Charter: Hauptarchiv - Urkunden (1177 -1526) 853 (= Privil. Nr. 20)
Signature: 853 (= Privil. Nr. 20)
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1375 IV 30, Wien
Herzog Albrecht III. bestätigt die ihm von dem Bürgermeister, dem Rathe und den Bürgern seiner Stadt zu Wien vorgelegte Handfeste, welche sein Vetter König Friedrich als Herzog den Bürgern, Krämern und Kaufleuten zu Wien ertheilt (Urk. no 53 = Privil. no 3) und sein Vater Herzog Albrecht II. erneuert hatte (Urk. no 318 = Privil. no 7), mit wörtlicher Wiederholung letzterer Urkunde.Source Regest:
Quellen zur Geschichte der Stadt Wien, Bd. II/1, Nr. 853 (= Privil. Nr. 20)
Quellen zur Geschichte der Stadt Wien, Bd. II/1, Nr. 853 (= Privil. Nr. 20)
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Wiener Stadt- und Landesarchiv
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An grün und rother Seidenschnur anhangendes beschädigtes Reitersiegel (Sava Fig. 39).Besiegelt mit dem
- notes extra sigillum:
- Von gleicher Hand: dominus dux per se, magister curie de Liechten(stain), Wernh(ardus) de Meissow, marsch(alcus) provincialis, Haiden(ricus) de Meissow, Hainr(icus) de Rauhenstain, Ekhartsauer senior et ceteri consules. Dorsual: Das ain gast wider den andern nicht kawff umb die fron wag und umb underchauff und von chaufschatz der gest geben anno LXXV° K. 1. Albertus 3. et Leopoldus 2. N°. 7. die Fronwag an S. Philipps und S. Jakobs der zwölfbothen abend 30ten April Albrecht Anno 1375 Comprehenditur in aurea Bulla Friderici.
WIR Albrecht von gotes gnaden Hertzog ze Osterreich, ze Steyr, ze Kernden und zu Krain, herr auf der Windischen Marich, und zu Porttenawe, Graf ze Habspurg, ze Tyrol, ze Phirt, und ze Kyburg, Marichgraf ze Burgowe und Lantgraf in Elsasse. Bechennen und tuon chunt offenlich mit disem briefe, allen den, die in sehent, lesent, oder hoerent lesen, nu, oder hienach in chunftigen zeiten. Daz fur uns choemen, unser getrewn lieben..der Purgermaister..der Rat, und die Purgêr gemainlich unserr Stat ze Wienn und zaigten uns ain hantfest, die unsern Purgern, Chramern, und Koufleuten daselbs, ze Wienn, loeblicher gedaechtnusse, Konig Fridreich von Rom, weilent unser vetter, da er dennoch Hertzog gewesen ist, ûber ier Recht, und guoten gewonhait geben hat, und die weilent unser lieber herr, und vatter, Hertzog Albrecht, dem got genad, mit seinem besundern brief bestêtt hat, und baten uns fleizzichlich, daz wier in, dieselben ier hantfeste, Recht, und guoten gewonhait, auch verneuen, und bestetten geruochten, wan dieselben Recht der Stat notdurft, und frume weren, dieselben bestêttung, unsers egenanten vatters seligen, mitsambt unsers obgenanten vetter sêligen hantfest, von wort ze wort, hernach verschriben stet. (Folgt die Urkunde Albrecht's ddto. Wien 1348, 16. Jänner, mit Einschluss jener Friedrich's ddto, Wien 1312 8. Sept. wörtlich inserirt.) Wir Albrecht von gotes gnaden, Hertzog ze Oesterreich, ze Steyr, und ze Kernden, herr ze Krayn, auf der Marich, und ze Porttnaw, Graf ze Habspurg, und ze Kyburg, Lantgraf in Elsazz, und herr ze Phirt. Tuon chunt offenlich mit disem brief. Daz fuer uns choemen, unser getrewn lieben, unser purger, chouflewt, und chramêr, ze Wienn, und brachten fuer uns ayn hantfest umb iere recht, die in, unser lieber herr, und bruoder konig Fridreich selig von Rom, geben hat, da er dennoch Hertzog gewesen ist, und baten uns, daz wier in dieselben iere recht bestêtten, mit unsern briefen, alz dieselb ier hantfest sagt, die von wort ze wort hernach also geschriben stet. (Folgt die Urkunde Herzog Friedrich's Wien 1312, 8. Sept., no 53) Wier Fridreich von gotes gnaden Hertzog in Oesterreich, und in Steyr, herr ze Krayn, auf der Marich, und ze Porttnawe. Tuon chunt allen Lewten ewikchlich, die disen brief sehent, lesent, oder hoerent lesen. Daz wier zu unsern lieben getrewn Purgêrn, Chramêrn, und Koufleuten ze Wienn, umb ier stête trew, und willigen dienst, den si uns, ertzaiget habent, und fuerbaz laisten sullent, haben di besunder lieb, und gnad, daz wier si behalten wellen, an iern rechten, und guoter gewonhait, di Si, von alter zeit habent gehabt, und in dieselben recht, also verrichten, beschaiden, und bestêtten, daz fuerbaz dhain zweifel, oder chrieg, da mer werde. Davon setzen wier, und wellen, und gebieten vestichlichen, daz dehain gast, oder froemder koufman, der in dem Land ze Oesterreich, nicht haus hat, oder selb nicht gesezzen ist, dehain recht, oder gewalt hab, in der Stat ze Wienn, chouffens, oder verchouffens, ayn gast, wider den andern gast, ez sey in seiner herwerig, oder auzzerhalb der herwerig. Wier setzen ouch, und gebieten, daz die purger und koufleut, die sind gesezzen in den Stetten, in Oesterreich, ainer von dem andern, ze Wienn chouffen muge koufschatz, ûber ein viertail eines centen, und nicht darûnder, ez sey parichant, Tscheter, pheffer, oder ander dinch, die man verchouffet mit der wag, mit der zal, oder mit der mazze. Und sullen dieselben kouflewt, dehainen chouf haben, oder treiben, in der Stat ze Wienn, mit gesten, die auzzerhalb unserr Land sind gesezzen. Ouch setzen wir daz dehain gastgeb, mit dehainem gast, dehainer slacht koufschatz, chouffen, oder verchouffen sullen. Wier wellen ouch, daz dehain purger, durch leykouf, noch durch dehainen boesen list, mit dehainem gast kouffen, noch verchouffen sulle, da den vorgenanten koufleuten, von Wienne, ier recht mit zebrochen werde. Ez sol ouch dehain gastgeb ze Wienn, in seinem haws gestatten, dehains kouffes, anders, dann, an disem brief, vorbeschaiden ist. Dartzuo wellen wier ouch, und ist unser Satz und gebott, daz die froen wag, zu Wienn, die di vorgenanten kouflewt, und chramer, mit alter gewonhait, her bracht habent, ouch furbaz in ier gewalt beleibe, und in daran nieman gewalt, oder ungemach sulle tuon. Und sullen ouch Si zu derselben wag, aynen man setzen, den man wol, fuer einen getrewen piderman gehaben, und gehaizzen mûge, an aller stat, der armen, und reichen, payde gesten, und purgêrn ze recht wege. Swer die vorgeschriben saetze, und gebot, frêvelich ûberget, oder dawider tuot, der ist uns gevallen ze puozze, in unser kamer, zehen phunt phenning, und dem Richter ze Wienn, zway phunt phenning Wienner mûnzze an alle widerrede. Und daz dise recht, und saetze, ewikchlich beleiben, darûber geben wier disen brief, zu einem offenn urchund, versigelt mit unserm Insigel. Der brief ist geben ze Wienn, da von kristes gepûrd waren, dreut-zehenhundert iar, und darnach, in dem zweliften iar, an unserr frowen tag, alz Si, geborn warde. (1312 Sept. 08) Nu haben wier angesehen, die trewe, und die dienst, so uns die obgenanten, unser purger, koufleut, und kramer ze Wienn, alle zeit getan habent, und noch tuon mûgen, und sullen, und haben in, dieselben ier hantfest, und alle iere recht, alz Si vor benennet sind, bestaett, und vernewet, und bestêtten si ouch, mit disem brief, mit allen artikeln, und in aller der weise, alz vor geschriben stet. Dartzuo setzen wier uber die obgeschriben artikel, durch der egenanten unserr purgêr, koufleut und chramêr pet willen, und ist unser gebott, und aufsatz, daz dieselben unser purger, und koufleut, mûgen setzen Sechs underkouffel, die erbêr und getrew piderb lewt sein, die auf ier koufmanschaft gen, und dhain andrer mer, und die gesten, und purgern, getrewlich dienen in den rechten, als vor geschriben ist, und der yeklicher, auf fumftzig pfunt phenning wert habe. Und ob ier ayner, der nicht gehaben moecht, mag der ainen piderben man, fuer sich haben, der in vergewizzet fuer fumftzig phunt pfenning, der ist ouch zenemen. Swer die vorgeschriben sêtze, und gebot, frêvelich, uberget, oder dawider tuot, er sey gast, purgêr, oder underchouffel, oder swer er sey, und swie er genant sey, der ist uns verfallen, ze puozze, in unser chamer, zehen phunt pfenning, und dem Richter ze Wienn, zway pfunt pfenning, wiennêr mûnzze, an alle widerred. Und daz dise recht, und sêtze, also ewikchlich stêt, und untzerbrochen beleiben. Daruber geben wier disen brief, zu einem offenn ûrchund besigelten, mit unserm Insigel. Der geben ist ze Wienn, an Mitichen, vor sand Agnesen tag da man zalt von kristes gepûrd, dreutzehenhundert iar, darnach in dem acht, und viertzigisten Jare. Wan wier nu nach guotem, und zeitigem Rate, und nach manichvaltiger vorbetrachtunge, und bedêchtnusse, die wier darûber mit unsern herren, mit unserm Rate, und mit andern unsern getrewen, gehabt habent, chuntlich und aygenlich beweiset sein, daz die egenant unser Stat ze Wienn, mit den vorgeschriben rechten, groezlich aufneme und gepezzert werden mag Haben wier, nach gemainem Rate unsern obgenanten purgern, chramêrn, und koufleuten ze Wienn, durch ierr und der Stat besundern frumen, und durch gemaines nûtzes, und fuerderung willen, die vorbeschaiden ire recht, und guoten gewonhait und die vorgeschribenen hantfest mit allen den punden und artikelen, die darinne begriffen sind, vernewet, und bestêttet, vernewen, und bestêtten si ouch wizzentlich, mit fûrstlicher macht, und mit chraft dits briefs, also beschaidenlich, daz die vor-geschribenen recht, und die hantfest mitsampt unsers obgenanten vatter seligen bestaettung, und mit diser gegenwurtigen, unsrer vernewunge, bey allen ieren kraften beleiben, und ewikch-lich vest, und unverrukchet gehalten sullent werden, an alle widerred, argeliste, und geverde. Darumb gebieten wir ernstlich, bey unsern hulden unserm Landmarschalich in Oesterreich, allen Lantherren, Rittern und Knechten, Purgrafen, Richtêrn, Mauttner, Zollnêmer, und sunderlich..dem Purgermaister.. dem Richter..dem Rate, und den Purgern ze Wienn, welhe die ye ze den zeiten sind, daz sie die egenanten unser purgêr, chramêr, und koufleute ze Wienn bey den vorgeschriben ieren rechten, und guoten gewonhaiten, und bey der vorgenanten hantfest, und diser unsrer vernewung, und bestêttung, vestichlichen, hanthaben, schirmen, und halten, und in daran chainen Inval, ierrung, noch hindernusse tuon, noch yeman gestatten, ze tuon, von wegen dehainer hantfest, und briefe, oder andere gesetzte, rechten, oder gewonhaiten, newer oder alter, von wem, oder wie di gemacht, oder ausgeworffen sein, die di vorbescheiden recht, und hantfeste, und dis unser vernewung, und bestettung, in dhain weise bechrenken moechten, wan wir die abnemen und vernichten, mit disem briefe. Wer aber darûber wider die vorbeschaiden recht, hantfest und bestaettung tête in dhainen weg, der wizze sich darumb in unser ungenad verfallen sein und darzuo, uns in unser Chamer, und dem Richter, der pen, und des wandels, die davor in unsers vatter seligen bestêttung, verschriben stent, an all gnad. Und durch daz die vorgeschriben recht, gesetzd, und hantfest vest und unverruket beleiben, und stêt gehalten werden ewikchlich. Des ze urchund, getzeugnusse und sicherhait, geben wir disen brief mit unserm grozzen fuerstlichen anhangendem Insigel, versigelt. Der geben ist ze Wienn, an sand Philipps und sand Jacobs der zwelfbotten Abent. Nach kristes gepûrt dreutzehenhundert iar. Darnach, in dem fumf und Sibentzigisten Jare.
Source Fulltext: Peter Peusquens; siehe auch: • Tomaschek, Rechte und Freiheiten I, 188 no 90, angeblich aus dem Eisenbuche, mangelhaft berichtigt nach dem Originale.
Original dating clause: Der geben ist ze Wienn an sand Philipps und sand Jacobs, der zwelfbotten, abent, nach Kristes gepurde 1300 iar darnach in dem 75. jare.
Editions:
- Rauch, SS. 3, 121 no 36 e cod. Prandav.
- Tomaschek, Rechte und Freiheiten I, 188 no 90, angeblich aus dem Eisenbuche, mangelhaft berichtigt nach dem Originale.
- Wretschko, Marschallamt 208 no 53 Regest.
Places
- Wien
Wiener Stadt- und Landesarchiv, Hauptarchiv - Urkunden (1177 -1526) 853 (= Privil. Nr. 20), in: Monasterium.net, URL </mom/AT-WStLA/HAUrk/853%28_Privil_Nr_20%29/charter>, accessed at 2024-12-22+01:00
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