Virgili Schrutauer, anwalt in der stat rat zu Wienn, und Hanns Heml, burgermaister daselbs, beurkunden die von ihnen in dem Streite zwischen Wolfgang Peurbegk, mitburger daselbs, und Annen, seiner hausfraun, die vormalen Merten Dienner, den tuchscherer, auch elichen gehabt hat, einerseits, Appolonien, Erhartten Weiss hausfraun, der vorgenanten Annen muter, anderseits gefällten Schiedspruch. Das Haus, gelegen am egkh, do man in das Schiltergessl get, gegen den Langen Tuchlaubn über zunagst Bertlmes Gundram, des tuchscherer, haus, darum Appolonia und ihre Tochter nucz und gwer steen, soll der Mutter allein gehören. Diese soll aber ihrem Eidame gestatten, den Wein, den er im eigenen Hause nicht unterbringen kann, in den Keller dieses Hauses zu legen. Für das auf dem Hause haftende Burgrecht sollen Peurbeck und seine Frau der Mutter bis zu den nächsten Mittfasten (März 21) 25 lb dn. entrichten. Die vier vessl weiss und ain rots heurigs weins sollen ausgeschenkt werden und jeder Partei eine Hälfte des Ertrages zufallen. Appolonia soll ferner neun leere Fässer und aus dem Silbergeschirr das klain kophl, den grossen Silberbecher, 12 silberne beschlagene Löffel, die Tochter den grossen koph, die kleinen und Silbergürtel erhalten. Wer den Spruch nicht hält, soll dem Kaiser 32 guldein Ungrisch, der St. Stephanskirche 10 lb dn., dem Stadtrichter 5 lb dn. zu peen verfallen sein.