Charter: Hauptarchiv - Urkunden (1177 -1526) 46
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1306 XI 16
Margaret di Praeuz/zz/zline, hern Otten tohter an dem Marcht, gibt in Gegenwart ihres Bruders hern Greiffen, ihrer Vettern hern Chunrates, des hu/obmaister, und hern Ulreiches bei den Minnorn prudern und ihres Oheims Ortolfes, des statschreiber, ihren letzten Willen kund. Sie schafft: 1. ihren beiden Töchtern eine Gült von 6 lb dn. zu Tulln auf Lebenszeit, mit Vorbehalt des Heimfalles an die nächsten Erben der Erblasserin;
2. den Nonnen zu S. Laurenz auf dem Fleischmarkt
a) eine Gült von 3 lb dn., wovon sie 1 lb zur Erhaltung eines ewigen Lichtes dacz den Predigern in der S. Maria Magdalena-Kapelle und 2 lb zu einem Male für die Prediger an dem Jahrtage der Erblasserin verwenden sollen;
b) ihren Hof in der Hierz/zpeunt mit den zugekauften Aeckern und das Gärtchen in derselben Strasse unter der Bedingung, dass sie ihres Schreibers U/ollines Tochter Chunelein in das Kloster als Nonne aufnehmen;
3. dem Bürgerspitale zu einem Seelgeräte 3 lb dn. Geldes und den von ihr um ihr fahrendes Gut angekauften Ramhof;
4. hinz sand Stephan zu dem chore 10 lb dn.;
5. zu Unserer Frau auf der Stetten ½ lb dn. Geldes;
6. den Nonnen bei S. Niklas 2 lb dn. Geldes;
7. den Siechen bei S. Job zdem Chlag-paum 1 lb dn. Geldes;
8. zu S. Clara an zwelf ein halbes lb dn. geltes;
9. der Schreiberzeche 1 lb dn. Geldes;
10. dem Sohne ihrer Dienerin Geisel die von ihr zu Lehen besessene Gült ze Neundorf;
11. ihrem Bruder, hern Greiffen, 12 sh. dn. gult auf dem Hofe ze Simaening;
12. alles andere Gut, es sei Erbe oder Eigen, ihren Kindern;
13. ebenso ihr Wohnhaus, von dem sie aber den Augustinern 10 lb dn. und den Minderbrüdern 10 lb dn. geben sollen;
14. von ihrem fahrenden Gut schafft sie:
a) Katherein, des Paeuschleins tohter, 20 lb dn.;
b) Chunraten, ihrem Schaffer, 6 lb dn.;
c) V/oIlinen dem Hurren 2 lb dn.;
d) Paulen dem Chunigesperger 2 lb dn. und ane sehzich sehs phunt, die sie ihm schuldet;
e) Margreten von Tuln 2 lb dn.;
f) Margreten der Langen 2 lb dn.
Das andere fahrende Gut, es sei Wein oder Getreide, schafft sie ihrem Bruder hern Greiffen und ihren Vettern hern Chunraten, dem hubmaister, und hern Ulreichen pei den Minnorn prudern, die sie zu Vollziehern ihres Geschäftes bestimmt.
Source Regest:
Quellen zur Geschichte der Stadt Wien, Bd. II/1, Nr. 46
Quellen zur Geschichte der Stadt Wien, Bd. II/1, Nr. 46
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Wiener Stadt- und Landesarchiv
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Fünf anhangende Siegel: 1. der Ausstellerin, ungefärbt, achteckig, 2. ihres Bruders, ungefärbt, rund, 3. Konrads am Haarmarkt, roth u. K., rund, 4. Ulrichs bei den Minderbrüdern, ungefärbt, dreieckig, beschädigt, 5. des Notars Ortolf, roth u. K., rund.Wegen Raummangels ist die Ankündigung der Siegel weggelassen.
- notes extra sigillum:
- Dorsual: Ain gescheftbr(ief) der Prewslin datum am mitichen tach S. martens tag a° 1306
ICh Margaret di Praeuzzlinne, hern Otten Tohter an dem Marcht, vergih an disem prief, und tuon chunt allen den di disen prief lesent, oder horent lesen, di nu lebent, und hernach chumftich sint. Daz Ich an meinen lesten zeiten, do Ich ez wol geruon mohte, und Ich bei guoter beschaidenhait was, mein geschaeft also geschaft han, zegegenwrt mines pruoder hern Greiffen, und meiner vetern, hern Chunrates des huobmaister und hern Ulriches bei den minnorn prudern, und meines Oehaimes Ortolfes des Statschreiber. Ich han geschafft des Ersten meinen Toehtern baiden hintz Tuln sehs phunt geltes, daz man in alle jar da von zestaten thoin, und swanne si danne niht ensint, so schol die saelbe gult Erben an mein naehst Erben. Ich schaffe ouch durch meiner sele willen den Nunnen ze sand Lavrentzen an dem fleschmarcht dreu phunt geltes, daz si von ainem phunt ein Ewiges lieht haben datz den predigern in sand Marien Magdalen Chappellen, do Ich inne stunt, und ewichleich an meinem Jartag den predigern ein mal geben von zwain phunten. Ouch schaffe Ich den saelben vrowen meinen Hofe in der Hierzpeunt mit den Eckern di Ich darzuo gechauf-fet han, und mit allem dem daz in dem Hofe ist. Und daz Gertel in der saelben Strazze. Und also, daz si Uollines Tohter Chunelein mines Schreibers in ir Chloster enphahen schulen zuo einer Nunnen, schon un erleich. Di weil si des niht entuont, so schol man seu des vor-genanten hofes niht gewaltich machen. Ich schaffe dem purgerspitol dreu phunt Geltes, und meinen Ramhofe, den ich gechauffet han umbe mein varundguot, daz mir da von werde ein Selegeraet getan, nach rat der vorgenanten meiner freunt, alz iz seu aller beste dunch. Ich schaffe hintz sand Stephan zuo dem Chore, zehen phunt phenning. Hintz unser Vrowen auf der Stetten Ein halbes phunt Geltes. Ouch schaffe ich den Nunnen hintz sand Nyclas, zwai phunt Geltes. Den Siechen hintz sand Job zdem Chlagpaum, Ein phunt geltes. Hintz sand Chlaren, an zwelf ein Halbes phunt Geltes. In der Schreiber zeche, ein phunt Geltes. Di Gult ze Neundorf di mein lehen ist, di schaffe ich Geiseln sun meiner dienerinne. Ich schaffe ouch minem pruoder hern Greiffen zwelf schilling Gult, auf dem hofe ze Symaening. Daz ander Guot alles, ez sei Erbe oder aigen schaffe ich minen chinden. Mein haus da Ich inne bin, schaffe ich minen chinden paiden, daz si da von geben den Augustinern zehen phunt, und den minnorn prudern zehen phunt. Ich schaffe von minem varundem guot Katherein des Paeuschleins Tohter zwaintzich phunt phenning. Chunraten minem schaffer sehs phunt. Uollinen dem hurren zwai phunt. Paulen dem Chuniges-purger zwai phunt, und ane sehzich sehs phunt, di ich im gelten scholt. Margreten von Tuln zwai phunt. Margreten der Langen zwai phunt. Daz ander varund guot allessampt, tz sei wein oder Getraid, schaffe ich minem pruoder hern Greiffen, und minen vetern paiden, hern Chunraten dem huobmaister und hern Ulrichen pei den minnorn pruodern, daz si mich da von zder Erde bestatten, und daz ander geben, durch miner Sele willen, als si mir des schuldich sint. Ditz geschaefft han Ich getan, da von Christes Gepurt waren ergangen dreutzehen hundert Jar, darnach in dem sehsten Jar. Des nehsten mitichen nach sand Martines Tach.
Source Fulltext: Peter Peusquens
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Stiftung zum Chor von St. StephanStiftung an die SchreiberzecheOriginal dating clause: Ditz geschaeft han ich getan, da von Christes gepurte waren ergangen dreuzehen hundert jar darnach in dem sehsten jar, des nehsten mitichen nach sand Martines tach.
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- General:
- Stiftung zum Chor von St. Stephan
- Stiftung an die Schreiberzeche
Wiener Stadt- und Landesarchiv, Hauptarchiv - Urkunden (1177 -1526) 46, in: Monasterium.net, URL </mom/AT-WStLA/HAUrk/46/charter>, accessed at 2024-12-22+01:00
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