Charter: Hauptarchiv - Urkunden (1177 -1526) 529 (= Privil. Nr. 10)
Signature: 529 (= Privil. Nr. 10)
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1359 III 21, Wien
Herzog Rudolf IV. ordnet anstatt der Münze, auf die er für dieses Jahr verzichtet, die Einhebung eines Ungeldes, und zwar des zehnten Pfennings von allem Gelde, das bei dem Ausschanke von Wein, Meth oder Bier abfällt, an und erlässt genaue Vorschriften über die in Folge davon nöthig gewordene Aenderung der Masse.Source Regest:
Quellen zur Geschichte der Stadt Wien, Bd. II/1, Nr. 529 (= Privil. Nr. 10)
Quellen zur Geschichte der Stadt Wien, Bd. II/1, Nr. 529 (= Privil. Nr. 10)
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Wiener Stadt- und Landesarchiv
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Zwei anhangende Siegel: 1. fehlt, 2. grün u. Sch., 3. roth u. Sch., 4. fehlt.Besiegelt mit den Siegeln: 1. des Herzogs, 2. des Grafen
- notes extra sigillum:
- Dorsual: Unngelts brief von hertzog Rudolffen ubers lanndt Osterreich undter und ober der Ennsz, des datum phintz tags vor unser frawen verkuondungtag Anno 1359 21ten Martii K. 1. Rudolphus 4. et Fratrum noe. N° 2.
Wir Ruodolf von gots gnaden Hertzog ze Oesterreich, ze Steyr, und ze Kernden, Tuon kunt, das wir mit allen gaistlichen, und weltlichen Fursten, Prelaten und Pharrern, Lantherren, Rittern, und Knechten, und mit allen andern unsern getrewen gemainlich, in unserm Lande ze Oesterreich, uberainkomen sein, daz wir, ditz gegenwurtig neun und funfzigst jar, si uberheben wellen, unsrer munzze, und an derselben munzze stat, sullent si uns, in allen irn stetten, merkten, und doerffern, hoefen, lehenn, weilern, und gerichten, grozzen, und klainen, wa die gelegen, und wie si genant sint, von allen irn, und der irn gasthausern, Tabernen, und Leutheusern, oder wa man vailen wein, met, oder pier, zu dem zaphen schenket, in allem dem Lande ze Oesterreich, under der Ens, und ob der Ens, als weit und als verre, als unser muzze von Wienn, von recht gen sol, geben, und gevallen lazzen, ze ungelt, richtekleich, an alle irrung, mit guoten trewen, ungeverlich, den zehenten phenning, alles des gelts, so gevallet, oder gevallen mag, von allem dem wein, met, oder pier, so in dem egenanten unserm Lande verschenket wirt, dhains wegs, oder verkauffet, zuo dem zaphen, von hinne, untz zuo dem nechsten sant Jorgen tag, und von dann ain gantzes jar, durch daz auch die erbern herren, Ritter, und knecht, und alle ander unser getrewen, edel, und unedel, Reich und arm, in den stetten, und auf dem Lande, von disem ungelte, kain beswerung noch schaden, emphahen, sunder daz es tragen, und geben, allermaist froemde leute, und geste, die von andern Landen, zuo uns gen Oesterreich wandelnt, und ander gemain volk, das gewonleich vailen wein, met, oder pier, von dem zaphen trinket, dar umb haben wir, nach rate unsers Rates, und der egenanten Lantherren wissentleich, mit guoter vorbetrachtung, aufgesetzet, und setzen mit disem brief, daz man in allem dem Lande ze Oesterreich, das viertail, den stauf, oder die mazze, wie sie dann gehaizzen ist, si sei klain oder grozz, damit man von alterher geschenket hat, minren und klainer machen sol, geleich umb den zehenten tail, und sol doch iederman, das klain viertail, den klainen stauf, oder die klainen mazze, wie si dann genant ist, ausruefen, und geben, nach allem seinem willen, als teur, und umb als vil gelts, als er sust, das alt viertail, oder die grossen mazz, wie si dann genant ist, geben hiett, wan also niemt, kain beswerung, noch schaden, da von leidet, danne froemdes, und gemaines volk, als vorgeschriben stat. Durch das aber das selb froemd, und gemain volk, ditz ufsatzes auch unentgolten beleiben, dar umb haben wir gesetzet, und wellen, daz man in allen gastheusern, Tabernen, und Leutheusern, oder wa man vailen wein, met, oder pier schenket, habe und gebe, recht mazze, getrewelich, und ungeverlich, pei nacht, und pei tag, also, daz die klainen engstel, damit man helwert, pfenwert, zwairwert, drayrwert, vierwert, und minr, oder mer, ausmizzet, gehellen sullen, voelleklich, und gentzlich, ane allen abgang, den viertailn, steuffen, und andern mazzen, zuo den si beschikchet, und geordent werdent, also, wa man ain viertail, oder was mazze es dann were, auftuot, umb zwainzig phenning, daz da das Engstel, daz ze ainem phenwert gemacht wirt, geleich eben volles ze zwaincig malen, ervolle gentzlich, ane allen abgang, das viertail, den stauf, oder die mazze, da es zuo geordent ist, und daz auch also, andre Engstel, minnere, und mere, icklichs in seinem lauffe, gentzlich, und ungevarlich, ane abgang, und ane allen falsch, gehellen volkomenlich, den selben viertailn, steuffen, oder mazzen, zuo den si beschikchet werdent, ane alle geverd, wan also wirt froemden, und gemainen leuten, und allen den, die vailen wein, met, oder pier, trinkent, voelleklich, und gentzliche ir recht mazze, iedem man, umb ainen pfenning, ain rechts phenwert, an allen falsch, und beleibent die Leut unbetrogen von den Leutgeben, die vormals, nach irm muotwillen geschenket haben, wie si wolten, und beschicht allermenglich rechter, dann vormals sei beschehen. Ouch sullen wir allenthalben, das vorgenant unser ungelt besetzen, mit unsern amptleuten, den wir, nu, oder hie nach dar zuo getrewen, und gelauben, und sullen auch die selben unser amptleut, alle wuochen ains, oder zwir, auf verkerte teg, zuo solichen zeiten, so man sich des, aller minst verste, besehen alle mazz, es sin viertail, steuffe, oder angster, und sullen die, angiezzen, und versuochen, in allen gastheusern, Tabernen, und Leutheusern, oder wa man vailen wein, met oder pier, schenket, und wa si die selben, grozz, oder klaine mazz, ungerecht vindent, das sullen sie bringen, in ieklichem gericht, fur den herren, oder den Richter, der daselbs gewaltig ist, und sol auch der, von ieklicher ungerechter mazze, nemen, ane alle gnade, von dem, in des haus, oder gewalt, ungerechte mazze funden werdent, ze wandel, in seinem gerichte, ain phunt wienner pfenning, im selber ze nutze, von unsern sundern gnaden, als oft, und als dicke, als die selben mazzen ungerecht funden werdent, unsern amptleuten dar umb ze gelaubend, und niemt anderm. Auch sol niemt kain vas, mit wein, mit met, noch mit pier, klain, oder grozz, auftuon, noch schenken, dann mit urlaub, und wissend, unsrer amptleut, die wir dar zuo schikchen, und wie iederman, das viertail, den stauf, oder die mazze, wie si dann genant ist, ausruoffet, oder auftuot, also, sol er auch, nach dem selben anschlag, das vas, dar nach, als es hat, oder bringt, verungelten, und den zehenten tail, des gelts, da von antwurten, und geben, dem selben, unserm amptman, den wir dar zuo setzen. Were aber daz iemt ane unsrer amptleut wissend, und urlaub, unverungeltet, ustet, und schankte kain vas, klains, oder grozzes, mit wein, met oder pier, oder ob iemt auz ainem vazze, mere schenken wolte, dann des ersten, dar inne gewesen ist, also, was man vor, uzz dem vazze schankte, daz als vil, oder mer, oben dar in, gegozzen wurde, oder was geverde und unrechts, iemt dar under, triben wolte, der sol das vas, mitsambt dem wein, dem met, oder dem pier, verloren haben, gentzlich, und sol dar uber geben ze wandel, fuenf phunt wienner pfenning, ane alle genade, und sullen auch die selben wandel, wein, met, pier und pfenning, gevallen und werden, den herren, und Richtern, in der gepiet, und gerichten seu verschuldet werdent, die auch dar umb gelauben sullen, ainvalteklich, und gentzlich, unsern amptleuten, die wir dar zuo setzen, also, daz uns doch von solichem verlornem wein, met, und pier, unser ungelt, und aufsatz, gevalle, und werde, richteklich, ane allen abgang, und sullen auch alle herren, und Richter, die selben grozze wandel, und auch die egenanten klaine wandel, von ungerechter mazze wegen, als vorbeschaiden ist, nach wisung, und sage, unsrer amptleut, innemen, und behalten, in selber ze nutze, ane alle gnade. Und wenne das vorgenante jar, nach dem egenanten sant Jorgen tag ausgeet, so sol uns ieklicher herr, und richter, wizzen lazzen, pei seinen trewen ane alles gever, was die selben grozze, und klaine wandel, des jars bracht haben, und sullen auch die vorgenanten unser Lantherren, und Richter, das egenante unser ungelt, mit allen sachen fuerdern, und unsern amptleuten dar zuo behulfen sein, mit gantzen trewen ungeverlich, als sie uns, das, verhaizzen habent, pei iren trewen, und auch als wir, in, des, gentzlich getrewet, und gelaubt haben. Wir haben aber uns selber, und unsern pruedern, und erben usgenomen, und vorbehabt, alle wandel, die in aller unserr Epten, Prelaten, Proebsten, mannenkloestern, und frawnkloestern, pfarrern oder kaplanen, gerichten, und gebieten, gevallen mugen, in disen sachen. Wer auch daz dhainr unsrer amptleut, die wir, uber das vorgenant unser ungelt, setzen, kain unrecht, in iemans gericht, fuerende wurde, oder tuonde, in den egenanten sachen, das, sullen unser Lantherren, und die Richter, pringen, an uns, oder an unsern Lantmarschal in Oesterreich, und sullen auch wir, den selben unsern amptman, oder die selben unser amptleut, dar umb pessern, und straffen, an leib, und an guot, nach gelegenhait der schulde, die wir mit warhait auf sie vinden. Wenne sich auch in disen sachen verlauffet ain gantzes jar, nach dem egenanten sant Jorgen tag, der schierest kumt, so sol, diser aufsatz absein, in aller unsrer Lantherren, gerichten, und gepieten, Es sei dann, daz wir mit den selben unsern Lantherren, vorhin ubereinkomen, und ze rate werden, daz wir es langer halten wellen, und daz es uns baidenthalb nuetzlicher, ruowiger, fridelicher, und richtiger sei, dann die Muenzze, mit solichem underschaid, wann es uns, oder nach uns, unsern pruedern, und erben, missevalle, daz wir dann da von lazzen, und uns, wider zuo unsrer Munzze haben mugen, nach den rechten, freihaiten, und gewonhaiten, als die selbe unsrer Munzze von alterher komen ist, an alles gever. Wer aber, daz uns, unsern pruedern, und erben, und auch unsern Landen, und leuten, die sunderlich zuo uns gehoerent, diser newr aufsatz des vorgeschribenen ungelts, pas geviel, und uns nuetzlicher, fridlicher, und richtiger wurde, dann die munzze, so wellen wir, an der selben munzze stat, die weil es uns fuegt, halten, und nemen das vorgenante ungelt, in unsern, und auch, in aller unsrer Chloester, und phaffhait gepieten, ze Oesterreich, als wir das vormals angevangen haben. Und welher Lantherr, das, mit uns erkennen und haben wil, den wellen wir in seiner gepiet, überhaben, der egenannten unsrer munzze, welher aber das nicht tuon wil, auf dem, und auf des, Leuten, guotern, und gerichten, wellen wir haben unsrer munzze, mit allen den freyhaiten, rechten, und gewonhaiten, als die, von alter herkomen ist. Beschicht auch daz wir, und unser Lantherren gemainlich, inner diser nechsten jars frist, uberainkomen und ze rate werden, daz wir, die egenanten unser munzze, ablazzen gentzlich, und uns, zuo dem vorgeschribenn ungelt ziehen, und haben wellen eweklich, so sullen wir es ainander baidenthalben, an der munzze stat, zuo ainr ewekait, und zuo aim rechte, machen, und verschreiben, mit aller der ordnunge, beschaidenhait, und kraft, worten, geberden, und priefen, die dar zuo dhains wegs, notdurftig sind, und gehoerent, ane alle geverd. Were aber, das wir des, in dem namen, als da vor, gemainlich, nicht uberainkomen moechten, so sullen, und mugen wir uns aber halten, zuo unsrer munzze, als vorgeschriben stet, und sullen auch die selben unser munzz, ze Wienn, und anderswa, die weil das ungelt wert, und alle zeit, meren, schlahen, und halten umb, rechten und gewonlichen schlegschatz, mit unsern hausgenozzen, als das notduerftig ist, durch daz unser Land und Leut, an klainen pfenningen nicht prestens gewinnen. Und dar uber ze urkund, haben wir unser Insigel gehenket an disen prief, den ouch die edeln, und erbern, unser lieben getrewen, Graf Burchart von Maydburg, der alt, Eberhart von Walse von Lintz unser hauptmann ob der Ens, und Berchtolt von Pergaw unser LantRichter in Oesterreich, an stat, und in namen, der andern unserr Lantherren aller gemainlich in Oesterreich, und ir selbers, mitsampt uns, versigelt habent, mit iren anhangenden Insigeln. Das auch wir dieselben, Graf Burchart von Maydburg, Eberhart von Walse, und Berchtold von Pergaw, bechennen unverschaidenlich, fuer uns, und fuer alle andre Lantherren, Ritter, und Knechte in Osterreich von ir aller, sunderlichem, und gemainen geschefte, und haizzen, in aller der mazze, als vorgeschriben stat, ane alle geverde. Ditz beschach in ainem gemainem und offenem gesprech mit allen Lantherren, Rittern, und Knechten ze Oesterreich, die dar zuo gehorten, und ze rechten zeiten beruoft wurden, nach ir aller ainhellen, und gemainem Rate. Und ward diser prief geben ze Wienn, an dem nechsten Phinztag, vor unsrer Frawen tag, zuo der kundonge, nach Kristes geburt, Tausent, Dreuhundert und Funfzig Jaren, dar nach in dem Neunden Jare.
Source Fulltext: Peter Peusquens; siehe auch: Tomaschek, Rechte und Freiheiten I, S.140 – 143, no 58.
Original dating clause: Und wart diser prief geben ze Wienn an dem nechsten phinztag vor Unser Frauen tag zu/o der kündunge, nach Krists geburt 1300 und 50 jaren darnach in dem neunden jare.
Editions:
- Tomaschek, Rechte und Freiheiten I, 140 no 58. Anmerkung von Peter Peusquens: Diese Transkription ist inhaltlich richtig, aber die Rechtschreibung ist vollkommen verschieden von diesem Text. Tomascheks Transkription ist wahrscheinlich vom Original oder von einer anderen Urkundenkopie erstellt worden.
Places
- Wien
Wiener Stadt- und Landesarchiv, Hauptarchiv - Urkunden (1177 -1526) 529 (= Privil. Nr. 10), in: Monasterium.net, URL </mom/AT-WStLA/HAUrk/529%28_Privil_Nr_10%29/charter>, accessed at 2024-12-22+01:00
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