Charter: Hauptarchiv - Urkunden (1177 -1526) 837
Signature: 837
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1373 XII 18, Wien
Herzog Albrecht III. beurkundet, dass ihm seine purger ze Wienn, die besunderlich Flemming genant sind, eine Handfeste vorgelegt haben, die ihnen Herzog Leopold, der Alte, in Latein ertheilt, darnach sein Vater Herzog Albrecht II. und sein Vetter Herzog Otto in deutscher Sprache bestätigt haben. Auf ihre Bitten erneuert er diese Urkunde (vgl. no 0 b) gleichfalls in deutscher Sprache für sich und seinen Bruder Leopold mit Ausnahme des den Gerichtsstand der Flemminge vor dem Münzkämmerer betreffenden Artikels, da er das Gericht über die Flemminge angekauft habe, diese also fortan sich vor dem Herzoge selbst oder dessen Beauftragten zu verantworten haben.Source Regest:
Quellen zur Geschichte der Stadt Wien, Bd. II/1, Nr. 837
Quellen zur Geschichte der Stadt Wien, Bd. II/1, Nr. 837
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Wiener Stadt- und Landesarchiv
Wiener Stadt- und Landesarchiv
An grün und rother Seidenschnur anhangendes Reitersiegel (Sava Fig. 39), Bruchstück.Besiegelt mit dem
- notes extra sigillum:
- Von gleicher Hand: dominus dux per se et m(agiste)r curie de Liechtenst(ain) et consilium. Dorsual: Herzog Albrechts bestaettigung uber der Flemyng Rechten datiert anno 1373 Wr. Archiv 6/1373
Wir Albrecht von gotes gnaden Hertzog ze Oesterreich, ze Steyr, ze Kernden, und ze Krain, Herr auf der Windischen Marich, und ze Porttnaw, Graf ze Habspurg, ze Tyrol, ze Phirt und ze Kyburg, Marichgraf ze Burgow, und Lantgraf ze Elsazz. Bechennen und tuon chunt offenlich allen den, die disen brief lesent, oder horent lesen, nu, oder in chunftigen zeiten, daz fuer uns chomen, unser getrewn purger ze Wienn, die besunderlich Flemming genant sind, und zaigten uns ain Hantfeste, die in seliger gedêchtnusse, weilent Hertzog Leupolt, der alte, in Latein gegeben, und die in dar-nach weilent, unser lieber herr und vatter Hertzog Albrecht, und Hertzog Ott, unser vetter, den beden got gnad, in teutsch bestêtt, und vernewet habent, umb ettlich ier freyung recht, und gnad, und baten uns fleizzichlich, daz wier in dieselben hantfeste, ouch in teutscher sprach, ze gleicher weise vernewen, und bestêtten geruochten. Dieselb hantfest lauttet, alz hienach, ge-schriben stet. In dem namen, der heiligen, und untailhaftiger drivaltichait. Tuon wier Leupolt, von gotes gnaden, Hertzog ze Oesterreich, und ze Steyr, ze wizzen ewichlichen, daz mit hin-fleissunder zeit, ein ieslich sache, von denchnusse, entsleifft, man engegen danne dem alter, mit einer werunden schrift, und daz darumb, das alter, nicht mug abgetuon, diseu gegenwurtige unser verleihung. Darumb wellen wier chunt sein den gegenwurtigen, und den chunftigen, daz wier unser purger, die bey uns genant sint Flemming, also, in unser Stat ze Wienn ingesatzt haben, daz si, in ier ampt, unser Marcht recht in der Stat, und im Lande, von unsrer freyung, und besunder Recht, alz ander unser purger, in alle weis frewen, und niezzen. Ueber das freyen wier si also, vor unsers Gerichtes Ampts ze Wienn, daz si ueber dhain chlag, nicht antwurtten sullen vor im, wanne vor unsrer munzze chamrer, sol man seu bechlagen, und sullen vor im besunderlich, umb all sache antwurtten. Wier fuegen in ouch daruber, und bevesten, daz nieman in ier Ampt aribaitte, noch getuerr aribaitten, wan der von in, in ier gesellschafft emphangen ist, und mit in, under dem-selben recht, in allem geding, und Stewr gebe, als si selbe Daz aber von uns, dise soeliche unser gabe, hinnach alleweg beleibe untzerbrochen, So haben wir gehaizzen verschreiben, an disen gegenwurtigen brief, mit der zeugnusse, unsrer hofschrift, und besterchen die, in ein behaltlich gedenchnusse, mit dem intrukche unsers Insigels. Das sint die gezeug Weichart der Truchsêtz, Ruodolf von Potendorf, Marquart von Himperch, Uolreich der Strewn, Jernfride Marquards Sune von Himperch, Uolreich der Stuchse, Hainreich der Druchsetz von Prunne, Hainreich der Chamrêr von Tribeswinchel, Dietmar von Ratelenberge, Ruediger von Zollr, Dietreich der Munsmaister, Gotfrid der Chamrer, Marquart der Richter, daz sind purger von Wienn, Pitterolf, und Paltram sein bruoder, Leupolt der Pippinch, Hainreich der Scheukche Wierat, Ruediger, der Hantsneider, und Hainreich sein geselle, Alber von Pabisdorf, Seyfrid Schutenwurffel, Mêchtfride, der Munzzer, Albrecht der Chleber, Eberhart Taneweschel, der Greyff, Chuonrat frouen Sigolen man, Chuonrat der Swabe, und Wide. Das ist geschehen, da von kristes gepurd waren ergangen, Tausent, zwai-hundert iar, und darnach, in dem achten iar, in dem aynleften iar, Romer Stewr jar. Nu haben wier angesehen die gunst, die derselb Hertzog Leupolt, und unser lieber herr und vatter, Hertzog Albrecht und unser lieber vetter Hertzog Ott, hintz den egenanten Flemmingen, gehabt habent, durch der getrewn dienst willen, die si in, und andern unsern vordern, getan habent, und die si uns noch tuon sullent, und muegent, und haben in dieselb ier hantfest, von besundern gnaden bestêtt, und vernewet, vernewen, und bestêtten in ouch wizzentlich, die vorgeschriben ier hantfest, mit allen den punden, und artikeln, alz si da oben, von wort ze wort begriffen sind. Auzgenomen alain dem artikel, alz in demselben brief geschrieben stet, daz si fuer unsern obristen Kamrêr, unserer Munzze sullen, umb all ier sache, und chlage geladen werden, und sullen die ouch daselbs verantwurtten. Wan seind wier das Gericht, derselben Flêmming, zu unsern handen gechoufft, und ingenomen haben. So wellen, und mainen wir fuer uns, unsern lieben bruoder, Hertzog Lewpolten, und fuer unser erben, daz die vorgenanten Flêmming, fuerbaz ewichlich, fuer uns selber, oder wem wier das, ye besunderlich emphelhen, geladen werden, und das Recht daselbs nemen und ouch tůn ungevêrlich, und nindert anderswo, in dhainen weg. Darumb fuer uns, unsern lieben bruoder Hertzog Lewpolten, und fuer alle unser erben, und nachkomen, gebieten wier, unsern getrewn lieben, unserm Lantmarschalich in Oesterreich, unserm Obristen Kamrêr, unsers Landes ze Oesterreich, wer die ye, ze den zeiten sind, und allen andern unsern Lantherren, Rittern, und Knechten, Richtern, Burgern sunderlich, und mit namen .. dem Purgermaister .. dem Richter, und dem Rat, ze Wienn, und allen unsern Amptleuten, gegen-wurtigen, und chunftigen, daz si, die vorgenanten Flemming bey den vorgenanten ieren rechten, freyungen, und gnaden, und bei diser unsrer bestêttung, mit dem auztzug als vor beschaiden ist, vestichlichen halten, und schirmen, und in daran chain ierrung Inval, noch beswêrung tuon, noch yeman ander gestatten ze tuon, in dhainen weg. Wer ez aber daruber tête, der wizze, gar swêrlich getan haben, wider unser huld, und genade. Und daruber, ze einem ewigen urchund, sicherhait, und getzeugnusse, hiezzen wier unser grozzes fuerstliches Insigel, henchen an disen brief. Der geben ist ze Wienn, an Sunntag vor sand Thomas tag, des zwelfbotten ze Weihnachten. Nach kristes gepurd Dreutzehen hundert iar, darnach in dem drew und Sibentzigisten jare. Dominus Dux per se et magister curie de Liechtenstain et consilium.
Source Fulltext: Peter Peusquens: siehe auch, fehlerhaft: Tomaschek, Rechte und Freiheiten I, 181 no 86
Original dating clause: Der geben ist ze Wienne an sunntag vor sand Thomans tag, des zwelfboten, ze Weichnachten, nach Kristes gepurd 1300 iar darnach in dem 73. jare.
Editions:
- Rauch, SS. 3, 117 no 35 aus dem Eisenbuche.
- Karajan in Chmel, Oesterr. Geschichtsforscher I, 490 no 78 aus dem Münzbuche Albrechts von Ebersdorf.
- Tomaschek, Rechte und Freiheiten I, 181 no 86 aus dem Eisenbuche.
Places
- Wien
Wiener Stadt- und Landesarchiv, Hauptarchiv - Urkunden (1177 -1526) 837, in: Monasterium.net, URL </mom/AT-WStLA/HAUrk/837/charter>, accessed at 2024-12-22+01:00
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