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Charter: Hauptarchiv - Urkunden (1177 -1526) 5823
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Signature: 5823
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1506 I 27, Wien
Vor Paul Ke/ockh, z. d. z. verwe/oser des burgermaisterambts, und die verwe/oser des rats gemain der stat Wienn kam: I. Magdalena, weilend Casparn Pegkher, . . . mitburger . . . gelassne wittib, der in vergangen ta/egen vom Rat ain weisung mit urtail und recht aufgele/ogt worden we/ar. 1. Dieses Urteil hatte gelautet: a) ne/amlich von erst der varunden-hab-halben . . . das sy davon gemeltem Pe/ocker, irem hauswirt zu/opracht hab, solt ir unverhindert der antwu/orter vervolgen; b) der ring und pecher-halben, wise sy sölhe gab, wie recht ist, billich, sy tät das2 oder nit, ferrer beschehen solt was recht ist; c) dann von we/ogen der belonung umb ire dinst etc, we/ar zu recht erkannt, man sei ir sölher vordrung-halben nichts zu thun schuldig. Solches Urteil hatte auf Magdalenas Anlangen das königliche camergericht zu der Newstat . . . erle/odigt und . . . des rats urtail bestät; Magdalena Pegkher hat es jetzt wieder vor Gericht gebracht, zugleich mit den Zeugen, die den ersten articl der varunden-hab-halben bestätigen sollten. 2. Es erfolgt das Verhör der Zeugen; sie sagen aus: a) Nämlich Hainrich Vorster . . ., das Caspe/ar Pecker, als er sich zu seinem weib verheirat, kain varundehab, auch sunst nichts gehabt, er (Zeuge) hab im auch zu seiner heirat 12 ß dn geliehen. b) Panngre/atz Kiener, obser, und Caspar Moser, der schuester, . . . das Magdalena, Casparn Pekhers . . . gelassne wittib, .. . irem hauswirt, ain michele varundhab zubracht hab, als pe/ott, pölster zynassech und andern hausrat, was dann in ain haus gehört, das sy von irem vatter und mueter, auch irem erern hauswirt, Jörgen Pöschinger ... überkömen, das alles in des peckers gwalt und hand körnen we/ar. II. Nach diesem verhör . . . gab Cuntz Man für sich selbs und anstat anderr1 seiner mitverwonten zu erkennen: Ad I, 1. a: Magdalena habe den ihr aufgetragenen Beweis nicht erbracht. Wohl hiet sy e/attlich zeugen fürgeste/olt, die aber sölhs nit anzaigten: ne/amlich Panngre/acz Obser und Caspar Moser sagten wol, sy hiet Casparn Peckher ain michle varundehab zu/obracht, als pe/ott, pe/o ttgwant und anders, das in Casparn Peckhers gewaltsam solt kömen sein. Sölh sag möcht sy nit fürtragen, d. h. damit sei nichts bewiesen: Dann es wol müglich, das sy im e/ottwas zubracht hiet, ob es aber nach seinem tod verhanden gewe/osen, das we/ar in irer sag nit begriffen. So we/ar auch zu vermutten, d. h. die Annahme wäre zulässig, das Pekher die varundhabnu/orgepe/ossert. Wo machten dann die zeugen underschaid zwischen dem das Pekher zu/opracht oder gepe/ossert hiet. Ungezweiflt, wo man die zeugen solt yetzmals in der Pekherin haus füeren, das sy anzaigen solten, we/olhs pe/ott oder welhe khandl oder anders die fraw dem Pekher zubracht hiet, sy khunden auf das wenigest nit zaigen; . . . so we/ar ir sag tunkhl und zweiflig, die dann im rechten nit fürtru/og. Denn wo die zeugen wolten ain lauter und unzweiflich khuntschaft geben, solten sy sagen: so vil pe/ott, so vil khandl, so vil schüssl etc hiet die fraw . . . zubracht, so we/osst man darauf zu handlen. Ad I, 1 b: Dann der ringl und pe/ocher halben wise sy gar nichts. Sonach glauben Mann und Css., Magdalena habe zu recht nit genügsam gewisen, und wolten iren (des Mann und Css.) rechtsatz gethan haben, wie in irer antwu/ort mit aller gewöndlicher protestacion. III. Die Pekherin wendet ein, die verpieter suecheten vil seltzam auszu/og, sy umb das ir zu/o bringen, te/aten ir aufrichtig und erber weisung dreier der genannten sag mit plossen worten geren glosiern. Den gegnerischen Forderungen zu entsprechen sei unmöglich, weshalb sie auch vor Gericht unzulässig seien. Dann die zeugen sagten clärlich, das sy ain erbere varundhab, als war we/ar, gehabt, irem hauswirt sa/eligen zubracht. . . . Es hiete auch sölher varundenhabhalben in irer Aussage khainerlai sundrung anzuzaigen . . . not getan, d. h. besondere Aufzählung der einzelnen Gegenstände wäre überflüssig gewesen, dann es we/ar noch nit grosse varundhab, sunder gar ain slechte1 verhanden, des sy sich in den inventarj züge und den zu hörn begerte. Es wird sich hiebei auf das Zeugnis I, 2 a bezogen, wonach Heinrich Vorster, dem Becker wegen der Heirat hatte Geld leihen müssen. Vnd te/ate de/oshalben ferrer disputacion unnot. Mit der Behauptung, daß Magdalena irem hauswirt nichts zu/obracht oder kain varundhab gehabt solt haben, betrieben die Prozeßgegner (antwurter) durchaus ain plossen laugen (Leugnen), des sy sich in (auf) die acta zu/oge (bezöge) sowie auf die Zeugenaussage. Nu/o vermu/otte/aten die recht, so ain person aines plossen (d. h. unbegründeten) laugen würd überwisen, als in disem val, der widerparthei all ander ir fürbringen hiet nit stat, noch 1 dem ferrer glauben zu geben. . . . Das pürd (würde) der kanschaft nit wolgebüren, so ain wittib ainen man ne/am, ir varund gu/ot mit leuten aufzeschreiben, dann durch sölh mistrauen erwüechs zwischen kanleuten grosse unainigkait, namentliche Aufzählung wäre sonach den Zeugen unmöglich. Ad I, I b: Der ringl und pe/ocher halben hieten die Aussteller eemaln gehört, nach dem ir sölhs ir mum die Teysingerin se/alige in gehaim gege/oben, auch ir hauswirt die ringl geschenckht, das ir sölhs zu weisen unmüglich we/ar. Aber das sölh gab angezaigter mass beschenen, könne sie, wenn nötig, neben der kuntschaft bestätten, wie sie auch in der entslahung, d. h. in dem Verzicht auf die Verlassenschaft ires hauswirts . . . angezaigt und daruber, . . ., mit irem aid verfaren; dann wo es nit ir gewe/ost, het ir sölhs in der entslahung anzuzaigen unnot getan usw. IV. Cuntz Man behauptet, die Peckerin habe wohl dem ihr vom Gerichte aufgetragenen Nachweise entsprochen: was sy dem Pekher zubracht hiet, solt ir volgen. Nu zaigten die zeugen die Anzahl der Betten, Kannen, Schüsseln nicht an. Ungezweifelt: wann ir ainer solt in ir camer geen, we/osst ir khainer anzuzaigen, das pe/att, khandl oder schüssl we/are ir gewesen, und sageten doch von ainer micheln varundenhab, wogegen sie wieder behaupte, das die varundhab klain und wenig we/ar, bekennet auch das der Pecker se/aliger ir varundgu/ot gepe/ossert hiet. Darumb we/ar ir weisung der clag widerwe/artig. Die Peckerin tät auch meldung in irer jüngsten eingele/ogten schrift, ob sy (Mann und Css.) über ir (der Peckerin) weisung hinaus ainich verrer vermainten zu geniessen, solten sy (Mann und Css.) sölhs zu weisen .. . schuldigsein: sageten sy (Mann usw.) also, so ferr es die notturft eraischet, möchten sy weisen, als sy (Magdalena) den Pekher genumen hiet, ain halb jar oder ain ganz jar ungeve/arlich darnach, das sy we/oder drew oder vier pe/ott gehabt hiet1 - und was von varunder hab hernach erkauft worden, von wann we/ar es herkömen? Alain von dem, so sy (Mann und Css.) im (dem Pecker) vertraut hieten. Dann sy selber saget, er hiet nichts zu ir gebracht, aber auch nicht, das es von irem gu/ot erkauft we/ar worden; möcht es auch nit beibringen. Desgleichen sei auch der ringel und pe/ocher halben der geforderte Beweis nicht erbracht. V. Magdalena Pekherin bleibt bei ihren bisherigen Behauptungen und erklärt die gegnerische Ausführung für rein negativ, und fürwar die varundhab so ditzmals verhanden, we/ar derselben2 ungleichme/assig zu wenig, jedoch muest sy das got bevelhen. Die widerparthei könne nicht beweisen, das sölh varund gut irs hauswirts . . . gewe/osen oder durch in erkauft we/ar. . . . Der ringl und pe/ocher halben verlege sich die Gegenpartei auch nur aufs Leugnen. Magdalena spricht neuerdings die Hoffnung aus, sy wu/ord de/oshalben ne/oben der weisung zu der beste/ott irs aids zu/ogelassen und ir volget sölh varund gu/ot zusambt den pe/ochern und ringlein billich. VI. ... Zu beslus beharrt Cuntz Man noch immer darauf, es sei nicht erbracht, was sy im zu/obracht hiet oder we/olhe stuck die we/arn, so sy im zu/obracht hiet, die oder ander; dann es we/ar wol mu/oglich, das die varundhab so ditzmals gefunden und in versperrung we/ar, nit von ir oder irer muemen herkäm, sunder von3Caspar Pekher gekauft, als dann wol zu vermutten we/ar; hinsichtlich der Ringe und Becher wiederholt er sein Leugnen und wolt seinen rechtsatz getan haben in massen wie vor mit vermeldung aller gewönlicher protestacion. VII. Magdalena Beckerin wiederholt gleichfalls zu beslus ihre wohlvorgebrachten Argumente. Es we/ar auch unmüglich, nach dem ir hauswirt se/aliger ir varundhab bei acht jaren genu/otzt, er müesst die auch daneben gepe/ossert haben, sie könne das zugeben, weil sy mit der warhait umbgieng und nit umbständ oder fabln suechet, als sy (Gegenpartei) te/aten. Ihr Beweisgang sei weder der erclarung künigclicher Mayestat noch der cla/og widerwe/artig . . ., sunder te/ate sich mit demselben ganz concordieren. . . . Am andern, als widertail allererst vermainet, weisung wie sy nit drew oder vier pe/ott, ee sy den Pekher genu/omen, gehabt haben su/oll, vermainten1 einzulaiten, sölhs we/ar fre/ombd zu hörn; dann sölhs emallen durch sy in recht gepraucht we/ar, auch der kgl. erclärung und der stadträtlichen urtail widerwe/artig, dann sy in allen actis ainen plossen laugen geboten und gesagt, wie sy (Peckerin) nichts gehabt solt haben, yetz bekennen sy selbs drew oder vier pett;a dabei das Gericht clärlich ... erme/ossen könne, das all ir fu/orbringen wechslwe/artig3 und khainen grunt hiet; der ringl und pe/ocherhalben liess sy es bei irem vorigen fürbringen beleiben und wolt hiemit all ir fürbringen und schriften verneut und die sachen damit zu recht gese/oczt haben. VIII. Der Rat erkennt zu Recht: a) die clagerin hab der varundhab genu/ogsam gewisen, und volg ir darauf dieselb billich b) dann der ringl und pe/ocher halben, thu/o die clagerin darzu mit irem aide, als recht ist, das ir der genannt Caspar Pekher ir hauswirt sölh ringl und pe/okher geschenckht hab, so volgen ir dieselben auch billich. IX. Diser gesprochen urtail begeret Cuntz Man gerichtsurkhund, die im dann mit recht erkannt und hiemit gege/oben sein.
Source Regest: Quellen zur Geschichte der Stadt Wien, Bd. II/4, Nr. 5823
 


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Wiener Stadt- und Landesarchiv

Siegel fehlt.Siegler: Die Aussteller mit anhangunden statinsigl.
  • notes extra sigillum
    • Rückaufschrift: Wr. Archiv 6/1506.
Graphics: 
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Original dating clauseBeshe/ohen am eritag nach sand Pauls tag seiner bekerung, . . .



Notes
2 Vorher verlöschtes o (oder).
1Aus andrer (!).
1D. i. schlicht, unbedeutend.
1Aus nach.
1Also nicht mehr als zwei.
2 Nämlich derjenigen, die bei ihrer Verheiratung vorhanden gewesen.
3 Fehlt.
1So, wiederholt, mithin überflüssig.
2 Siehe oben IV; doch scheint entweder Klägerin oder der Schreiber die gegnerische Behauptung nicht verstanden zu haben.
3 So, übrigens ist s nachträglich eingeschoben.
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  • Wien
     
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