Charter: Hauptarchiv - Urkunden (1177 -1526) 555 (= Privil. Nr. 13)
Signature: 555 (= Privil. Nr. 13)
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1360 VIII 02, Wien
Herzog Rudolf IV. stellt als alleiniger her der aigenschaft und des grundes in der Stadt zu Wien und den Vorstädten den Missbrauch ab, dass Geistliche und Laien als Inhaber von Grundrechtszinsen Rechtsgeschäfte über liegendes Gut nach Grundherrn Weise beurkunden, und ordnet an, dass fortan Rechtsgeschäfte solcher Art nur vor dem Bürgermeister und Rathe vorgenommen und von diesen beurkundet werden dürfen, bei jedem solchen Geschäfte der hingeber und der innemer von jedem Pfund Pfenninge 1 dn. zu entrichten haben, welche Pfenninge der Rath zum gemeinen Nutzen der Stadt verwenden soll. Gleichzeitig erneuert er die Anordnung über die Ablösung der dinst und zins, die man nennet gruntrecht.Source Regest:
Quellen zur Geschichte der Stadt Wien, Bd. II/1, Nr. 555 (= Privil. Nr. 13)
Quellen zur Geschichte der Stadt Wien, Bd. II/1, Nr. 555 (= Privil. Nr. 13)
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Wiener Stadt- und Landesarchiv
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Besiegelt mit dem grossen anhangenden Insiegel.
- notes extra sigillum:
- Dorsual: Freyhait brief von hertzogen Rudolffen, Fridrichen, Albrechtn und Leopolden den gebruedern das die von Wyenn allain mit irem grundinsigil uber alle grunft vertigen sollen und albegen ayn phunt gelts mit acht phenningen abzelosen. Geben Erichtags vor sannt Steffans Erfindung tag anno 1360. dinstags 2ten Aug. (sic!) K. I. Rudolphus 4. et Fratrum nomine. N°5.


Wir Ruodolf der vierd, von Gots gnaden, Phallentz Erzhertzog ze Oesterreich, ze Steyr, und ze Kernden, fuerst ze Swaben, und ze Elsazz, herr ze Krayn, auf der Marich, und ze Portnaw, und des heiligen Roemischen Richs obrister jegermeister, veriehen, und tuon chunt, allen leuten eweklich, die disen gegenwurtigen prief sehent, lesent oder hoerent lesen. Wie das ist, daz mit gewonhait herkomen sei, daz etlich Prelaten, Kloester, und Gotsheuser, etlich edel leute, und auch purger, gewizze dienste, und zinse, genant Gruntrecht, gehebt haben in unserr Stat, und in den vor-stetten ze Wyenn, auf heusern, paumgerten, und hofstetten, und daz ouch mit handen derselben kloester, und Gotsheuser edler leute, und purger, gehaizzen Grundrechten, die heuser, und paum-gerten, und hofstett, verkauft, versatzt, gemacht, hingeben, und gevertigt wurden, als mit herren der aigenschaft. Doch wan wir rechter herren sein, der aigenschaft, und des Grundes der egenanten Stat und der vorstetten ze Wyenn, gemainlich, und iekliches tails sunderlich, und von der rechten herschaft wegen alle wandlung, enderung, und vertigung mit unserr gunst, und hant, oder dez, dem wir daz erlauben, und verlihen, nach gemainen rechte beschehen sullent, so sol, noch mag die selbe gewonheit, wie alte si halt were, die, also wider daz gemain recht, und wider die warhait ist, dhain sunderrecht machen, noch inpringen. Darumb nach guter vorbetrachtung, und weisem Rate unsers Rates und anderr unserr getruewer, haben wir in namen, und an stat unser selbs, der hochgebornen fuersten, Friderichs, Albrechts, und Leupolts unser lieben prueder, abgenomen, und hingetan, dieselben gewonhait, mit fuerstlicher macht, und nemen ab, und vernichten, sie, mit kraft ditz priefs, als unnuetz, schedlich und widerwertig, der warhait, und gemainem rechte. Und verpieten in dem namen als da vor bey unsern hulden, und wellen nicht, daz iemt, er sei pyschof, abt, probst, klosterherr, pharrer, ritter, knecht, purger, oder wie er genant sei, phaff, oder leyge, edel, oder unedel, fuerbazz in Gruntherrn wise, kainen kauf, gabe, gemechte, satz, oder ander wandlung, heusern, paumgerten oder hoffstetten, in der egenanten unser Stat, oder in den vorstetten ze Wienn, vertigen mit seiner hant, gunst, priefen, oder insigeln. Beschehe aber fuerbazz dhain solich vertigung, wellen wir, das die genztlich unnuetz sei, und kain kraft hab, und sol darzuo der, der die vertigung tuot, in Gruntherren weise, ain march goldes, und dem die vertigung getan wirt ouch ein march goldes ze wandel vervallen sein, die man dem Rat ze besserung der Stat an(t)wurten sol. Durch das aber niemt an vertigung der vorbescheidenen guetern gesaumt werde, oder presten gewinne, setzen wir in dem namen als davor ainer ewigen steter gesetzde, daz, alle wandlung, und vertigung der vorbescheiden gueter, beschehen sullent vor dem purgermaister, und dem Rate unserer Stat ze Wyenn, welhe ie zuo den ziten sint, die wir, oder unser erben, oder nachkomen gesetzet haben, den ouch wir gantzen und freyn gewalt, und volle macht geben haben, und geben die vorgeschribnen vertigung ze tuond, ze vollefuerende, und mit der Stat priefen, und Insigel, ze bestetenn, an unserr stat, und von unsern wegen, alles daz die Gruntherren daher getan habent. Was si ouch also vertigent, und bestetent, das sol kraft haben, und unverrukt beliben in aller der mazze, als ob wir es selber getan hieten. Es sol ouch an der vertigung der hingebend, von ie dem phunt phenningen ainen phenning, und der innemend, ouch von ieklichem phunde ainen phenning, geben dem Rate, und sol der Rat die phenning legen, und keren, an gemainen nutz der Stat, nach unserm, und unserr nachkomen Rat. Wir setzen, und gebieten ouch, in dem namen, als da vor, wer der ist, er si phaff, gaistlich, oder weltlich, oder leyge, edel, oder unedel, der auf den heusern, paumgerten, oder hofstetten, in der Stat, oder in den vorstetten ze Wienn, hat, dienst und zinse, die man nennet Gruntrecht, daz der die ze loesend, und ab ze kaufend geben sol, ie ain phunt geltz, umb acht phunt phenningen, oder ob es minr ist, umb als vil, als das, an den acht phunten gezuehet, und pringet ane geverde, in aller der mazze, und mit allen den punten, und bey derselben pene, und wandel, als wir das vormals gepotten, und gesatzt haben, umb losung dez purgrechtes, und der prief wiset, den wir darueber geben haben. Daz dis alles stet belibe, gehalten, und vollefuert werde, hiezzen wir disen prief, vestnen, mit unserm grozzen anhangendem Insigel, der geben ist ze Wienn, an Suntag vor sant Stephans tag, als er funden wart, do man zalt von Kristi gepurd, dreuzen hundert jar, dar nach in dem sechtzigistem jare, unsers alters in dem ain und zwaintzigistem, und unsers gewaltes in dem dritten jare. + Wir der vorgenant herzog . Rudolf . sterken disen prief mit dirr underschrift unser selbs hant + Et nos Johannes dei gratia Gurcensis Episcopus prefati domini nostri ducis primus cancellarius recognovimus prenotata.
Source Fulltext: Peter Peusquens u. berichtigt: Tomaschek, Rechte und Freiheiten I, 149 no 62
Original dating clause: Der geben ist ze Wienn an suntag vor sant Stephans tag, als er funden wart, do man zalt von Kristi gepurd 1300 jar darnoch in dem 60. jar, unsers alters in dem 21. und unseres gewaltes in dem 3. jare.† Wir der vorgenant herzog Ruodolf sterken disen prief
Editions:
- Hormayr, Wien 5, UB. 34 no 142.
- Tomaschek, Rechte und Freiheiten I, 149 no 62, angeblich aus dem Original; vgl. Mitth. des Inst, für österr. Geschichtsforsch. 15, 514, Anm. 3.
Places
- Wien
Wiener Stadt- und Landesarchiv, Hauptarchiv - Urkunden (1177 -1526) 555 (= Privil. Nr. 13), in: Monasterium.net, URL <https://www.monasterium.net/mom/AT-WStLA/HAUrk/555%28_Privil_Nr_13%29/charter>, accessed 2025-03-14+01:00
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