Kaiser Friedrich III. an den Bürgermeister, Richter und Rath zu Wien. Ihre Klage, dass ihnen durch den Krieg mit dem Könige von Ungarn alle Strassen verlegt seien, und ihre Bitte, dafür zu sorgen, dass der Streit gütlich beigelegt, und wenn dies nicht möglich wäre, ihnen mit Kriegsvolk, Mehl und anderer Speise zu Hilfe gekommen werde, die kaiserlichen Dienstleute in Wien mit Geld versehen werden, habe er zur Kenntniss genommen. Er empfinde treues Mitleid mit ihnen und habe alles zur Herstellung des Friedens gethan, jedoch trotz weitgehender Nachgiebigkeit bei dem Gegner kein Entgegenkommen gefunden. Nun bemühe sich noch der päpstliche Legat für einen Ausgleich. Er fordert sie zum Ausharren auf und theilt ihnen mit, dass er sich um Geld und Leute bewerbe, um ihnen Hilfe zu leisten, und dass er unter Einem an den Grafen Haug von Werdenberg schreibe, dieser möge bei graf Wilhalmen von Tierstain vleis haben, ob ihnen von der Neunstat mell und ander speis möcht zubracht werden. Zum Schlusse verspricht er ihnen Ersatz des Schadens und der Auslagen, die ihnen aus ihrer Treue gegen ihn erwachsen sollten.