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Charter: Hauptarchiv - Urkunden (1177 -1526) 5510
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Signature: 5510
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1494 VI 03, Wien
Hanns Wilderstorfer münzmaister in Österreich, Wolfgang Tobler, all zwenn burger zu Wyenn des clagers an eim, . . . Peter Zedlitz, Cristoff Gerschlaher . . . des Römischen kunigs zymenter, auch bede bürger zu Wyen, des antworters am andern teil auf Grund eines anlaßbriefs erwählte Schiedsleute in der Angelegenheit, nach dem sich ... Jörg Storr burger zü Nurmberg . .. gegen Peter Herrenperger kurschner und burger zü Wyenn beschwert hat, aber derselb Herrenperger der yetzbegriffen artickel und händl, auch ander mehr sachen widerumb und da entgegen anvördrung und sprüch ... gesetzt hat, entscheiden wie folgt:
1. Aller Streit soll ein Ende haben.
2. Ansprüche des Jörg Storr:
a) der varünden hab halben, der sich Jörg Storr wider Peter Herrenperger beclagt, sol dieser jenem bezaln 96 pfünd pfenning;
b) auch der 22 und 9 gulden halben umb ein kurschen ist H. . . ledig erkannt;
c) Mer, als St. ainem diener Herrenpergers 1 ungrischen gulden geliehen, auch dem H. selbs 1 pfünd zü Sand Polten, sol H. bezalen.
d) Aber der 55 ungrischer guldin 3 ß1so H. zu Brunn eingenommen, sollen2 pei den sprüchleüten erlegt werden und, wem sie rechtlich zusteen, gevallen.
e) Auch der 4 reinischen gulden halb, so H. vom Gängl Hofman sol eingenomen haben, an denselben sol er Storren bezaln 2 ungrisch gulden.
f) Auch der 18 ungrischen gulden pei dem Kranperger sol im H. geben 10 ung. g.
g) Des saffrans halben sol H. dem St. zaln 56 pfünd pfenning.
h) Desgleichen der 100 pfünt pfenning pei dem Brüschincken ist H. dem St. zugeben schuldig sibenthalb und sechzig pfund pfenning;
i) aber rollgolds und der nestel1 ist H. ledig erkannt.
k) Von wegen der füer von Ofn gen Wyenn, auch der ma/eder2 halben ist H. eins halben gülden ungrisch ein gelter, 3 doch winden4 und armbst5 ist er ledig gesprochen, auch des mantels mit den gesteften, wann dem H. seien 2 gulden rh. gegen dem mantl in seinem reygister6 abgethan.
I) So ist er des rings halben auch ledig ven wegen der 2 pfünt die H. zü Nürmberg entlehent und dem Trümeter7 I gülden geschenckt; get Storren daran nicht ab.
m) Aber von des harnasch, so kunig Mathias zü Ungern dem St. genommen, ist H. ledig erkant. Doch sagt St., Herrenperger hab davon umb 14 ungrisch gülden verkaüft und wöll das weisen; beschieht das in maß und zeit, wie im . . . .auferlegt und züe recht genüg ist, sol H. dem St. derselben gulden benüegig machen.
n) Am letzen der Ygler8 tüech halben ist H. ledig erkannt etc.
3. Ansprüche des Peter Herrenberger:
a) Eerstes ains ross halben, das er Storren gen Nüremberg geliehen hat, desshalb St. müessig erkannt.
aa) Züm andern, als H. meldet 14 ungrischer gulden, so St. selb vierdter zü Ofen in seinem haüs sol verzert haben; . . ., St. sol H. dafür bezaln 4 pfünd pfenning.
b) Der kurschen halben Herrenpergers hausfraw ledig erkannt.
bb) Aber von der zerüng 14 pfünd gen Nuremberg und 7 Schilling pfenning geliehens gelts ist St. ein zaler.
c) Mer der zerüng halben daselbs, so sie zwen mit dem knecht und dreyen rossen «zum 9 Pader» «Gulden Gannss» und «Wildenmann» gethan haben, der sümma schulden 42 pfunt gewest ist, sind H. 8 pfünd pfenning daran abgeschlagen, der ubrigen 34 pfünd pfenning ist St. ein zaler.
cc) Des ross halben, botenlon und zerüng gen Tiernaw dem Storren geschickt, sol im St. dafür geben 6 ungrisch gulden.
d) Mer, als H. bei Arnolten Nachtigal und Mätl. Storren 28 ungrisch gülden gen Zigedein1 sol geschickt haben, sol im St. dafür geben und bezaln 14 ungrischer gulden; hat auch H. der Störrin gin2 Weyssenburg ainem poten geliehen ein halben ungrischen gulden; sol St. zaln.
dd) Mer, als H. mit V) 3gueten leüten Storren hat ledigen wöllen, ist im durch die herrn umb zerung und geliehen gelt gesprochen zwen ungrisch gulden und ein ort.4
e) Auch von des gelts wegen, daz H. dem St. durch ein tauften jüden und ainem von Zigedein zugeschickt, und für den gwalt zü Ofen dem richter umb insigl und ains tuechs wegen, auch der kosten halben als St. aus der fäncknüs ledig worden ist, dafür sol St. dem H. geben 9 ungrisch gulden.
ee) Aber des ainzigen geliehen gelts, fuchswämen, 5 kürschen und geliehen guldes halben, sol St. dem H. geben 7 ungrisch gülden.
f) Auf die zerüng peder Storren, vaters und süns, bei H. gethan, erkant, daz St. dem H. dafür zaln sol 7 pfündt. Deß sacks halben Herrnperger zü Ofen genomen, ist St. ledig gezelt, allain um den bekanten rauhen fleck sol im St. dafür geben 60 pfenning. Aber den verlust halben aus dem sack mag der H. pei dem richter zü Ofen ersuchen.
ff) Der 7 pfund halben, so H. und St. zur «Ploen Glocken» 6 zü Nuremberg verzert, dafür das pedt zu pfand gesaczt, ist St. dem H. weiter nichtz schuldig, allain umb ettlichestück, soder H. gehabt undauch mit den pedt dem wirdt umb obgemeldte gulden verseczt hat, dafür sol im St. geben 12 schilling pf.
g) Mer von der 18 pfünd und 60 pf. wegen, so si bede bei dem Mannsrieder1 verzert, auch von der 5 pfund wegen, so H. allain bei dem Reinharten verzert, dafür sol ... St. dem H. geben 20 pfünd. vgg) Als aber H. sagt, er hab Storren zwen gülden gen Regenspurg2 geliehen, ist St. auf sein bekantnüs ains gülden ein gelter.3
h) Des gewalts4 und ander schriften halben, so dem Johannes Laün noch unbezalt, ist H. ledig erkannt und St. derselben schriften ein gelter. Der vehen hauben5 halben werd sich H. mit Laün selbs wol verainen.
hh) Als er meldt, der H., wie er dem Morner dritthalb pfunt innhalt des Morners aigen hantschrift geben sol haben, der ist St. ain zaler.
i) Mer von wegen der rechten gegen Niclas Teczel und Hannsen Weydner bader und burgern zu Nuremberg mit procuratorn pei ürtailen, ürtailn appellacion, gerichtshändeln u. a., waz sich H. derenhalb gebürt, hat auszugeben erkannt, St. sol H. geben 18 pfünd.
ii) Nachmals, als er seczt 20 pfünt geliehen gelt, umb fronpotenlon, padgelt, schuech, früestuck und ander nottürft, ist erkannt, das St. H. dafür geben sol 2 pfünt pfenning.
k) Mer nach volendüng der recht zü Nürmberg hat H. haimwarcz gen Wyen verzert 3 (dreu) pfund auch 40 und 16 pfenning, die St. bekant;.ist er ein zaler.
kk) Der purgschaft halben gegen dem Täntzel umb 3 pfünd sol St. dem H. bezalen.
l) Aber von der schaüben wegen, die H. dem maister Jobsten von Storren und Arnolts handl wegen geschenckt hat, sol St. auf sein zwen händl für die schaüben dem H. 10 pfund pf. geben, dabei dem H. vorbehalten den drittntail bey Arnolten.
II) Aber der 13 lb und 24 pf. halben geliehens gelts, als vater, sün und tochter, innhalt irer recognicion bekannt haben, ist des süns und tochter sachen, als in zerüngen, kosten und geliehen gelt, hienachvolgend auch begriffen; die ubermaß den alten Storren antreffünd, ist 8 lb 24 Pf. derselben ist er maister Petern Herrenperger ein gelter.
m) Als aber H. zü Wells in die kuniglichen canzlei i7 pfund pf. umb drei citacionen aüsgeben hat in den sachen Storren und Arnolten berürund, ist St. für sein zwen tail handels zu geben schuldig 13 pfünd 5 Schilling 10 dn Hernperger dannoch Arnolten tail vorbehalten; dabei auch die zerüng auf und ab1 dafür sol im, St. dem H., geben 4 pfünd.
mm) Aber mer zwaier raiß halben gen Linntz, darauf H. ain ros zü tod geriten, sol im St. für ros und zerüng geben und bezalen 8 lb dn.
n) ... von den 12 lb wegen, so H. an St. stat maister Hannsen Beringer advocaten an küniglichem chamergericht geben hat, auf die drew obgeschriben recht, daran dann Arnoldt an seinem tail dem selben maister Hannsen auch 8 lb pf. geben hat, solicher bemelter 12 lb ist St. ein zaler dem H.
nn) Der anderen ubrigen und letzten artickl, wie die genannt auch gnügsamlich verhört sind, dafür sol St. dem . . . H. geben und bezalen 22 lb pf.
o) Dann von der 30 lb pf. wegen, der sich Hanns Weydner der pader zü Nurmberg aüs der varünden hab der 96 lb pf. sich bezalt sol haben geend Peter H. pillich ab, 1 doch auf Jörg St. sag und vernainen, wie im derselben 3o gülden halben pei Niclas Tetzel 10 tuech durch den pader verlegt seien, das er weisen wöll; darum sol St. solich sümma gelts pei den spruchleuten erlegen, weist St. wie im .. . ist auferlegt und das zü recht gnüg ist, so volget im solich summa gelt; beschichts aber nit, so sollen die selben 3o lb dem H. on entgeltnüs düch die spruchleüt geantwort und in sein gewalt und aigen hand gegeben werden.
oo) Aber, von wegen Peter Herr[en]perger1 ubergab in der zeit er des von Storren gewalt gehabt u[nd]1 aüs solhem seinem gewalt dem Arnolt in dem handl gegen Tetze[l]2 zü handeln geben hat und nach widerrüeffüng des gewalts, so H. von Storren gehabt, sich begeben hiet, Arnolt mit oder on recht gegen benantem Tetzel was erlangt hiet, oder in künftig erlangen würd an gelt oder gelts wert, nichtz ausgenomen, das dann oftbenanten St. darinn kain abgang oder irrung beschehe, wa es aber beschehen wer oder in künftig durch Arnolten geschehen würd, sol Peter H. bei Arnolten als untergesacztem anwald verfüegen und darob sein, damit St. der oder des on entgeltnüs und schäden entricht und benüegig3 gemacht werd.
p) Aber, der getreuen dienst... halben, so H. dem St. ertliche jar ... zu Ungern, Wyen und zu Nurmberg gethan, soll St. dem H. geben 20 lb Pf.
pp) Des süns und jüngen Storren halben, nachdem er bey Peter H. bey vierthalb jaren in kost gewesen und H. im gwant und all ander notturft gegeben, ist erkannt, das im der alt Storr dafur geben sol und bezaln 33 ung. fl.; aber geliehens und verpürgts gelts halben, innhalt quittüng und seiner aigen bekantnüs sol aber St. der elter fur seinen sün dem H. bezaln .25 lb Pf.
q) Im letzten von wegen Storrn tochter, als sie bey oder uber die vierzig wochen in Peter Herrenpergers kosten gewesen, ist erkant, St. sol auf die vierzig wochen für sein tochter wöchenlich geben ein halb pfünd pfenning. Nachmals umb daz geliehen gelt, innhalt irer recognition, und dem appotecker innhalt appoteckers aigen hantschrift, sol St. für die tochter dem H. . . . bezalen 15 lb Pf.
Nach sorgfältiger Prüfung und gegenseitiger Abwägung der beiderseitigen Forderungen ergibt sich, das Jörg Storr der elter oft benantem Peter Hernperger umb sein müe, getreüe dienst, kosten und darlegen uber all des Storren vordrüng hinaus geben und bezaln sol 157 lb Pf. minus 3 schilling. Alle gegenseitigen Verpflichtungen sind demnach aufgehoben, 1 besunder ... all brief und zetl, welche einschlägige Ansprüche beweisen, sollen gegenseitig ausgeliefert, alle derlei Briefe, die nachträglich noch zum Vorschein kommen, die sollen hiemit und in craft diczs briefs ganz kraftlos tod und absein. Für Übertretungen des Schiedsspruches sind dem romischen künig und landsfürsten etc. unablässiger peen 100 fl., und in die pfarrkirhen Sand Michels 20 fl., gemainer stat hie zu Wyenn züm paüe und pesserüng 20 fl. und dem richter 1o2 fl. alles ungrisch güet und gerecht in gold und wag, und dem stäthaltenden tail aller seiner anvordrüng zusprüch und schäden verfallen und sol dannoch solcher . . . sprüch bei kreften peleiben; hiet darzü sein glübd und trew . . . nit gehalten und solte darumb nach schiedsrichterlichem erkantnüs gestrafft werden etc. Jede der beiden Parteien erhält ein Exemplar des Spruchbriefes.
Source Regest: 
Quellen zur Geschichte der Stadt Wien, Bd. II/4, Nr. 5510
 


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Wiener Stadt- und Landesarchiv

Siegel: a) (sehr zerdrückt) IVC: im Schilde ein Barett, darauf ein Vogel mit ausgebreiteten Flügeln•(?): S. Cristoph Gerschlager; b) desgl., grünes Wachs: IVA 2 (gehörntes springendes Tier): S. Hanns Willderstorffer; c) fehlt.Besiegelt mit Hannsen Wilderstorfer, Wolfgangen Tobler, Gristof Gerschlaher, aller dreier bürger zü Wyen, anhangunden insigeln . .., Peter Zedlitz der ditzmals aigens insigels nit gehabt verbindet sich unter den Sieglen der Mitbesiegler.
  • notes extra sigillum
    • Gleichzeitige Aufschrift auf der ersten Seite: Der Spruch zwischen Jorg Storren und Petern Herrenperger. Später (XVII. Jahrh.): Gerichts Urkhundtzwischen Georg Storn burger zu Nürnberg, dan Peter Herrnberger burgerl. Kürschner über einen ergangenen Spruch Btr. 1494. Wr. Archiv 10/1494.
Graphics: 
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Original dating clauseGeschehen zu Wyenn, am eritag nach unsers hern fronleichnamstag, . . .



Notes
1III ß nachträglich auf Rasur.
2 Fol. 2’.
1Vielleicht an Schnüren, beziehungsweise Lederriemen aufgereihte Münzen ?
2 Marderfelle.
3 Bedeutet sowohl Schuldner (wie wohl hier) als Gläubiger; Schmeller, Bayr. Wörterbuch I, 905.
4 Windhunde.
5 Armbrust, Armbrüste.
6 So!
7 Trompeter.
8 Iglauer.
9 Fol. 3.
1Szegedin.
2 Scheint durchstrichen oder verwischt.
3 So!
4 1\i Gulden.
5 Fuchsbäuche.
6 «Zur blauen Glocke».
1Matmsrieder? s Fol. 3b
3 Also Schuldner.
4 Vollmacht.
5v. h. = Pelzmütze.
1Fol. 4a.
1Am Rande ausgerissen.
2 Wachstropfen. Sollte hier ein Zettel befestigt gewesen sein?
3 Fol. 4 b.
1Fol. 5a.
2zehen zehen.
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