Charter: Hauptarchiv - Urkunden (1177 -1526) 5719
Signature: 5719
Add bookmark
Edit charter (old editor)
1501 VII 30, Wien
Vor Larenntz Hittnndorffer diezeit statrichter zu/o Wienn, kam, da er in der bürgerschrann daselb zu/o Wienn zu/o gericht sas . . .Hainrich Smidinger, burger zu/o Wienn, und brachte drei Dokumente vor: a) ainen geltbrief in summ lautund 80 hungrisch guldein und 1 lb 10dn; b) ainen verschribenn gwaltzbrief im uber dieselb schuld zu/o. seinen handen einzebringen von weilend Kathrein seiner erern1 hausfrauen; c) auch ainen gerichtzhandl über dieselb schuld erlangt. Nach deren Verlesung gab . . . Smidinger durch seinen redner zu erkennen, das er laut c auf Margrethe Peckenhoferin säligen gu/ot die egenannt summa guldein und phening in c begriffen, erlangt hiet, so daß er sich an ihrem wo immer gelegenen Gut schadlos halten könne; und dieweil nu/on sie ein halb haus, hie in der Peckenstraß gelegen, so Ru/oeprecht Mu/oegsner derzeit derselben Peckenhoferin ableibung her inngehabt und noch innhiete, hinder ir gelassen; durch den Verkauf dieses Halbhauses will Smidinger zu seinem Geld kommen, und zwar als erster gewe/orer egestimbter schuld zusambt seinem recht darlegen. - Dagegen wendet Ru/oeprecht Mu/oegsner . . . durch seinen redner bei Gericht ein, wie vormallen des benannten der Peckenhoferin halben tail haus wegen recht und urtel ergangen laut aines erlangten gericht, das junger dann des Smidinger vermainten behabnu/oß we/are, nach Verhörung dieses Urteils er Verkauf des Halbhauses durch Smidinger zugibt, wovon aber erst, wenn ihm, Ru/oeprecht Mu/oegsner, die anderthalb hundert (150) guldein ungrisch zu dem saczgru/ontpu/och zu seinen als Mu/oegsners handen erlegt wären, von der übertew/orung, wo die vorhanden, Smidinger seiner schuld oder ausstands davon bekomen sülle. - Demgegenüber erklärt Schmiedinger, daß er des haus dhain erb ze thu/on schuldig sei, so hiete er es dann, Mu/oegsner, auf der Peckenhoferin haus erlangt, deshalbn und auch weil Mu/oegsner des gemelten halbn tail haus der zeit seiner innhabung her, etwovil genossen, woraus sich für ihn bereits Befriedigung seines Anspruches ergebe, daher bestehe er, Schmiedinger, auf seiner Forderung, daß er zuerst bezahlt werden müße, wogegen Mugsner auf seiner Rechtsanschauung beharrt. Das Gericht entscheidet: Nachdem Hainrich Smidinger das elter gericht uber der Peckenhoferin gu/ot erlangt, so werde er seiner schuld als erster gewe/orer von dem beclagten halbn tail haus billich bezallt; sei dann icht ubertewrung vorhanden, die volig dem Mu/oegsner, seiner schuld davon zu bekomen. Von diesem Ausspruch appelliert Mugsner an den Stadtrat, der unterm 16. Jänner 15011 ein ihm günstiges Urteil fällt. Im weiteren Verlaufe der Verhandlung weigert sich Schmiedinger, diesem Entscheid zu entsprechen, und macht Mugsner gegenüber geltend, daß er keineswegs, wie Schmiedinger behaupte, in jenem halben Haus wohne, sondern in dem andern halben tail haus, das er von ainem briester umb ainn jerlichen zinss in bestandweis hab, mit herberg were, weshalb ihm nicht versessener Zins, Stadtsteuer und Anschläge von seinem Anteil am Erlös aus dem Verkauf der anderen Hälfte abgezogen werden können. Das Gericht entscheidet nun: nach dem Hainrich Smidinger auf innhalt n burgermaister und rate hie erlosung das halb haus, in gericht angezaigt, nach der stat recht hie ze handien nicht vermainet, darumb so werde Ru/oeprecht Mu/oegsner der Peckenhoferin versaczten halbn tail haus, denselbn nach der stat rechten ze handln und der anderthalb hundert ungrisch guldein seins haubtgu/ots davon zu bekomen, mit ainem gerichtzbrief billich geweitig gemacht. Der Richter vollzieht auf Mugsners Verlangen diesen Gerichtsspruch und stellt ihm auch den Gerichtsbrief aus.Source Regest:
Quellen zur Geschichte der Stadt Wien, Bd. II/4, Nr. 5719
Quellen zur Geschichte der Stadt Wien, Bd. II/4, Nr. 5719
Current repository:
Wiener Stadt- und Landesarchiv
Wiener Stadt- und Landesarchiv
mit wohlerhaltenem Siegel in grünem Wachs an Pergamentpressel = n° 5660.Siegler: Der Richter.
- notes extra sigillum:
- Rückaufschrift: Ru/oeprechten Muechsners ghrichtz brief wider Hayrichen Schmydinger uber frawn Margrethn Jorgen Peckherhovers witib seiner hausfrawen halbs haus in der Peckhenstras gelegen datum usw.
Original dating clause: Gebn zu Wienn, an freitag nach sand Jacobs tag des heiligen zwelfpoten. . . .
Notes:
1[Ererr]nn auf Rasur.
Siehe oben n° 5710 a.
Places
- Wien
Wiener Stadt- und Landesarchiv, Hauptarchiv - Urkunden (1177 -1526) 5719, in: Monasterium.net, URL </mom/AT-WStLA/HAUrk/5719/charter>, accessed at 2024-12-22+01:00
A click on the button »Show annotation« displays all annotations on the selected charter image. Afterwards you are able to click on single annotations to display their metadata. A click on »Open Image Editor« opens the paleographical editor of the Image Tool.
You are copying a text frominto your own collection. Please be aware that reusing it might infringe intellectural property rights, so please check individual licences and cite the source of your information when you publish your data
The Charter already exists in the choosen Collection
Please wait copying Charter, dialog will close at success