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Charter: Hauptarchiv - Urkunden (1177 -1526) 5986
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Signature: 5986
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1512 VI 14, Wien
Larenntz Saurer, kaiserlicher rat und vitztümb in Österreich under der Enns fällt einen Schiedspruch, dessen Vorgeschichte er folgendermaßen schildert: Jheronime Kisling, burger zu Wienn se/aliger habe in seinem leben ain ordenlich verfertigt testament und gesche/oft aufgericht und gemacht, das dann nach seinem abgang in Gegenwart2des edlen vesten Seyfrids von Pieschen, camergraven auf der Sche/abnitz, anstat Agnesen seins gemahls . . ., gemeltes Jheronimeen Kisling und frawen Agnesen, seiner gelassen wittiben, die noch in leben ist . . . tochter, ains- . . . Leonharten Lackhner, Hannsen Hutstockher, diezeit bed des rats der stat Wienn, von wegen Steffan Kisling, gemelter Agnesen von Pieschen leiplichen bru/oder vaters halben, we/olhes . . . gerhaben sy sein, der . . . frawen Anna, weilend Steffan Kisling auch burgers daselbs, des benannten Jheronimeen . . . vater se/aligen gelassen wittiben und1 genanter Agnesen Kislingin anderstails, auch des . . . Stephan Schlachindweit, auch ainer gedachts rats als zeug ne/oben berurts Hutstokhen benanntes seines gesche/affts (gegenwürtigkaiten) auf . . . aller partheyen . . . gebete eröffnet, verlesen und gehört ist worden. Nun ist aber in gemeltem gesche/afft begriffen, das Jheronime Kisling seinem sun Steffan das halb hauß in der Siningerstraß hie gele/ogen, darinn er sein wonung sol haben, frei ledigclich verschafft, deshalben sich irrung spe/ann und zwitre/acht zwischen den gemelten partheyen gehalten haben, welher sy aber bed tail in ansehung des gesche/affts, das für diesen Fall schiedsrichterliche Entscheidung vorsieht, durch den Aussteller und gedachten Leonharten Lackhner beigelegt sehen wollen. Dieweil aber bemelter Lackhner von ainem ersamen rat zu gerhaben gese/atzt, darinnen nicht sprechen mugen, auch aus befindung zeitigs rats umb vermeidung merer mue, cost, zerung und sche/aden willen, die Parteien sich auf den Aussteller allein als Schiedsrichter geeinigt, hat er diese Rolle übernommen und folgenden Spruch gefällt:
1. Sollen alle Reibungen beigelegt und zwischen inen in argem nit mer erdacht noch verrer gee/offert werden, sondern sol alles genzlich aufgehebt sein, auch das all und ye/aglich hernachvolgend artigkl, so in des benannten Jheronime Kisling gesche/afft cle/arlich begriffen gewesen, allain den artigkhl von des berurten halben hauß wegen ausgeschlossen.
2. Zum andern das vorgenannten Agnesen Kislingin und iren erben, innhalt des gesche/affts, alles das gut, so sy dem Jheronime Kisling von irem ve/aterlichen und mueterlichen erbfal auch irem vorigen hauswirt zugebracht hat, ne/amlichen weinge/arten, heuser silbergeschirr und ander varende hab, darauf sy glaubwirdig wais anzuzaigen mitsambt irem leibgewant und klainaten, das zuhaus an des Kisling haus, so er von der Wilderstorfferin, das haus und se/acz daran vor Stubenthor, welhes er von dem Hautzenperger erkauft, ainen aus den dreien weinge/arten in Schusling, ainen weingarten im Lerochfeld gelegen, der von irem vater herkumbt, mer zehen schinpecher so zu einander geen mit ainer de/ockh, zwen verde/ackht pe/acher, darauf gemelts irs hauswirts wappen stet, zehen silbren löfflen, so Kisling von gemelter Agnesen seiner hausfrauen altem silbergeschirr, das von irem vater und vorigen hauswirt herkumbt, hat machen lassen, drew gerichte pet mit aller zugehorung und ainen zenten zinn, alles frei ledigclichen volgen, zusteen und beleiben sol. . . .
3. Zu dem dritten, das genanntem Steffan Kisling dem jungern und seinen erben das haus am Liechtenste/og gegen dem Bischofhof hie zu Wienn über, vier weingärten, ainen genannt der Zollner in der Unndern Hohenward, drew viertail in der Walgriß, ain viertail im Sawgraben und ain viertail in der Scheiben gele/ogen, ainen vergulten koph, ain scheuren, vier silbren pecher, zehen beschlagen löfflen, drew pe/ot und petgewand mit aller zugehorung, so dem Jheronime Kisling von seiner vorigen hausfrawen, des jungstbenannten Steffan rechten muter seligen ist worden, all yetztgemelt seins vaters1 leibgewand und silbergeschirr, sovil er des sunst gehabt und im zugehört hat. . . .
4. Zum vierten das vorgemelter frawen Anna Kislingin von der summa gelts die Jeronime Kisling ir sun in des vorgenannten Leonharten Lackhner und seiner gesellschaft handtierung erle/ogt drythalbhundert2 (250) hungrisch gulden, so sy im gelihen hat, ne/amlich entricht und bezalt werden und die uberteurung berurter summa ge/alts benannten seiner hausfrawen sun und thochter in dreitail, ainem sovil als dem andern, le/odigclich nachvolgen und zusteen sol.
5. Zum fünften sol das berürt ganz haus in der Syninger straß hie gelegen, das halbs des mergemelten Jheronimeen Kisling und der ander halbtail . . . seiner mueter gewe/osen, . . , iren sün, tochter und ene/angkhlen le/adigclich volgen und beleiben, in der mainung: we/olhes under in beden das ander on elich leibserben überlebt, das sol . . . alsdann mit dem ganzen hauß allen seinen nutz und frumen handlen und thun, . . . doch in sölher beschaidenhait, das benannte ir e/ondl gedachts haus ir lebenlang unverkümert nach irem gutbedunckhen, pewlich wesenlich und ordenlich on gemelter irer enengkhl und me/onigclichs von iren we/ogen irrung und hindernus innhaben . . . mag und inen davon nichts zu geben phlichtig sein, dann das sy statsteur und anschle/og, so in sölher zeit darauf geschlagen werden und die zinß so je/arlich auf das tenebre geen, . . . entrichten.
6. Zum se/ochsten das aus den vorgemelten dreyen weinge/arten in Schüsling gele/agen die zwen und sünst all ander weinge/arten, die des Jheronime Kisling gewesen und vor nicht benennt sein, ausgenomen die so der Anna Kislingin, seiner mueter, zugehören, und all ander sein varunde hab, die über disen seinen spruch und vertrag überbeleiben wirdet, den obgenannten zwayen geschwistreten und iren erben in geleichen tail frei ledigclich zu sten und volgen süllen. . . .
7. Zum sibenten, das all wein, so in des Jheronime Kisling keller ligen, . . . seiner mueter und seiner hausfraw . . . nachvolgen, . . ., damit sy die weinge/arten pawen und ir narung davon haben mügen.
8. Zum achten und le/osten, das des . . . Jheronime1 Kysling gelassne wittib sun und tochter von iren zu gesprochen erbguetern all weislich geltschulden, die er schuldig2 ist, in geleicher mitleidung bezallen und daentgegen was oder wievil mon im schuldig ist zu geleichem1tail erfordern und einbringen. Dies der Schiedsspruch, gegen den es keinen Einspruch gibt, alsdann bed tail disen . . . vertrag und spruch dermassen obangezaigt frei wilkürlich angenomen, daruber vergriffen und mit iren handgelobten trewen solhes bei dem penfal, so Aussteller inen deßhalb aufsetzt vnzerbrochen und unwiderruflich2 zu halten zugesagt und versprochen, innhalt ains promiß und anlasbriefs, den sy ihm deßhalb gege/oben haben. Zuwiderhandelnde sind dem Kaiser als regierundem3 herren und landsfursten in Österreich 100 guldein und zu dem paw Sannd Steffans tumkirchen hie zu Wienn 50 guldein hungerisch ... zu peen zu geben verfallen.
Source Regest: 
Quellen zur Geschichte der Stadt Wien, Bd. II/4, Nr. 5986
 


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Wiener Stadt- und Landesarchiv

Siegel samt Pressel fehlen.Aussteller hat jedem der beiden Parteien, so es begert, ainen in geleicher laut mit . . . aigen anhangenden insigil verfe/ortigt gewesenen Brief gege/oben.
  • notes extra sigillum
    • Keine Rückaufschrift.
Graphics: 
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Comment

 SingerstraßeBischofshofStrafzahlung zum Bau von St. Stephan

Original dating clauseGeschehen zu Wienn, an montag vor sand Veits des heiligen martrers tag. . . .



Notes
2 gegenwurtigkaiten kommt gemäß dem Satzbau der Urkunde ans Ende dieser Periode zu stehen.
1Das Folgende bis benanntes auf Rasur in etwas gedrängter Schrift.
1-s va- auf Rasur.
2y meist Korrektur auf.
1Vorlage: Jheroninne.
2g, nachgebessert.
1ist z- auf Rasur oder rauher Pergamentstelle, der Rest des Wortes nachgebessert.
2 -n vnd vnwi- auf Rasur oder rauher Pergamentstelle.
3m auf Rasur aus n oder r.
Places
  • Singerstraße
    • Wien
       
      Keywords
      • General: 
        • Bischofshof
        • Strafzahlung zum Bau von St. Stephan
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