem sein gute von der fraisse des giessunden wassers wirt entragen, daz er das behab mit seinem ayd, wa er es vinde, oder wa ez ausrynne, wann wir erkennen nach got unpilleich, und an parmunge seines eben krisstens, einen yeleichen menschen das gut sein zehaben, daz dem rewplichem wasser chawm entrynnet. Wir haben auch auffgesatzt, daz dehain Richter noch ambtman, er sey hoch, oder nyder, des Lanndes oder der Stet, oder annderswo, wie Sy seinn gehaissen, gegen den vorgenannten Burgern zu Wienne, icht sullen haben ze rihten uber lesleich geschicht, oder uber haubthefftige, noch uber leipleich, oder des gutes, noch umb leib, noch umb gut, noch umb aigen, dehainer slachte nur alain der Stat-richtter, und nyemannd annder, von wanne halt deu sache entsprunngen sey, oder die klage, ane die hawsgenossen, den neme wir Ir recht aus, als Sy mit altem Rechte Herbracht habent. Und nemen auch aus dew lehen. dew vor den lehennsherren sullen gerichtt werden, und die wein-gerten der gerichtte, an Ir pergmaister gehoret, es sey denne als vil, ob ain man behabet in der Schranne, oder vor den Burgern ain gulte, und zaiget auf ainen weingarten ze phannde, und bringet des gerihtes poten zu dem pergmaister, so sol der Pergmaister, an alle widerrede, und an alle myet, dem selben manne den weingarten ze phannde geanntwurtten. Seit der selben Stat ze Wienne ere und gefure allermaist, an den weingarten leit, damit Sy geeret und getziert ist, und nutzleichen dienst, unns und dem lannd ertzaigen mugen, so wellen wir, daz Sy unrechtes gewalts erlassen seinn dann der selben weinwechste, an Irem pawe, an Irem lesen, an huet setzen, an ablaite, und an anleite, an setzen, und an verkauffen, daz Sy dehain pergmaister daran nicht irren sol, und auch zu ablaite, und zu anlaite nicht mer danne sein rechte recht nemen sol, und mit dem lesen, als es die Burger aufsetzent, nyeman pfrenngen sol. Welh pergmaister daruber die vorgenannten Burger gewalticleich, an dehainem Irem Recht oder an dem lesen Irren wolt, das sullen die Burger wider tuen, und sullen uns und dem Richtter darumb nichts schuldig sein, ob da icht schadens von geschiecht. Wolt ain pergmaister frevelichen mer danne sein rechte ablaite, oder sein anlaite nemen, so chome der man fur den Rat der Stat und tue Im es kund, die (9v) Sennden dann zu dem Pergmaister, und pieten In an die ablaite oder die anleite wolt er Ir danne nicht, und wer des frevenlichen wider, oder welt dew sache lenngen oder auftreiben, so neme der Statrichtter vor dem Rat die ablaite, oder dew anlaite, und geb man Im ain urkunde daruber, und sey ledig von der ablaite, oder von der anleite von dem pergmaister. Dasselbe Recht sey auch an dem purkchrechte. Wir verleihen auch den vorgenannten Burgern von besunnderleichen gnaden, daz Sy sich frewen Sentmessiges rechtes, und Sentmessiger gestalt, ze bringen bezeu-genusse, klage ze tun, lehen zu nemen, und ze haben, und lehen zu leihen und an anndern vesleichen hefftigen geschefften ze tun. Wir haben auch gesetzet, und disen satz ewicleich zu behalten, wir gebieten auch vleissicleich und vleissicleicher, daz von der gemaine der Stat zu dem Rat werden erwelt zwaintzik man, in der geselschaffte sey der Richter von der Stat, die got vor augen haben, und die getrewisten und die weisisten, und die nutzisten, und auch die erberisten seinn, die sich got und auch genntzleich mit Irem gesworern ayde darzu vertrewen und pinten, daz Sy furdern alle ere, und allen nutz, und allen gemach, und allen frumen, als wol den unnsern sam der Stat, armer und Reicher. Sy sullen auch swern besunnderlich, daz Sy genntzleich, und getrewlich, den orden und dew rechtikait behalten, die In beschaiden gegeben und zesamme gefugtt sind an den hanntvessten. Sy sullen auch mit besworem ayde allen vaylen dingen rechten kauf und rechtten markcht aufsetzen, und auch allem kauf ze kauffen, und ze verkauffen also auflegen, daz dem kauffer und dem verkauffer, nach der gestalt der zeit und auch der durftikait werde behalten. Wir setzen auch und gebieten vessticleich, ob des Rats ainer Richtter wirt, wanne man gegen dem ze taidingen hat, so sol er aus gen von dem rate, umb alle sache, die gegen Im geent. Ist aber das ainer Richtter wirt, der des rates nicht enist das jar, und er Richtter ist, sol er bey dem rate sein, als vor geschriben ist, und wenne er danne nicht mer Richtter ist, so sol er von dem rate sein. Ist aber der Richtter ee des Rats gewesen, so sol er dabey beleiben. Auch bedennkchen wir unser Burger mit so getanen gnaden, was das ist, das vor dem Rat, oder mit Ir wizzen an kauffen oder verkauffen, an satzunge oder an schidunge und an allen redlichen gewerfften gehanndelt wirt, daz das, wo es under Irem Insigel verschriben wirt, ain bewerte stettunge habe vor allen gerichtten. Auch sullen dieselben Ratgeben haben gwalt zu verkeren die lewte des Rates und Ir zal mynnern, und auch mern, also ob sein durft beschieht, dar nach so das es zymleich, und erleich sey der Stat, und auch frume, das sol auch also geschehen, wen, dew maist menige, mit rechtter chuer zu dem rate erwelt, auch sol dew wanndelunge, die mynne-runge, und die merunge des rats geschehen, mit unsern wissen, rate und willen. Sy sullen auch nyemannd zu dem rat nemen, er sey danne in der Stat gesessen, mit hawse, und mit hofe, und mit weiben, und mit kynnden. (10r) Wir gepieten auch denselben Ratgeben bey dem ayde, den Sy unns, und Iren mitburgern habent gegeben, und noch kunfticleich geben sullen, daz Sy alle wochen, zwier oder aines zusame komen, und gesitzen zesame, so das Sy betrachtten alle fuedrunge, alle ere, und allen frumen, getrewlichen bede der Burger, und der Stat. Seit das grosses hayl der stat von unnserre pflegnuss, an denselben ratgeben leit, so gepieten wir In, und wellen under der behaltnusse unserr gnaden, daz dieselben Rattgeben huetten, so Sy Immer peste mugen, vor allem schaden, der, die da wonend in der Stat, und huetten auch vleissicleich, das von Ir sawmunge die Recht, und die freyunge der Stat nicht werden zebrochen. Welhes Burgers Sun, oder sein frewnnde ungevolgig, oder ungefurigk were, und die Burger oder ander lewte zu saige triben, mit seiner unzuchte, und des beklaget wirt, vor den Burgern, den sol der Rat von der Stat haissen den Richtter vahen, und legen hintz dem nachrichtter, und sol aus der vennkchnuss nicht komen, an der Burger willen, wolt er es, zu dem anndern mal prechen, und aber ungevolgig und ungefurigk sein, darnach und er ledig wurde, so sol man Im aber dasselbe tun, und liesse er danne sein untzucht nicht, so sol man In zu dem dritten mal legen in den tuorn zu kerner purgtor, zu aller undrist, und sol darInne jar und tag ligen, stirbt er dieweile darinne, da sullen die Burger, und der Richtter nyeman nichts umbe schuldig sein, hat aber er die frewnnde, die fur In purgl werdent, ee er in den turn kome, oder nach dem jar, und er in dem turn leit, das er furbas nyemannd dehainen schaden tu, und gevolgig welle sein, so sol der Rat von der Stat denselben ausgeben auf gut gewishait, mag aber er der Purglschaft nicht gehaben, als er aus dem kercher kumbt, so verpiete man im die Stat, das er nicht mer darIn kome, noch in den purgkfrid, an der Burger willen, des Rates von der Stat, keme aber er daruber in die Stat, oder in den purgkfride, so vahe man In aber und lege In in den kericher, als vorgeschriben stet. Wir verpieten auch vessticleich, daz dehain Richtter, noch ambtman, dehain Insigl, betschat, oder warzayhen, noch dehainen newen aufsatz aufsetze, wer es daruber tut, den wellen wir swerleich puessen, an leib, und auch an gut, und habe auch sein aufsatz nicht kreffte. Ob ain man kleglich ain Maget, oder ain weib ansprichet, das Sy mit Im haymlich zu glubde sey komen, und zu kanmanne In habe gelobte zenemen, und geprisstet, dem der bewerunge, und der bezeugung, und sein potwaren vor dem gerichtte, enploesset wirt, dem potwarer sol man dew zunge, aus dem hals sneyden, oder er rawme die Stat, und kome nymer mer darin, es sey Man, oder weib. Wir haben auch stet und tun kund, und bestettigen ewicleich dise gnade von unserr furstlichen herscheffte, unsern lieben, und getrewen Burgern zu Wienne, umb was klage, oder gutes, oder sache, oder urtail, vor dem Statrichtter, wirt furbas gedinget, dise dingen sol zu dhainem manne, was ambtes, oder was wirde er habe, ge(10v)schehen ob es aber geschehe, so enhabe weder kraft noch stetikait Ir werde danne gedinget fur den gesworen Rat der Stat das ist fur die ratgeben, von den alles dingens, und aller urtail wirde, und stete beschaidenheit und enndunge sol bekomen. Ob aber das dingen, oder dew urtail die ratgeben zu vinster und verworren dunkchet, so sullen Sy darnach umbe dise dingen, oder umb dise urtail uns besuchen, die bringe wir denne mit irem Rate und auch mit unsern edeln zu rechtem ennde. Ob aber uns ynndert ze wissen geschiecht, wen wir denne an unnserr stat dem lannde zu der zeit emphelhen, der sol dise sache beschaiden und auch ennden. Was auch sache, an den Rat gedinget wirt, di sullen Sy ennden und ze erloesen, in wennde einem moneid darnach und das dingen an den Rat kumet, es were denne so vil, daz Sy mit unsern geschefften gekumbert wurden, das Sy zueinannder nicht komen moechtten.teten Sy des nicht, wenne der moneide ein ennde hat, und von unsern geschefften ledig worden sind, so mag der klager oder der anntwurtter denne wol an unns dingen, und sol das dingen danne von unns zerloest werden, oder wer an unnserr stat ist. Auch sol dehainer aus dem Rat durch lenngunge, oder durch sawmunge der urtail, der an Sy gedingt wirt, dehain gabe nemen, wer es daruber tete, der sol von dem Rate sein, und wellen In dannoch swerleich puessen, ob er sein uberredet wirt von dem Rat. Auch sol ain yesleich man, der umb ain sachen dingen wil swern des, daz er an alles triegen, und an alle pose lisste, und durch dehainen aufschub sein dingen tun, nur durch vinden lautter warhait des rechtens, und der gerechtikait. Wir verpieten auch, nach dem allten gebot der fursten in Oesterreich, das dehain man, hoch oder nyder, geistlich, oder weltleich, dehain purkch oder vesste, in ainer rasste lannkch, umb, und umb, umbe die Stat sull, oder geturre bawen, wer dises gepot ubergeet, oder wider wehaer wirt, des gepewe sol man aus dem grunnde prechen, und stoeren, und sol auch sam ein man, der unser gepot uberganngen hat, mit schuldiger weitze werden gepuesset. Dannoch mere, das wir der stat behalten Ir hanntvesste, so gepieten wir vessticleich alle die vesste ze stoeren, und ze prechen, die in ainer rasste umb die Stat erpawen sind, nach Hertzog Fridreichs tode, dem got genade. Wir haben auch gesetzet, ob ain man, oder ain weib, die an dem witibtumb, oder an dem keuschen leben wellent beleiben, zu solher armut gedeihen, daz Sy durch notdurft Ir erbe muessen verkauffen, und hingeben, und ob Ir erben, und Ir frewnd das verkauffen, und das hingeben versprechent, so sullen die ratgeben uber die sache sitzen und vleissicleich achten, daz der man, oder das weib dises guts nicht unpilleicher verzerer, oder vertuer seinn, und ob Sy Ir armmut, an des selben gutes verkauffen, nicht uberkomen mugen noch verzeihen. Ist das also, so sullen die ratgeben under der erben, oder under der frewnde danch dise verkauffunge, dew so geschicht, mit der Stat briefe und Insigl genntzleich bevessten, und bestettigen. Dew Mautte dew von der Hertzogen gabe von (11r) Oesterreich, von allen zeiten zu der stat hat gehoeret, die da haisset Purgkmautte, die bestettigen wir unsern lieben Burgern ze Wienne, ewicleich zu haben. Darzu wellen wir die vorgenannten Stat eeren mit fursichtiger miltikait bedew hochen und mern, und erlawben auch mit freytumb, und mit ewicleicher gabe, das (in der selben Stat ze Wienne, zwir in dem jar, ersamer, und offennlicher Jarmarkcht, werde beganngen, und zu sogetaner zeit, in dem Sumer vor sannd Jacobs tag, viertzehen tage nacheinander sol der Jarmarkcht werden, und vor unser frawn tage zu der Liechtmesse, Syben tage, und darnach Syben tage, sol auch der Jarmarkcht werden beganngen. Wir nemen auch in den scherm und in den fride furstleichs schermes, alle die zu dem Jarmarkcht koment, und geben In sicherhait, daz Sy nicht mugen werden beklaget, in dehainem gerichtte, umb dehain sache, noch umb dehain schulde, die ausserhalb des Jarmarkchts sey geschehen, und sein frey die zeit, und Sy dar koment zu dem Jarmarkchte, und die weile Sy da beleiben, und auch, so Sy von danne varent. Wer Sy daruber angreiffet, der sol werden gerichtt, als ein zeprecher des frides, und ein betrueber des lanndes. Wir nemen aber aus, der freyunge ubersayt lewte, und velscher, und rawber, und prenner, und dyeb, den sol man zu allen zeiten Ir Recht tun, daruber allew wylew dingk, und die kewffe, die an dem genannten Jarmarkchte werden genomen, die sullen nach rechter satzunge, des Rates, von der Stat werden gegeben, mit der wage, mit der zale, und mit der masse, und Recht pilleich werdent geachttet also das dem der mit dem anndern wirbet, und kauffet, dew ere, dew trewe, dew glubnusse werd behalten, auch sullen alle die zu dem Jarmarkcht koment dieweile Sy da beleibent, und danne varen, ledig sein vor aller Mautte, dew da zu der Stat gehoerennt. Wir bewarn mit allen disen gnaden, und mit disen hanntvessten von der hoche unserr guete dew Stat, und die Burger zu Wienne, also daz dehainem menschen urlaubleich sey, das er verchere, das wir haben getan, oder widerstreite, das wir In haben verlihen, und hie geschriben ist, und uber allew dise sache zu ainem ewigem urkunde geben wir die hanntvesste mit unserm Insigl versigelt, mit den getzewgen, die hernach geschriben steent. Die sind die erbern vaetter in got, Bischof Wernhart von Passaw, Bischof Emich von Freysinge. Der hoche furste Marggraf Herman von Branndemburgk, unser lieber aydem. Die geistlichen vaeter, Abbte Hainrich von Admonte, Abbt Wilhalm von den Schotten zu Wienne. Abbt Eberger von sannd Mareintzell, sannd Benedicten orden. Abbt Berchtolt von dem heiling Krewtze. Abbt Alber von Liligenveld. Abbte (Ebro) von Zwetel, des ordens von Citel. Die Edeln Graven Purgkhart von Hohenberg Berchtolt von Hardegk Meinhart von Ortemburgk, und die Edeln Hainreich und Bernhart Bruder von Schawnbergk, die werden dienstman Lewtolt von Kunnringe Steffan von Meyssaw Lewpolt von Sachssenganng Alber von Puchhaim Ulreich von Wolfgersdorf Chalhoch von Eberstorf Hadmar von Sunnebergk Lewtwein von Werde. Ort(11v)lieb von Wynnkchel und Albrecht der Stuchsse von Trautmansdorf. Die Biderben Ritter Ulreich von Kritzendorf, unser Hofmaister, Wernhart der Messenpekch, Ulreich von Ritzendorf und annder frum lewte genueg. Diser brief ist geben zu Wienne mit Maister Otten hannt von Medlich unsers obristen schreibers, da von Cristes gepurde warn Tausend jar zway hunndert jar in dem sechsund-newntzigisten jare, an dem ersten Suntag, in der vasten, als man singet das ambt Invocavit. (1296 Februar 12) ------------------------------------- 3.) WStLA-HA-Priv_45_12–Priv_45_13; f. 11v-12v. Herzog Albrechts I. vom 24. Juli 1281 (Urk. n° 15), Tomaschek, Rechte und Freiheiten I, 64-66, no 19. (11v) In dem Namen der Heiling und der ungeschaiden drivaldikait Amen. Wir Albrecht von gots gnaden, Grave von Habespurg, und von Kyburg, Lanntgrave in Elsasse, gewaltiger und gemainer verweser uber Osterreich und uber Steir. Allen den die disen brief an sehent, unsern grues ewic-leichen. Wann unser herr, und unser vater, der hoch, und der werde Roemischer kunig Rudolf von gotes gnaden, der zuallentzeiten ein merer ist des Reichs, uns uber Osterreich und uber Steir, vollen gewalt, und allen sein selbs gwalt gegeben hat, und hat unns in dieselben lannd gesatzt, zu ainem gemainem verweser und zu ainem gewaltigen phleger, und hat das getan vor allen den lanntherren, vor den Burgern, vor den Steten, vor armen und vor Reichen nach Ir aller willen, und nach Irer bete, und bestettet uns allen seinen gewalt an der vorgenannten phleg, mit seinen hanntvessten, die wir auch daruber haben. Darnach da unser herr und unser vater von uns gefuer, da sass wir mit unserm Rat, den Lantherren, die unsern Rat gesworn habent vor unsem Herren dem Romischen kunig, und sind auch daz die, die wir hie nennen. Wernhart von Schawenbergk, Graf Berchtolt von Harrdegk, Ott von Haselaw der Lanntrichtter zu Osterreich, Ott von Berch-toltstorf der kamrer Steffan von Meissaw, der Marschalh Lewtolt von Kunring, der Schennkch, und Hainreich sein Bruder, Erchenger von Lanndesere, Fridreich der Drugsetz von Lenngebach, Kunrat von Pilichdorf, Ulreich von Kappelen der Lanntrichter ob der Enns, Conrat von Sumeraw, Hadmar von Sunnbergk, Connnrat von Potendorf, Reinprecht und Kalhoh die Bruder von Eberstorf, und wurden des mit In enain, wie wir alle lannt satzten in guten frid und in gut gewonheit, die lannt, und lewten gut were, und wurden enain umb ain Niderleg, daz die ze Wienn in des Reichs Haupt-stat in Osterreich wurd, da besanntt wir der Stat Rat, von Wienn, daz die sessen zu denselben lanntherren, die unser Rat sind in Oesterreich, und mit den enein wurden umb dieselben Nider-lege, wie die wurd nach got, und nach des Lanndes frumen, da beweist unns der Rat, von der Stat zu Wienn, daz Sy allt hanntvessten habent gehabt von kaysern und von den fursten zu Osterreich, die In unser herr und unser werder vater kunig Rudolf, ernewet, und bestett hat mit seinen hanntvessten, an denselben hanntvessten, da stuend an under anndern setzen, und under anndern artikeln, das weilent ain Niderleg da ze Wienne ist gewesen, dew also gemachet was, und geschriben von wort ze wort. Es ensol dehainen menschen urlewbleich sein, von Swaben, noch von Regenspurg, noch von Passaw, noch von anndern landen ze farn mit seinem kaufschatz, hintz Unngern Sy sullen (12r) mit Irer kaufschatz varn die rechtten Lanntstrass gen Wienn und sullen da Ir kaufschatz allen niderlegen, wer da engegen tete, der sol der Stat zu Wienn ze puss geben zway phunt goldes. Es sol auch dehain vrombder kaufman ze Wienn lennger beleiben mit seinem kaufschatz denn zway Moneyd, und sol seinen kaufschatz nyemannd verkaufen, denn ainem Burger zu Wienn also ob der Burger mit Im zeitleich kauffen well. Er ensol auch nicht kauffen, gold noch Silber, hat er Gold oder Silber, das sol er verkauffen zu unnser kamer. Wann aber uns, und unsern den vorgenannten Rat, die Lanntherren zu Osterreich, und unsern Rat, aus den Burgern ze Wienn, der vorgenannt Satz, und der artikl, den kauflewten, Gessten ze swer deucht. Nu hab wir In mit den vorgenannten Rat die Nyderleg her ze Wienn also gelayt, und gesetzt, das die vorgenannten kauflewt, und alle die kauflewt, die in das Lannd zu Osterreich arbaittent, mit Irer kaufschatz die gemain strass auf Wasser und auf Lande fur sich gen Wienn sullen varen, und sullen Ir kaufschatz da niderlegen, und nynndert anderswo, wer der wer, der fur fuer gen Unngern oder annderswo mit seinem kaufschatz fur, ee daz er Ins Lannd kumbt, alles daz, das er furet, das sol man ziehen, in des Lanndsherren gwalt auf gnad. Welh kaufman seinen kaufschatz nyderleyt da ze Wienn, der sol haben die gnad, nach unnserm, nach der Lanntherren, und nach der Burger Rat, und aufsatz, das er sol da sein mit seinem kaufschatz, als lang er wil, und sol seinen kaufschatz, den er her ze Wienn bringet, ze kaufen geben, an trug, und an pose lisste, allen lewten, Burgern, und Gessten, Sy seinn ynner Lannds, oder ausser Lannds gesessen, von Unngern oder von wann Sy seinn. Und nemen auch wir dieselben kauflewt, die her ze Wienn koment, und da nyderlegent, in unsers herren, und unsers vaters kunig Rudolfs scherm, in unsern scherm, in der lanntherren scherm, und in der Burger scherm von Wienn, und loben In das mit-sambt den Lanntherren, und mit den Burgern, daz dehain newe mautt, noch dehain newer zol, noch dehain newer aufsatz, auf sew, noch auf Ir kaufschatz nymmer sol gesatzt werden. Wer auch der ist, der der Nyderleg zu Wienn wil uber werden, der kom mit seinem kaufschatz in das lannd zu Osterreich nicht, der var durch annder lannt, wo er wil mit unserm guten willen. Wir tun auch allen den kund, die disen brief ansehent, das wir dise wanndlunge diser nyderleg, disen satz, und dise gnad, die wir getan haben an diser Nyderleg embuten unserm herren, und unserem vater, dem Romischen kunig Rudolfen, dem gefiel diser aufsatz, an allen sachen wol, als er uns kunt tet mit seinem brief, also ob Mynnerbrueder, und Prediger gehuln an disem Satz mit den Lanntherren, und mit den Burgern. Do besandt wir Prediger, und Mynnerbruder, die weisisten, und die pessten von den zwain hewsern zu Wienn, den geviel diser aufsatz wol, und gehullen sein mit uns, mit den Lanntherren, und mit den Burgern. Es habent auch die Lanntherren, mitsambt uns gelobt, welh kaufman, mit seinem kaufschatz die rechten strasse gen Wienn meidt, und wil annderswo aus dem Lannde varen mit seinem (12v) kaufschatz, daz Sy den sullen aufhaben mit leib und mit gut, und sullen unns In anntwurtten. Das aber diser aufsatz ymmer unnverwanndelt, und stet beleibe, als er hie an disem brief, von wort ze wort geschriben ist, so ewig Wir In, und bestetten In mit unserm Insigl, mit unsers Rates, der Lanntherren der pessten von Osterreich, und mit der Stat Insigl von Wienne, zu ainem urkunde, und zu ainer ewigen vestnunge. Diser brief, der ist geben, und die sach ist geschehen zu Wienn, da von Cristes geburde ist gewesen Tausend jar zway hundert jar ainsundachtzig jar an sannd Jacobs abent. (1281 Juli 24) 4.) WStLA-HA-Priv_45_13–Priv_45_13; f. 12v-13r. Herzog Friedrichs vom 8. September 1312 (Urk. n° 53), Tomaschek, Rechte und Freiheiten I, 88-89, no 26. (12v) Wir Fridreich von gots gnaden Hertzog in Osterreich und in Steir, Herre ze Krain, auf der Marich, und ze Portenow. Tun kund allen lewten ewichlich, die disen brief sehent lesent, oder horent lesen. Daz wir zu unsern lieben, getrewen Burgern, kramern, und kauflewten zu Wienn, umb ir stete trew, und willigen dienst, den Sy unns erzaiget habent und furbaser laisten sullen, haben die besunnder lieb und gnad, daz Wir Sy behalten wellen, an Irer rechtten guter gewon-hait, die Sy von allter zeit habent gehabt, und In dieselben Recht, also verrishtten, beschaiden, und bestetten, das furbas kain zweivel, oder krieg, da mer werde. Davon setzen wir und wellen, und gebieten vessticleichen, daz dehain Gast, oder vrombder kaufman, der in dem lannd zu Osterreich, nicht haws hat, oder selb nicht gesessen ist, dehain Recht, oder gwalt habe, in der Stat ze Wienn kauffens, oder verkauffens, ain Gast, wider den anndern Gast, es sey in seiner herwerg, oder ausserhalb der herwerge. Wir setzen auch und gebieten, daz die Burger, und kauflewt, die sind gesessen in den Steten in Osterreich, ainer von dem anndern ze Wienn kauffen mug kaufschatz uber ain viertail ains Zennten, und nicht darunder. Es sey Parhant, Tscheter Pheffer, oder annder ding, die man verkauffet, mit der wag, mit der zal, oder mit der masse, und sullen dieselben kauflewt, dehain kauf haben, oder treiben, in der Stat ze Wienn, mit Gessten, die ausserhalb unserr Lannd sind gesessen. Auch setzen wir, daz dehain Gasstgeb mit dehainem Gast dehainer slacht kaufschatz kauffen oder verkauffen sullen. Wir wellen auch, daz dehain Burger durch leykauf noch durch dehainn posen list, mit dehaim Gast kauffen, noch verkauffen sulle, da den vorgenannten kauflewten, Ir recht mit zebrochen werde. Es sol auch dehain Gastgeb zu Wienn, in seinem haws gestatten dehains kauffs annders dann an disem brief vor beschaiden ist. Dartzue wellen wir auch, und ist unser satz und gebot, daz die fron wag zu Wienne, die dy vorgenannten kauflewt und kramer, mit allter gewonhait her bracht habent, auch furbas in Irer gwalt beleib, und In daran nyemant gwalt, oder ungemach sull tun und sullen auch Sy zu derselben wag ainen man setzen, den man wol fur ainn getrewn Biderben man gehaben und gehaissen muge an aller stat, der armen und Reichen bayde Gessten und Burgern, ze recht wege. Wer die vorgeschriben setz und gebot freveleich ubergeet, oder dawider tut, der ist uns gevallen ze puess in unser kamer zehen phunt phening, und dem Richter zu Wienn zway phunt (13r) phening Wienner munss, an alle widerred. Und das disew Recht und Setz ewikleich beleiben, daruber geben wir disen brief ze ainem offenn urkund versigelt mit unserm Insigl. Der brief ist geben zu Wienn, da von Kristes gepurd warn drewtzehenhunndert jar, und darnach in dem zwelfen jar an unnserr frawn tag, als Sy geborn ward. (1312 Sept. 08) 5.) WStLA-HA-Priv_45_13–Priv_45_15; f. 13r-14v. Herzog Albrechts III. vom 30. April 1375 (Urk. n° 853), Tomaschek, Rechte und Freiheiten I, 188-189, no 90. (13r) Wir Albrecht von gotes gnaden Hertzog zu Osterreich, ze Steir, ze Kernnden, und ze Krain, Herr auf der Wynndischen marich und ze Portenaw, Grave zu Habespurg, ze Tirol, ze Phiert, ze Kiburg, Marggrave zu Purgaw und Lanntgraf in Elsasse. Bekennen und tun kund offennlich mit dem brief, allen den, die In sehent, lesent oder hoerennt lesen, nu oder hinnach in kuenftigen zeiten. Daz fuer unns kamen unser getrewn lieben, der Burgermaister, der Rat und die Burger gemainc-leich, unnserr Stat zu Wienn, und zaigtten unns ain hanntvesst, die unsern Buergern, kramern, und kauflewten daselbs zu Wienn, loblicher gedechtnuss kunig Fridreich von Rom, weilennt unser vetter, da er dannoch Hertzog ist gewe-sen, uber Ir Recht und guten gewonhait geben hat, und die weilennt unser lieber herr, und vater Hertzog Albrecht, dem got gnad, mit seinem besunndern brief bestett hat, und baten unns vleissicleich, daz wir In dieselben Ir hanntvesst Recht, und guten gewonhait, auch vernewen, und bestetten geruch-ten, wann dieselben Recht, der Stat notdurft, und frumen weren, dieselben bestettung unsers egenannten vaters seli-gen, mitsambt unsers obgenannten vettern seligen hanntvesst, von wort, ze wort, hernach verschriben stet. (Folgt die Urkunde Albrecht's ddto. Wien 1348, 16. Januar, mit Einschluss jener Friedrich's ddto. Wien 1312, 8. September wörtlich inserirt. ---------------------------------------- 1348 I 16, Wien Herzog Albrecht II. transsumiert auf Bitten seiner Bürger, Kaufleute und Krämer zu Wien die Urkunde Herzog Friedrichs vom 8. September 1312 (no 53) und gestattet ausserdem, dass dieselben seine Bürger und Kaufleute sechs underchouffel bestellen, die erber und getreue biderb leut sein, die auf ir choufmanschaft gên und dhain anderr mêr und die gesten und purgern getreulichen dienen in den rechten als vorge-schrieben ist, und der iegleicher auf fumfzig phunt phenning wert hab oder einen Bürgen für den gleichen Betrag stellen kann. Quelle Regest: Quellen zur Geschichte der Stadt Wien, Bd. II/1, Nr. 318 (= Privil. Nr. 7) https://www.monasterium.net/mom/AT-WStLA/HAUrk/318%28_Privil_Nr_7%29/charter ------------------------------------------------------------- Von den kaufleuten und kramern hie zu Wienn. Wir Albrecht von gots gnaden herzog ze Osterreich, ze Steir, ze Kernden und ze Chrain etc. tuen kund offenlich mit dem brief, das für uns komen unser getreuen lieben purger, chaufleut und kramer zu Wienn und prachten für uns hantfest umb die recht, die in unser lieber herr und bruder chunig Fridrich selig von Rom geben hat, da er dannoch herzog gewesen ist, und baten uns, das wir in dieselben ir recht pestatten mit unsern briefen, als dieselb ir hantlest sagt, die von wort zu wort hernach geschriben stet. Folgt die Urkunde Herzog Friedrich's ddto. Wien 1312, 8. September.) Nu haben wir angesechen die treu und willig dienst, die die obgenanten unser purger, kaufleut und chramer zu Wienn allezeit getan habent und auch noch getuen mugen und sullen, und haben in dieselb ir hantfest und all ir recht, als sie benent sint, pestett und verneut, und bestatten sie auch mit disem brief mit allen artikeln und in aller weis, als vorgeschriben stet. Darzu setzen wir über die obgenantn artikeln durch der eegenanten unser purger, kaufleuten und kramer paider willen, und ist unser gepot und aufsatz, das dieselben purger und kaufleut mugen setzen sechs underkeufel , die erber und getreu und piderb leut sein, die auf ir chaufschatz gen und chain ander mer, und den gesten und purgern getreulichen dienn in den rechten, als vorgeschriben ist, und der iglicher auf fünfzig pfunt wert hab; und ob ir ainer der nicht gehaben (14r) mocht, Mag er ain Piderbenman fuer sich haben, der In vergwisset fuer fuenftzigk phunt pfening, der ist auch zene-men. Wer die vorgeschriben setz, und gebot frevelich uber-geet, oder dawider tuet, er sey Gast Burger oder underkeuffl oder wer er sey, und wie er genannt sey, der ist uns vervallen ze puesse in unser kamer zehen phunt pfening, und dem Richterr zu Wienn zway pfunt pfennig Wienner munss an alle widerred. Und das dise Recht und Setz also ewicleich stet, und unzebrochen beleiben, darueber geben wir disen brief zu ainem offenn urkund Besigelten mit unserm Insigl. der geben ist zu Wienn, an Mitichen vor sannd Agnesen tag, da man zalt von Cristes gepurde drewtzehenhunndert jar, darnach in dem achtundvierzigisten jare. (14r) Wann wir nu nach gutem, und zeitigem Rat und nach manigveltiger vorbetrachttunge, und bedechtnusse, die wir darueber mit unsern herren, mit unserm Rat, und mit anndern unsern getrewn gehebt haben, kuntlich, und aigenntlich beweiset seinn, das die egenannt unser Stat ze wienn, mit den vorgeschriben Rechten groslich aufnemen, und gepessert werden mag. Haben wir nach gemainem rat unnsern obgenannten Burgern, kramern, und kauflewten ze Wienn, durch Irer, und der Stat besunndern frumen, und durch gemaines nutz, und furdrung willen, die vorbeschaiden Ire Recht, und guten gewonhait und die vorgeschriben hanntvesst, mit allen den punten und artikeln, die darInn begriffen sind, vernewet, und bestettet, vernewen und bestetten Sy auch wissenntlich, mit furstlicher macht, und mit kraft dits briefs. also beschaidenleich daz die vorgeschriben Recht, und die hanntvesst, mitsambt unsers obgenanten vater seligen bestettung, und mit diser gegenwuertigen unserr vernewung, bey allen Iren krefften beleiben, und ewicleich, vest und unnverruckht gehalten sullent werden, an alle widerred, arglist, und gever. Darumb gepieten wir ernstleichen, bey unsern hulden, unserm Lanntmarschalh in Osterreich allen Lanntherrn, Rittern und Knechten, Burggraven, Richtern, Mauttern, Zollnern, und sunnderleich dem Burgermaister, dem Richtter, dem Rate, und den Burgern ze Wienn, welh die ye ze den zeiten sind, daz Sy die egenannten unser Burger, kramer, und kauflewt ze wienn bey den vorgeschriben Iren rechten und guten gewonhaiten, und bey der vorgenannten hanntvesst, und diser unser vernewung und bestettung vessticleichen hannthaben schermen und halten, und In daran dhain Inval, Irrung, noch hindernuss tuon, noch yemant gestatten ze tun, von wegen dhainer hanntvesst und brief, oder annderr gesetze, Rechten, oder gewonhaiten, newer, oder alter, von wem, oder wie die gemacht, oder aufgeworfen sein, die dy vorbeschaiden Recht und hanntvesst und dis unser vernewung, und bestettung in dhain weise bekrennkchen moechten, wann wir die abnemen, und vernichtten, mit disem briefe. Wer aber daruber wider die vorbeschaiden recht, hanntvesst, und bestettung tete, in dhain weg, der wiss sich darumb in unser ungnad vervallen sein, und darzu uns, in unser kamer, und dem Richtter der peen und des wanndels, die davor in unsers vaters seligen bestettung verschriben (14v) Stent, an alle gnad. Und durch das die vorgeschriben Recht gesetzt und hanntvesst vesst und unnverrukcht beleiben und stet gehalten werden ewiclich. Des ze urkund getzewgnuss und sicherhait geben wir disen briefe mit unserm grossen furstlichen anhanngunden Insigel versigelt, der geben ist ze wienn, an sannd Philips, und sannd Jacobs der zwelfpoten abent. Nach Kristes gepurde drewtzehenhunndert jar, darnach in dem funfundsibentzi-gisten jare. (1375 April 30) -------------------------------------------------- 6.) WStLA-HA-Priv_45_15–Priv_45_15; f. 14v-15r. Herzog Rudolfs IV. vom 12. April 1364 (Urk. n° 625), Tomaschek, Rechte und Freiheiten I, 156-157, no 66. 14v) Wir Rudolf der vierd von gots gnaden Ertzherzog zu Oesterreich, ze Steir, und ze Kernnden, Herr ze Krayn, auf der Wynndischen Marich, und ze Portenaw, Graf ze Habspurg,urg, ze Tyrol, ze Phiert, und ze Kiburg, Marggrave zu Burgaw, und Lanntgraf in Elsassen. Bekennen, und tun kund offennlich mit disem brief. Daz wir den erbern, und beschaiden, unnsern sunndern liebsten, und getrewn..dem Burgermaister und dem Rat unnserr Stat ze Wienn, durch Irer vleissigen bete willen, und auch durch nutz und fuerdrung willen, derselben unserr Stat ze Wienn, zu der wir vor anndern unsern Steten, besunnder begier, und lieb haben, die gnad getan haben, und tun auch. Daz alle geschefft, die daselbs ze Wienn vor unserm Rat und vor erbern lewten geschehent, ze rechtter zeit, oder die nach der Stat Recht ze Wienn, mit erbern lewten, oder mit versiegelten briefen, bewert, pracht, und bestett werdent, das ain yegleich man, oder weib, ze recht geschaffen mag fuerbaser stet, und unverrukcht, ewicleich beleiben sullen, an alle Irrung und Invelle. Und haben wir auch Sy von sunndern gnaden des vertroesst und vertroesten auch mit disem briefe, daz wir dieselben unser Burger, dabey halten wellen, vessticleichen, also daz wir das selber, maynen stet ze haben, und dawider nicht tun, noch annder yeman dawider tun sol, in dhain weg. Wer aber das yemant an unns mit bete keme, von derselben geschefft wegen, daz wir den nicht erhoeren wellen, sunder daz die geschefft ewicleich beleiben, als Sy geschaft sind, durch aufnemung willen unserr Stat, ze Wienn, als da vor geschriben stet. Auch haben wir In gelobt, mit unsern gnaden, das wir weder Ire kynder noch Ire frewnt, es sey man, oder weib, junkchfrawn, knaben, oder witiben, nymmer mit dhayner heyrat ueber Iren willen, ichte noetten wellen noch sullen, wann Sy die selber, nach Irem willen bestatten sullen. Geschech aber, daz wir Sy darumb in dhainen weg peten, und uns darinn versagt wuerde, daz wir denn das gnedicleich aufnemen sullen, und In darumb dhain ungnad nicht ertzaigen. Wir bestetten, und vestten In auch, mit disem brief alle Ire Recht, die in dem Rat, und in der Statschrann zu wienn geschehent, oder die mit frag, und mit urtail, da gevallent, daz die stet, und unzebrochen beleiben sullen, und das weder wir, noch annder yemannd, dawider tuon sullen noch wellen. Das alles bestetten wir In, mit unn-sern gnaden vesste ze haben, an alles geverde. unvertzigen Irer Recht, die Sy in anndern Iren hanntvessten habent, die auch bey Iren krefften beleiben sullen, nach sag derselben Irer brief und hanntvesste, ane alle geverde. Mit urkund dits briefs, versigelt mit unserm grossen fuerstliche Insigel. Der geben ist ze Wienne, (Priv_45_15 f.15r) an Freitag vor sannd Tyburcy, und sannd Valeriany tag. Nach Kristi gepurde drewtzehenhunndert iar, darnach in dem vierundsechtzigisten jare. Unnsers allters in dem funfundzwaintzigistem, und unsers gewalts in dem Sechsten jare. (1364 April 12) -------------------------------------------------- 7.) WStLA-HA-Priv_45_15–Priv_45_16; f. 15r-15v. Herzog Albrechts III. vom 13. December 1391 (Urk. n° 1224), Tomaschek, Rechte und Freiheiten I, 202-203, no 101 (15r) Wir Albrecht von gots gnaden Hertzog zu Oesterreich, ze Steir, ze Kernnden, und ze Krain, Grave ze Tirol etc. Beken-nen und tuen kund offennlich mit dem prief, wie das wir aller unnser getrewn unndertanen eere, frumen und nutz phlichtig seinn, genedicleich zetrachtten, So achtten wir daz wir doch vorder vleyss, und phlichtt, haben sullen, damit unser Stat zu Wienn in ordentlichem, und guten wesen, gehalten werde, wann die haupt unnsers fuerstentumbs zu Oesterreich, und auch unnser fuerstlich Sitz und niderlas ist, Sunnderleich auch, wann die erbern, unser sunnderlieben, die Burger gemainclich daselbs, mit allem vermuegen irs leibs, und guets, unsern vordern loeblicher gedechtnuss, und unns ganntze trew, und gehorsame beweist habent mit steten werichen untz auf die zeit, und auch hinfuer unns, und unnsern erben allzeit tuen werdent, und sullent, als wir Irer erberkait unzweifelleich getrawn, und wann unns dieselben unser Burger gemaincleichen, nu meniger zeit her, mit ainhelliger grosser klag fuergelegt habent, und auch wir selber mit warhait befunnden haben umb die auszueg, und sunndrungen, damit ettlich Ir mitburger, und auch suntleich, annder inwoner derselben unnserr Stat, die doch In, und mit der Stat gewerb und hanndel habent und gewin und nutz aufhebent, sich aber widersetzent, mitzeleiden, in der jerlichen unnserr Stewr, und auch anndern puerden, die unnserr egenannten Stat, stetleich aufligend sind, daz solhe sunndrunge, und widersetzen, wider gotleich gerechtikait, und gemaynen nutz ist, und auch unnser egenant Stat, in gar swer geltschuld bracht hat, und darzue auch hinfuer, unns, oder unnser erben, mitsampt In in merer und verderblich scheden bringen moechtt, davor got sey, davon solhem kumer kunfticleich ze verkomen, und gotleiche rechtikait hinfuer ze halten in unnserr egenannten Stat. So haben wir fuer unns, und all unnser erben, und nachkomen, Hertzogen und Hertzoginnen zu Osterreich nach guter vorbetrachtung, und Rate unnsers Rates, gesetzt, und setzen auch mit furstlicher macht wissenntlich, mit krafft dits gegenwurtigen briefs ewicleich, und unwiderruffflichen, zu halten, das alle die, dy mit derselben unnserr Stat, mit dhaynerlay hanndel, welherlay der sey, gewin, und nutz suchen, und aufheben, Sy haben freybrief, oder nicht, in unnsern Statstewrn, und anndern gewondlichen notdurften, daselbs, mitleidennd seinn nach dem, als In von Irer hab gepuere, ungeverleich, Ausgenomen doch unnserm Hofgesind, mit Irem erb, das wir darinne nemlich ausziehen. Doch mit solher beschaiden, ob yeman unnsers hofgesinds, mit dhaynerlay annder hab denn mit seinem erb kaufmanschaft, und gewerb trib, es wer mit wem vertuen, mit wechssel, oder wie solher hanndel und gewerb genannt wer, daz der davon auch mit(15v)leidend sey, als zimleich ist an gever. Davon gepieten wir vessticleich bey unnsern hulden allen und yeglichen Ingesessen und Inwonern unnserr egenannten Stat ze Wienn, gegenwurtigen und kunftigen, und wellen, daz Sy nu furbaser unnsern Burgern gemaincleich daselbs in der sach gehorsam und gevolgig sein, und mit In in Iren Stewrn und anndern gewondlichen notdurften, leiden, als oben begriffen ist, an alle widerrede. Wann wer des ungehorsam und wider were, der verfiel in unnser swer ungenad. Darzue emphelhen wir dem Burgermaister, und dem Rate, unnserr egenannten Stat, gegenwurtigen und kunftigen, und geben auch den vollen gwalt mit dem brief, daz Sy solh Ir Ingesessen und Inwoner, die in der obgeschriben gesetzte und ordnunge, ungehorsam, und widersessig wern, darumb anvallen, noetten, und auch pessern soverr, daz Sy darinne gehorsam werden, wann wir das ernnstleich maynen. Mit urchund dits briefs versigilten mit unnserm grossen fuerstlichen anhanngunden Insigl. Der geben ist ze wienn an sannd Lucein tag Nach Cristes gepurde, drewtzehenhunndert jar, darnach in dem ainsundnewntzigsten iar. 8.) WStLA-HA-Priv_45_16–Priv_45_16; f.15v-16r. Herzog Albrechts III. vom 29. September 1369 (Urk. n° 763), Tomaschek, Rechte und Freiheiten I, 176-177, no 81 (15v) Wir Albrecht von gots gnaden Hertzog zu Osterreich, ze Steir, ze Kernnden, und ze Krain, Herr auf der wynndischen marich, und ze Portenaw, Graf ze Habspurg, ze Tirol, ze Kiburgk und ze Phiert, Marggrave ze Burgaw, und Lanntgraf in Elsassen. Bekennen, und tuen kund offennleich mit diesem brief. daz fur unns kamen, unnser lieben getrewn, Niclas der Wurffel Burgermaister, und der Rat gemain unnserr Stat ze wienn und prachten unns fur, under anndern Stukchen, die In unnser lieber herr und vater seliger gedechtnusse verschriben hat, ain Stukch, damit Sy und die Stat ze Wienn derselb unnser vater besunnderleich hat begnadet der wart, das die Stat ze Wienn Ir wein desterpas verkaufen mugen, und damit wanndeln und tuen, als das von den allter herkomen ist, und paten unns vleissicleich, daz wir In dasselb stukch von unnsern furstlichen gnaden geruchten zu vernewen und zu bestetten. Daz haben wir getan, in der weis, als dasselb Stukch in des egenannten unnsers herren und vater brief, den wir gesehen und gehoert haben, von wort zu wort geschriben stet und als das auch hernach verschriben ist. Uber alle disew dingk so setzen wir das nyemant dhainen Unngrischen wein, oder Welhischen wein, oder froembden wein, an die ennde der Stat, das der purgkfrid haisset, oder in die Stat furn sol ze verkauffen, noch ze vertuen, und wo man In nynndert vindet in dem purgkfrid oder in der Stat, so sol annder puess nicht dartzue gehoren, dann das man In nyderslahe auf die erde. oder in das Spital geb. Welh Ritterr, oder die dy an dem Rat sind, oder annder yemant unngerisch wein, oder welhisch wein, oder froemd wein, in den purgkfrid oder in die Stat mit wissen, oder mit willen, lassent, oder erlaubent, nyder ze legen durch gunst oder durch myet, oder ob In der Richtter nymbt, oder annder yemannt und In zu Iren nutzen schaffen, so geb unns der Richtter oder wer (16r) es tut dreissig phunt, und der Stat dreissig phunt alles Wienner phening. Doch von sunndern gnaden, so erlauben wir ainem erbern Mann, der sein wert ist, ein Tafernitz nur zu vier uren, und nicht mer, in seinem haws selb ze trinkchen, oder ze vereeren, und nicht umb phening ze geben, und daz das dannoch geschech mit der Burger in dem Rat willen. Nu haben wir angesehen die diennst, dir uns dieselb unnser Stat offt und dikch erzaigtt, und getan hat, und der wir uns zu aller zeit hintz in versehen, und auch die gnad, und begier, die der egenant unnser vater, und all annder unnser vordern hintz In gehabt habent, und haben den egenannten Burgern dasselb stukch, als es von wort ze wort, da oben geschriben stet, fuer unns, und fuer unnsern lieben bruder Hertzog Lewpolten vernewet, und bestett, vernewen, und bestetten auch. Davon gebieten wir ernnstleich allen unnsern Lanntherren Ritten und Knechten, Burggraven, Richttern, und Mauttern, und allen anndern unnsern Ambtlewten und unndertanen, den diser brief gezaigt wirdet, und wellen, daz Sy dieselben unnser Burger bey dem vorgenannten Stukch beleiben lassen, und dawider nicht tuen, in dhainem weg. Wer aber dawider tet, das wer genntzleich wider unns, und wolten auch wir denselben darumb swerleich pessern. Mit urkund dits briefs Besigelten mit unserm anhanngundem Insigl. Der brief ist geben zu Wienn an sannd Michels tag. Nach Cristes geburde drewtzehenhunndert jar darnach in dem Newnundsechtzigistem jare.------------------------ 9.) WStLA-HA-Priv_45_16–Priv_45_19; f. 16r-18v. König Albrechts II. vom 4. Juli 1439 (Urk. n° 2705), Tomaschek, Rechte und Freiheiten II, 43-45, no 137 aus dem Eisenbuche. (16r) Wir Albrecht von gotes gnaden Romischer kunig zu allenntzeiten merer des Reichs, ze Hunngern, ze Behem, Dalmacien, Croacien etc. kunig, und hertzog ze Osterreich etc. Bekennen und tun kund offennlich mit dem brief. wiewol unnserr kuniclichen Maiestat wirdikait, darIn unns der almechtig got allain von seiner guet und nicht umb unsers verdienen willen, gerucht hat zu setzen stete, und sorgliche emptzikait hat, und all unnser synne und gemuete, tag, und nacht treibet, monet, und betwinnget, daz wir pilleich, und vleissicleich, umb gemainen nutz, aller krisstenhait arbaitten, und den nach unnserm pessten vermuegen ueben, treiben und fuerdern sullen. Yedoch so ist unnser hertz, mer, und hitzicleicher darinn entzuendet, was unserm wirdigen furstentumb Oesterreich, von dannen unnser ausganng ist, unserr Stat zu Wienn, und gemaincleich aller lanntschaft in Oesterreich zu nutz und frumen kommen sol und mag, und darumb so haben wir mit guter vorbetrachttung bedacht, daz die lewt ettweofft, als Sy durch Irer hanndlung willen auf Schiffung ueber die Tunaw hin, oder her varen wellent, von ungewiter oder annderr Irrung willen, vast gesawmet werden, und sich auch ettwenn durch Irer narung geschefft, und hanndlung willen, in ungewittern und hertten zeiten, in guter hoffnung auf das wasser erhebent, und also das pilleich zu hertzen geen sol und zu erparmen ist, mit leib, und mit gut verderbent. Dadurch wir nu fuer unns genomen haben, wie das am fuegsamisten mug gewenndet, und gemainer nutz Lannd, und Lewt furgezogen werden, und haben, von der, und annderr merkchlichen sachen wegen, die uns habent (16v) bewegen nach zeitigem Rat den erbern weisen unnsern lieben getrewn. unnsern Burgern zu Wienn in sunnderm getrawen, so wir zu In haben, empholhen und mit In bestellet, prugken, alsvil der ye zu zeiten durft sein wirdet von Wienn auf unnsern grunnten, ueber all Tuonaw, untz an die enhalbigen gestatt auf unnser und ze kossten und darlegen ze pawen, und ze machen, ueber die yederman in der mass, als hienach begriffen ist, gereiten, gefarn, geen, getreiben und tragen mueg, wenn, und wie das den lewten fugsam ist ungeverleich. Doch so sol von Rechtens wegen, nyemannds phlichtig, noch gepunden sein ueber die prugken ze hanndeln, oder ze wanndeln, dann allain mit seinem guetlichen willen. Wann es sol, in yedes menschen wal und willkuer steen, ob er an den gewondlichen urfarn, die von allter her gewesen, und noch sind, neben den prugken, underhalb oder oberhalb, auf schiffung uberfarn, oder ueber die prugken in obgeschribner mass reiten, geen oder farn welle, an alles geverde. Und wann wir aigentlich merkchen, daz die prugken, lannden, und lewten, Reichen, und armen, grossen nutz unnd fuerdrung bringen, und hinengegen gross kossten, und darlegen, auf das gepaw und pessrunng, abtragen, antragen, verwesung, und bewarung derselben prugken, auch auf weg pessern, zwischen den prugken, so man stetleich daran haben und tun sol, und mus, geen wirdet, damit die lewt, und Ir gut, die ueber die prugken hanndelnt versorgt seinn. Davon so setzen wir wolbedechtleich von Romischer kunigleicher macht, und sunnderleich als herr und lanndesfurst in Oesterreich und machen die nachgeschriben ordnung, damit yeder mensch, er sey geistleich, oder weltleich, edel oder unedl, in welhem stannd er sey, nyemand ausgezogen, noch hindangesatzt, der ueber die prugken hanndelt, ain wissen hab, was er hin oder her zu pruckmiet geben sull. Von erst, wann ain gevasster swerer auslenndischer wagen ueber die prugken varn wil, hin, oder her, der sol alveg von yedem haupt, Ros oder Ochssen, alsvil der in dem wagen geent, Syben wiennar phening zu prugkmiet geben. Ist er aber ain Inlenndischer gevasster wagen, so sol er von yedem haupt, als davor berurt ist, funf phening zu prugkmiet geben. Item von den Ieren wegen, Sy seinn inlenndisch oder auslenndisch, hin, oder herueber die prugken, so sol man von yedem haupt, Ros, oder Ochssen zwen phening geben, und desgleichen sol man von Garren von yedem haupt zwen phening geben. Item ain yeder reitunder, und ain yedes ledigs phert sullen zwen phening geben. Item ain Geunder mensch sol ainn phening geben. Item von Ochssen oder kuen, die man ueber die prugken treibt, hin, oder her, sol man von yedem haupt zwen phening geben. Item von klainem viech, als kelber, swein, kastrawn, Schof, Gaiss, die man uebertreibt, sol man alveg von vier haupten ainen phening geben. Item wenn ain junkchfrauenpraut hin oder her über die prucken gefurt wirt, die sol von ir.x-r person geben zwelif phenning; aber ain praut, die ain witib ist gewesen, sol von iriur person geben vier und zwainzig phenning; geschieht aber, daz ain junkchfrawenprawt, hin, oder her rueber die prugken, gefuert wir, die sol von Irer person geben zwelf phening, aber ain prawt, die ain witib ist gewesen, sol von Irer person geben vierundzwaintzig phening. Geschiecht aber das ain junkchfrawprawt oder witibenprawt, von armut wegen, hin oder her ueber die prugken geet, die sol nichts (17r) phlichtig sein ze geben, dann zwain Prugkhuettern yedem ain krennerl umb ainen helbling. Item die prugk zunagst der Stat in den werd, sol allen lewten, die daruber geent, varend oder reitent, frey sein, ausgenomen der lewt, die enhalb des armes in dem werd wonent, die sullen jerleich zu yeder Quottember darumb, daz Sy bey tag und bey nacht umb Ir narung an Irrung ueber die prugk in die Stat hanndelnt, von yedem haws, im werd, vier phening zu prugkmiet geben. Item wer ros oder ander viech, grosses oder klaines, ueber dieselb prugk, in den werd auf die wayd treibt, und nicht verrer, der sol von der stat hinueber alveg von vier haupten grosses viechs ainen phening, und von zehen haupten klaines viechs auch ainen phening geben, und herueber nichts. trib man aber solh viech verrer ueber anndern prugken, so sol man prugkmiet davon geben in solher beschaidenhait, als oben an dem brief von grossen, und klainem viech berurt ist. Wer aber, das ain Burger ain kue, oder zwo in seinem haus hiet, zu seiner narung, wie oft er die in den werd treibt, der sol davon, zu prugkmiet, nichts phlichtig sein, und was furbaser, zu den egenanten prugken zu prugkmiet ains yeden jars kunfticlich gevelt, davon sullen wir und unser Burger daselbs ze Wienn die benannten prugken, und weg pessern, und versorgen, und was der prugkmiet ueber solh darlegen uberbeleibt, derselb tail sol unns halber gevallen, und der annder tail sol gevallen zu unnserr egenannten Stat, und den Burgern zu Wienn, furbaser ewicleich dabey zu beleiben, an all unser, und unnserr erben, und Nachkomen und meniclichs widersprechen und hindernuss ungeverlich. Wan wir Sy durch der getrewn und steten dienst willen, die Sy unnsern vorvordern den fursten ze Osterreich seliger gedechtnuss, und unns allzeit williclich habent beweiset, und hinfur tun sullen und mugen, damit begnadt, und In den übergegeben haben, wenn und wieofft auch notdurft wirt, amptlewt zu den prugken ze setzen, darzu sullen wir ainen geben, und unser Burger zu Wienn auch ainn, die dann solh prugkmiet Innemen und alle notdurft davon ausrichten, die sich dann zu den prugken notdurfticlich purn wirt an geverde. Wir setzen auch, und wellen, ob sich fugtte, das Mautthafft gut, welherlay das wer, an die prugken pracht wurd, das sust an unser Mauttstat zu Stadlaw, oder an annder unser Mauttstet enhalb oder hiedishalb der Tunaw komen solte, daz wir unsern anwelten bey der prugk, den wir das emphelhen, all solh mewt von dem vorgenannten guot volliclich geb und ausrichtt, als man der zu Stadlaw und an anndern unsern Mauttsteten verphlichtig gewesen, und ob yemand des widersein, oder solh guot an den prugken nicht volliclich, und aigentlich, ansagtte, so sullen sich unser anwelt bey den prugken, an verziehen, alles solhs guots, darauf Sy komen mugen, als vervallens guts underwynnden, und das nemen, und halten zu unnsern hannden, dawider unser Burger zu Wienn, noch yemannds annders, nicht sein, oder tun sullen, noch des nyemannds ze tun gestatten ungeverlich. Davon gebieten wir vessticleich und ernstlich allen unnsern und des heiling Reichs undertanen, Geistlichen, und weltlichen, in welhen wirden, stennden, oder wesen, die seinn, daz Sy wider solh unser satzung, und ordnung, nicht tun, noch ye(17v)manden zetun gestatten, wan wer dawider tete, und mit unnsern Anwelten und Prugkhuettern mutwillen treiben wolt, den wolten wir darumb swerlich schaffen ze pessern, und solten In auch unser Lantmarschalh in Oesterreich oder unnser Burger zu Wienn, wo man In ankomen moechtt, aufheben, und halten untz an uns. Und das dise sach furbaser also stet und unverkert beleihe, darumb geben wir fur unns, und unser erben und nachkomen den egenannten unnsern Burgern zu Wienn den brief zu ainem ewigen urkunde. versigelten mit unnserm Insigil, daz Wir in unnserm fuerstentumb Oesterreich geprauchen. (17v) Der geben ist an sannd Ulreichstag des Heiling Peichtinger. Nach Kristi gepurd viertzehenhundert jar und darnach in dem Newnunnddreissigisten jar. Unnsers Reich im anndern Jar. (1439 Juli 04) Nu habent unns, die vorgenannten Burgermaister und Rat diemuticleich gebeten, das wir In die vorgeschriben Ir hanntvesst, brief, freihait, gab, gnad, Recht, Satzung, und gebot, darInne begriffen, von unnserr kayserlichen gutikait, zu bestetten, vernewen und bewern, gnediclich geruchtten, und wan die Stet an gerechtikait nicht mugen geregiert werden, und solh hanndlung in geschrift begriffen, der gedechtnuss dest mynner entweyhen, so dann all Satzung und Ordnung, der Rechten von kayserlichem gwalt entspringen, kraft und sterkchung nemen, und geburlich ist, daz Wir als erblicher Herr der Stat zu Wienn der vorgenannten unnser Burger, eer, nutz und aufnemen gnedicleich betrachtten und furnemen sullen, auch wir und unser Ret dieselben Ir freihait, Satzung, Ordnung und gebot besichtt und erfunden haben, daz die der gerechtikait nicht widerwertig seinn. Also haben wir angesehen, solhen loblichen guten willen, so die obgenannten unnser vordern gehabt, und wir auch haben zu der vorgenannten unnserr stat Wienn als Haubtstat in Osterreich, und unserm fuerstlichen Sitz, und Niderlas fur all annder Stet in unnsern Lannden, und die steten getrewn dienst, gehorsam und beistannd, so Ir vordern, und Sy unnsern vordern, Fuersten von Osterreich, und unns enther emsicleich getan habent, und unns, unnsern erben und Nachkomen, hinfur wol getun mugen und sullen. Und haben in darumb wolbedechtlich mit guter vorbetrachtung und rechtter wissen nach unnserr Ret Rat von Romischer kayserlicher macht, und als Erblicher Regierunder Herr und Lanndesfuerst in Osterreich für unns, und all unser erben und nachkomen Hertzogen daselbs in Osterreich die vorgeschriben Ir hanntvesst und brief mit allen Artikeln, Rechten, Satzungen, Ordnungen, Freihayten, Gaben, Stukchen, Punten und geboten, als die darInn begriffen sind, Auch all annder unnserr vordern brief, und Ir gerechtikait, wie Sy die mit loblicher gwonhait und gebrauch, von allter herbracht, und genossen habent, nichts darInne ausgeschaiden, Sunnder alles Inbeslossen, gnediclich vernewt, Bestett, bewert, besterkcht und von Newem gegeben und geben wissenntlich in kraft des briefs. Maynen, Setzen und wellen, daz die vorgenannten unser Burger zu Wienn, Ir erben und Nachkomen, die nu also in obgeschribner mass, furbaser in kunftigen ewigen zeiten, Nutzen Nyessen gebrauchen, und sich der halten sullen und mugen, von allermenicleich ungehindert angever. Als auch der vorgenannt Albrecht, Graf zu Habspurg und (18r) von Kiburg, Lanntgraf in Ellsass in seinem brief vor auch bestymbt den Burgern zu Wienn umb die Niderleg daselbs gegeben under anndern artikeln gesetzt hat, das ain yeder kaufman, der mit seinem gut in die Niderleg gen Wienn kumbt, seinn kauffschatz allen lewten, Burgern und Gessten, von wann Sy seinn, zu kauffen geben mag, denselben Satz nachmallen kunig Fridreich, Roemischer kunig, dietzeit er Hertzog zu Oesterreich was, verwanndelt, gesetzt, und verpoten hat, das Gast mit Gast in der Stat zu Wienn nicht hanndeln sol. Setzen und wellen wir, daz desselben kunig Fridreichs Satz bey krefften, und unverwanndelt beleiben sol, als es davor, in seiner Hanntvesst geschriben steet. Sunnder haben wir auch den vorgenannten unnsern Burgern von Irer obgemelten diennst wegen, und von sunndern gnaden gegeben, und geben wissentlich in kraft des briefs, unser Maut zu Stadlaw mit allen Rennten, Nutzen, gerechtikaiten, und zugehorungen, damit die, zu der obgenannten unnserr vordern, und unnsern hannden gehanndelt und gevechssent ist worden, also daz die bestimbten unser Burger, und Ir Nachkomen, dieselben Mautt nu hinfur ewicleich behalten, Innehaben, mit Irn Ambtlewten besetzen, und zu Irem und der Stat nutz, und sunder der Stat notdurfft und pew, davon ausrichten und pessern sullen, und mugen, an all unser, unnserr erben und Nachkomen, Hertzogen zu Oesterreich und unnserr Ambtlewt Irrung und hindernuss. Doch vorbehalten die zwayundviertzig phunt phening, die den Ersamen geistlichen unnsern lieben, andechtigen..dem Brobst und Convennt zu sannd Dorothee hie zu Wienn, auf unnserm gerichtt hie verschriben seinn, die Sy nu hinfur jerleich den bemelten zu sannd Dorothee von der berurten Mautt ausrichten sullen. Dieselben Summ phening Sy auch mit vier hunndert phunt phening ablosen mugen, nach lautt Irs briefs, so sie darumb habent. Wir haben auch den vorgenannten unnsern Burgern die gnad getan, und vergunnet, daz Sy nu hinfur in unnserr Stat daselbs Getraydkessten, und Melgrub, alsvil Sy der beduerfen, pawn, und machen, Getrayd, Mel und annder akcher speis darein, und daraws kauffen sullen und mugen, ob ain tewrung auskem, daz denn die Pekchen, Melbler und Grewssler, in guter Ordnung gehalten werden, und Arm und Reich, dester pessern kauf fynden mugen, und was Sy derselben kessten, und Melgrub geniessen mugen ungeverlich, das sullen Sy, und Ir Nachkomen zu gemainem Nutz der Stat gebrauchen, behalten und anlegen, auch an alle Irrung, an geverde. Davon gebieten wir den Edeln unnsern lieben getrewn, unserm lanntmarschalh in Osterreich, unnsern Reten, Grafen, Freyen, Herren, Rittern, und Knechtten, Ambtlewten unsers furstentumbs Oesterreich, und allen anndern unsern undertanen, gegenwurtigen und kunftigen, wie Sy genannt seinn, oder werden ernstleich und wellen, daz Sy die vorgenannten unnser Burger, Ir erben und Nachkomen bey der vorgeschriben unnserr Bestettung Gab und Iren freihaiten, Rechten, gerechtikaiten, wirden, Eern, wirdikaiten und gewonhaiten genntzleich beleiben lassen und In daran dhaynerlay Irrung Ingriff noch hindernuss nicht tun, noch yemanden zetun gestatten, in dhain weis. Sunnder Sy dabei Hannthaben (18v) beschirmen und beleiben lassen. Welh aber die wern, die frevelich dawider teten in ainem oder menigern Stukchen, das wissentlich gemachtt wurde, die wern zu peen verfallen Hunndert Markch lautters goldes, halb in unser, und in unnserr erben furstlich kamer in Osterreich und halb den egenannten unnsern Burgern in Ir Statkamer ynner der nagsten vier wochen, nach dem uberfar auszerichtten an all auszug ungeverlich. Doch unnsern Reten in Ire Speis, der Sy in Ire Hewser in die egenannt unser Stat zu Wienn, notdurftig seinn zefuren, unvergriffen in dem Rechten, als von allter ist herkomen. Und des zu urkund, geben wir In disen brief, und Register von Pergamen mit ainer Prawnn Seydenn Snur durchzogen, und unnserr kayserlichen Mayestat anhanngunden guldeinn Bull. Geben zu Wienn, an Sambstag nach sannd Ulreichs tag des heiling Peichtinger. Nach Kristi gepurde viertzehenhunndert jar und darnach in dem Sechtzigisten jar. Unnsers kaysertumbs im Newnten. Unserr Reich des Romischen im ainsundzwainzigisten, und des Hunngrischen im anndern jarenn. Nos Fridecricus prelibatus prescriptum recognoscimus, profitemur et aprobamus.
Source Fulltext: Peter Peusquens; siehe auch: Tomaschek, Rechte und Freiheiten I u. II, an allen angegebenen Orten
Original dating clause: Geben zu Wienn an sambstag nach sand Ulreichs tag, des heiling peichtinger, nach Kristi gepurde 1400 jar und darnach in dem 60. jar, unsers kaisertumbs im 9., unserr reich, des Romischen im 21. und des Hungrischen im andern jaren.
Editions:
- Tomaschek, Rechte und Freiheiten 2, S. 94-96, n° 160.
Places
- Wien
Wiener Stadt- und Landesarchiv, Hauptarchiv - Urkunden (1177 -1526) 3955 (= Privil. Nr. 45), in: Monasterium.net, URL </mom/AT-WStLA/HAUrk/3955%28_Privil_Nr_45%29/charter>, accessed at 2024-12-22+01:00
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