Urkundenbuch der Abtei Sanct Gallen Theil I. Jahr 700-840, Nr. 355, S. 367
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Urkundenbuch der Abtei Sanct Gallen Theil I. Jahr 700-840, Nr. 355, S. 367


Ego in Dei nomine Meginfrid trado ad monasterium sancti G-alli, ubi Bernwigus abbas preesse videtur, quicquid proprietatis visus sum habere in Rihchinbah1 et infra illam marcam, cum domibus aliisque edificiis, campis, pratis, pascuis, silvis, viis, aquis aquarumque decursibus, omnia ex iutegro volo esse tradita ad jam dictum locum pro remedio anime meae; ea ratione, ut easdem res ad me recipiam annisque singulis exinde tempus vite meae censum persolvam, id est I solidum in quo possim pretio. Similiter et heres meus legitimus agat, si a me legitime progenitus fuerit, eundem persolvat censum et easdem res habeat atque agnitio ejus legitima. Si autem mihi heres defecerit legitimus, tunc post obitum meum omnia integriter ad prefatum revertantur coenobinm perpetim possidendum. Nullusque hanc cartam inrumpatT quod si quis fecerit, multa conponat, id est auri uncias III et argenti pondera V, et haec traditio nihilominus firma et stabilis permaneat stipulatione subnixa. Actum in Bua- chihorn* publice, presentibus istis: Signum Meginfridi auctoris, qui hanc traditionem fieri rogavit. Sigibert vicarius. Selbo. Podalolt. Chunibert. Folcharat. Pejo. Reginger. Engilbold. Ruado. Ekkihart. Maghelm. Reginhad. Cundhart. Cunzo. Germunt. Staracholf. Liuthelm. Herirat. Perahtram. Wolvarn. Cundram. Ego itaque Theot- hart rogatus scripsi et subscripsi. Notavi diem jovis, id. februar., anno XXIIII Hludowici imperatoris et Hludowici junioris regis Alamaunorum V, sub Ruachario comite. Feliciter.
Dor Hauptinhalt der Urkunde sammt den Zengen ist auch, offenhar al s vorläuflge Notiz', in flüchtiger Schrift auf der Rückseite des Pergamentes angegehen.
Urk. St. Gallen II. 134. — Abdruck: Cod. Trad. 202 n. 345. Neugart I. 224. Wirtbg. Urkundenbuch L 115.
344 Karolinger. Ludwig der Fromme (813)814—840. — Ludwig der Deutsche 833 (840)—876.
1 Neugart vermuthet Reinach, Oberamt Tettnang; das Wirtbg. Urkundenbuch erklärt Reicheribach, Oberamt Waldsee, wenn nicht Reichenbach im Thurgau. Von diesen drei Erklärungen würde die erste der Lage nach am besten passen; dagegen bedürfte sie lautlich ganz sicherer, nachweisbarer Zwischenformen, um Anspruch auf Gültigkeit machen zu können. An Reichenbach, d. h. vermuthlich Kurzen- oder Langen-Rickenbach, im Thurgau darf schon wegen des Grafen Ruachar nicht gedacht werden, der jedenfalls nicht Graf des Thurgau's war. So behält Reichenbach, Oberamt Waldsee, am meisten für sich; obschon es allerdings ziemlich weit vom Ausstellungsorte entfernt ist. Auffallenderweise lässt Stälin in seiner Wirtbg. Geschichte dieses Rihchinbach unberücksichtigt. Das königl. Wirtbg. Hof- und Staats-Handbuch versetzt das hier in Frage kommende Reichenbach aus dem Oberamte Waldsee in das Oberamt Saulgau: während Memminger es in der Beschreibung des Oberamtes Waldsee als Pfarrdorf aufführt.
Original des Tbeothart; s. Urk. 318.
Dat um. Das Kalenderdatum führt auf den 13. Februar 839. Das Wirtbg. Urkundenbuch behält dieses Datum bei; obschon weder Kaiser- noch Königsjahr dazu stimmen. Nengart ändert »VI id. febr.« und erhält dadurch den 8. Febr. 837. Allein nach meiner Berechnung war zu dieser Zeit Gozbert noch Abt von St. Gallen. Die Vergleichung mit den übrigen von Tbeothart im Jahr XXIIH des Kaisers und V des Königs Ludwig gesetzten Urkunden veranlasst mich, durch die Annahme. dass Theothart die idus febr. statt der XVI kal. mart. geschrieben habe, das Document auf den 14. Febr. 838 anzusetzen. wozu das nahe liegende Königsjahr genau, das ferne liegende Kaiserjahr wenigstens annähernd stimmt. — Vgl. übrigens Urk. 346.
Wartmann: Urkundenbuch der Abtei Sanct Gallen 700-840, 1863 (Google data) 355, in: Monasterium.net, URL <https://www.monasterium.net/mom/AbteiSanctGallen/8f88d1f7-829c-47c1-8d74-09c2846c0b33/charter>, accessed 2025-04-20+02:00
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